Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung eines Flugmediziners

Ein Flugmediziner beschäftigt sich beruflich mit der Feststellung der Tauglichkeit des Flugpersonals sowie spezifischen Erkrankungen dieses Personals. Flugmediziner können in verschiedenen Bereichen tätig sein. Die Flugmedizin ist eine ärztliche Zusatzbezeichnung, die im Rahmen einer Weiterbildung erreicht werden kann. Fachärzte können diverse andere Zusatzbezeichnungen tragen.

Von Claudia Haut

Tätigkeitsgebiete

Ein Flugmediziner ist ein Facharzt mit der Zusatzbezeichnung Flugmedizin. Häufig sind diese Ärzte Fachärzte für Allgemeinmedizin oder Innere Medizin.

Die Patienten von Flugmedizinern sind

Auch

  • Flugbegleiter (Stewardessen) und
  • Fluglotsen

müssen regelmäßig zu einem Flugmediziner. Neben dem Flugpersonal betreut ein Flugmediziner auch

  • Astronauten und somit die Raumfahrtbranche.

Ein Flugmediziner ist jedoch auch ein Facharzt für

  • diejenigen Menschen, die unter extremer Flugangst leiden.

Arbeitsplatz

Ein Facharzt mit der Zusatzbezeichnung Flugmedizin kann in der eigenen Praxis als selbstständiger Arzt tätig sein. Er kann jedoch auch in einer großen Gemeinschaftspraxis oder Praxisgemeinschaft als angestellter Arzt arbeiten.

Flugmediziner können jedoch auch bei der Bundeswehr oder in der Raumfahrt tätig sein.

Aufgaben

Der Facharzt für Flugmedizin hat die Aufgabe,

  • für die Erhaltung der Gesundheit dieser Menschen zu sorgen.

Der Flugmediziner hat im Rahmen seiner Zusatzausbildung gelernt, wie sich der Zustand des Körpers beim Fliegen oder im Weltraum in der Schwerelosigkeit verändert und welche Auswirkungen dies auf das Befinden der Menschen hat. Auch

  • Krankheiten, die während eines Fluges auftreten können, kann der Flugmediziner behandeln.

Dazu zählt zum Beispiel die Thrombose, die durch langes Sitzen entstehen kann. Auch

  • zu jeglichen Fragen bezüglich des Jetlags oder nötiger Reiseimpfungen

ist der Flugmediziner der richtige Ansprechpartner. Treten Schadstoffe aus defekten Maschinen aus, so kann der Flugmediziner einschätzen, ob und welche Auswirkungen dies auf die Gesundheit der Mitarbeiter hat.

Fliegerärztliche Tauglichkeitsuntersuchung

Flugmediziner führt Sehtest bei Pilotin durch
Führt unter anderem fliegerärztliche Tauglichkeitsuntersuchungen bei Piloten durch

Piloten und Flugsicherungspersonal benötigen eine spezielle Lizenz, um fliegen zu dürfen. Diese Lizenz wird von den Flugmedizinern ausgestellt. Dazu sind umfangreiche Tests und Untersuchungen notwendig. Der Flugmediziner

und misst dabei auch Puls und Blutdruck. Auch

wird durchgeführt.

Teilweise führen auch Augen- bzw. Ohrenärzte mit einer speziellen Weiterbildung diese beiden Tests durch. Der Patient geht dann mit Befundberichten über diese Untersuchungen erneut zurück zu seinem Flugmediziner.

Der Flugmediziner

Wichtiger Bestandteil einer fliegerärztlichen Tauglichkeitsuntersuchung ist auch

bei der das Volumen der Lunge gemessen wird. Neben

bei dem die Herzströme gemessen werden, können auch noch weitere Untersuchungen wie zum Beispiel

zum Einsatz kommen.

Verlängerung der Fluglizenz

Sind alle Untersuchungsergebnisse vorhanden und in Ordnung, so verlängert der Flugmediziner die Fliegerlizenz. Je nach Alter des Patienten gilt die Verlängerung für ein bis mehrere Jahre. Haben die Untersuchungen Auffälligkeiten ergeben, so kann der Flugmediziner die für die Ausübung des Berufes oder des Hobbys notwendige Lizenz oftmals nicht verlängern.

Besonders für Menschen, die diese Lizenz aus beruflichen Gründen benötigen, stellt dies natürlich ein gravierendes Problem dar. Der Flugmediziner muss hier viel Einfühlungsvermögen für die Situation des Patienten aufbringen. Letztlich muss der Flugmediziner jedoch anhand der vorliegenden Untersuchungen entscheiden, ob es aufgrund des Gesundheitszustandes verantwortet werden kann, dass die Lizenz verlängert wird.

Ist ein Pilot beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr geeignet, ein Flugzeug zu fliegen, so sorgt der Flugmediziner durch Nichtausstellen der Lizenz auch für die Sicherheit der Fluggäste.

Ausbildung

Das

dauert zwölf Semester und drei Monate. Der Arzt kann dann seine Approbation erlangen und in einem Bereich (z.B. Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Augenheilkunde, Gynäkologie) der Medizin

  • seinen Facharzt machen.

Das Facharztstudium dauert unterschiedlich lange.

Zusatzbezeichnungen

Ein staatlich geprüfter Facharzt kann viele verschiedene Zusatzbezeichnungen wie zum Beispiel

tragen. Die Zusatzbezeichnungen erreicht der Facharzt im Rahmen verschiedener Weiterbildungen. Es ist auch möglich, mehrere Zusatzbezeichnungen zu tragen.

Weiterbildung

Bevor ein Arzt Flugmediziner wird, muss er eine Weiterbildung bei der Bundeswehr oder der Lufthansa absolvieren. Im Rahmen der Weiterbildung lernt der Facharzt nicht nur den Bereich Luftfahrt sondern auch alles zum Thema Raumfahrtmedizin. Die Weiterbildung zum Flugmediziner dauert je nach Vorbildung des Arztes zwei bis fünf Jahre.

Angehender Flugmediziner in der Ausbildung
Eine Weiterbildung bei der Bundeswehr oder Lufthansa ist Voraussetzung um als Flugmediziner arbeiten zu dürfen und die Flugfähigkeit zu beurteilen

Im Rahmen der Weiterbildung

  • sammelt der Arzt Erfahrungen im Cockpit eines Flugzeugs und
  • nimmt an einem mehrstündigen Flug teil.

Zusätzlich

  • lernt der Facharzt die Flugfähigkeit nach verschiedenen Gesichtspunkten zu beurteilen.

Auch

lernt der angehende Flugmediziner in der Weiterbildung. Nach der Weiterbildung kann ein Flugmediziner erst dann als Facharzt arbeiten, wenn die Zulassung durch das Luftfahrt-Bundesamt und weitere Behörden erfolgt ist.

Der Flugmediziner kann zusätzlich zu seinem bereits studierten Fachbereich einen zweiten Fachbereich studieren und dann beispielsweise Facharzt für Allgemeinmedizin und Hals-Nasen-Ohrenheilkunde mit der Zusatzbezeichnung Flugmedizin sein.

Während des Studiums promovieren die meisten Ärzte und tragen dann einen Doktortitel.