Endometriumablation: Die Goldnetz-Methode

Unter der Endometriumablation bzw. Goldnetz-Methode oder auch Gebärmutterschleimhautentfernung versteht man das Veröden der Gebärmutterschleimhaut. Dabei kommt Hochfrequenzstrom zum Einsatz. Durch diese Behandlungsmethode können starke Blutungen, etwa im Rahmen von Menstruationsstörungen, reduziert oder vermieden werden. Lesen Sie über Anwendungsgebiete und Ablauf der Endometriumablation.

Von Jens Hirseland

Goldnetz-Methode - Was ist eine Endometriumablation?

Bei der so genannten Goldnetzmethode, auch Endometriumablation oder Gebärmutterschleimhautentfernung genannt, handelt es sich um die Verödung der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium). Das Verfahren, bei dem die Gebärmutterschleimhaut mit Hochfrequenzstrom weitgehend abgesaugt wird, gilt als schonend und unkompliziert.

Warum ein Goldnetz? - Wirkungsprinzip und Vorzüge der Endometriumablation

Im Rahmen der Goldnetz-Methode wird die Gebärmutterschleimhaut dauerhaft entfernt. Auf diese Weise lassen sich Blutungen vermeiden oder zumindest reduzieren. Bei diesem Verfahren erfolgt der Einsatz von Hochfrequenzstrom, mit dem die Gebärmutterschleimhaut kauterisiert wird.

Die Goldnetz-Methode wurde bereits weltweit an mehr als 1,5 Millionen Patientinnen mit überlegenem Erfolg durchgeführt, was wissenschaftliche Studien untermauern. Als schonende Form der Ablation lässt sich die Goldnetz-Methode

  • zyklusunabhänig,
  • bei aktiver Periode und
  • ohne hormonelle Vorbehandlung

durchführen. Dadurch ermöglicht diese Behandlungsmethode einen flexiblen und kurzfristig geplanten Eingriff. Frauen profitieren von einer kurzen Erholungsphase und können bereits nach wenigen Tagen ihre gewohnten Alltagsaktivitäten aufnehmen.

Das verwendete Netz - im weiteren Verlauf mehr - ist mit Gold beschichtet, weil dieses Material eine ausgezeichnete Leitfähigkeit besitzt und zudem biokompatibel ist. Darüber hinaus lässt sich Gold sehr gut auf Textilien aufbringen und ist leicht verarbeitbar.

Weitere Methoden der Endometriumablation

Neben der Goldnetz-Methode gibt es noch weitere Verfahren der Endometriumablation:

  • die Hydrothermablation: dabei pumpt man Flüssigkeit in die Gebärmutter und erhitzt diese stark
  • die Mikrowellen-Ablation: dabei wird Mikrowellenenergie durch eine Sonde an die Schleimhaut abgegeben
  • die Uterinballonmethode: dabei führt man einen Ballon an einem Katheterende in die Gebärmutter ein und füllt ihn mit heißer Flüssigkeit

Anwendungsgebiete - Wann wird eine Endometriumablation durchgeführt?

Zur Anwendung kommt die Goldnetz-Methode bei

Diese Blutungen können durch unterschiedliche Ursachen ausgelöst werden. Dazu zählen

Gelegentlich sind auch

Auslöser für eine Menorrhagie oder Hypermenorrhoe. Oftmals kommt es durch die starken Blutungen zu Müdigkeit, Schmerzen und Blutarmut.

Kontraindikation - Wann darf keine Goldnetz-Methode durchgeführt werden?

Nicht geeignet ist die Anwendung der Goldnetz-Methode bei

  • bösartigen Gebärmuttererkrankungen
  • submukösen oder intramuralen Myomen oder
  • akuten Entzündungen im Genitalbereich.

Das Gleiche gilt, wenn die Patientin noch einen Kinderwunsch hat.

Ablauf der Endometriumablation

Bevor die Goldnetz-Methode oder Endometriumablation zur Anwendung kommt, werden zunächst konservative Behandlungsmaßnahmen zur Reduktion der Blutungen ergriffen. Dabei kann es sich um die Gabe von Hormonen oder eine Ausschabung handeln.

Leider bringen diese Verfahren nicht immer den erhofften Erfolg. Hat die Patientin keinen Kinderwunsch mehr, empfehlen die Ärzte häufig eine Entfernung der Gebärmutter durch eine Endometriumablation.

  • Zu Beginn der Behandlung erhält die Patientin eine Narkose oder Lokalanästhesie.

  • Anschließend führt der Arzt mit einem Tubus das dreieckige Goldnetz über die Vagina und den Gebärmutterhalskanal in die Gebärmutterhöhle ein, wo es entfaltet wird. Das Goldnetz verfügt über die Eigenschaft, sich individuell an die Breite und Länge der Gebärmutter anzupassen.

  • Schließlich verödet der Arzt die Gebärmutterschleimhaut mit Hochfrequenzenergie und saugt das abgestorbene Gewebe ab. Außerdem erfolgt die vollständige Entfernung des Endometriums, damit es in Zukunft nicht zu weiteren Blutungen kommt.

  • Das Kauterisieren der Schleimhaut nimmt nur etwa eineinhalb Minuten in Anspruch. Zum Abschluss der Behandlung entfernt der Gynäkologe das Goldnetz wieder aus der Gebärmutter.

Wie lange ist man nach einer Endometriumablation krankgeschrieben?

Wie lange die Patientin nach der Endometriumablation krankgeschrieben ist, hängt vom Verlauf des Eingriffs sowie den individuellen Lebensumständen ab. In der Regel kann die Frau schon nach wenigen Tagen wieder arbeiten.

Hat man Schmerzen oder Blutungen nach der Endometriumablation?

In den ersten Tagen nach dem Eingriff bemerkt die Patientin abgesehen von menstruationsartigen Unterleibsbschwerden keinerlei Beinträchtigungen. Solang die Wunde noch heilt, können geringe Schmierblutungen auftreten, die etwa 4 Wochen lang anhalten.

Menstruationsblutungen - Wie sieht die Periode nach der Endometriumablation aus?

Wie erfolgreich die Endometriumablation bei einer Patientin abläuft, kann nicht pauschal gesagt werden. Bezogen auf veröffentlichte Langzeitergebnisse lässt sich festhalten, dass mehr als die Hälfte der operierten Frauen nach dem Eingriff nur noch schwache bis sehr schwache Menstruationsblutungen haben. Bei etwa einem Drittel sind gar keine Blutungen mehr zu registrieren.

Wann wieder Sport, Sex, Sauna und Co. - Was ist nach der Endometriumablation zu beachten?

Nach der Operation ist der Muttermund noch leicht geöffnet. Es ist daher wichtig, sich nach dem Eingriff noch eine Weile zu schonen.

Drei Wochen lang sollte man auf körperliche Anstrengungen, Schwimmen, Saunabesuche, Geschlechtsverkehr sowie das Einführen von Tampons verzichten.

Kosten - Wer übernimmt die Behandlung der Endometriumablation?

Wie häufig bei innovativen Therapien ist die Kostenerstattung auch in Bezug auf die Goldnetz-Methode nicht eindeutig geklärt. Je nach Bundesland und Krankenkasse bestehen deutliche Unterschiede.

Die Gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen die Behandlungskosten nur bei einer stationären Aufnahme in einer Klinik. Die Erstattung der Kosten läuft über die Fallpauschale, die von der Dauer des Klinikaufenthalts sowie der Diagnose abhängig ist.

Gesetzliche Krankenkassen müssen die Kosten für eine ambulante Goldnetz-Operation nicht übernehmen. Bei Privatpatienten erstatten die meisten Versicherungen sowohl stationäre als auch ambulante Goldnetz- Ablationen.

Allerdings erkennen auch immer mehr gesetzliche Krankenversicherer den Nutzen einer ambulanten Goldnetz-OP, damit Frauen eine komplette Entfernung der Gebärmutter erspart bleibt. Vor Behandlungsbeginn sollten sich gesetzlich versicherte Patientinnen bei ihrer Krankenkasse informieren, ob die Möglichkeit zum Abschluss eines Selektivvertrags zwischen Klinik und Krankenversicherer besteht, beispielsweise ein integrierter Versorgungsvertrag.

Risiken und Nebenwirkungen der Endometriumablation

Die Goldnetz-Methode eignet sich gut für Frauen in der Prämenopause, die keinen Kinderwunsch mehr haben. Auch bei Herzerkrankungen kann das Verfahren durchgeführt werden. Die Erfolgsquote liegt bei rund 98 Prozent.

Dennoch besteht mitunter das Risiko von Komplikationen und Nebenwirkungen wie

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