Menorrhagie: Ursachen und Behandlung einer zu langen und starken Regelblutung

Die Menorrhagie kann die Lebensqualität und das Wohlbefinden von Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Etwa 20 Prozent der Frauen leiden während der Periode an ungewöhnlich langen und starken Regelblutungen. Moderne Therapiemöglichkeiten helfen nachweislich, starke Monatsblutungen auch ohne Gebärmutterentfernung unter Kontrolle zu bringen. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Menorrhagie.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Was ist eine Menorrhagie? - Merkmale und Symptome

Die Menorrhagie ist nicht lebensbedrohlich, dennoch fühlen sich betroffene Frauen im Privat- und Berufsleben oft extrem eingeschränkt. Die Monatsblutung dauert bei einer Menorrhagie nicht vier bis sechs Tage wie gewöhnlich, sondern kann bis zu 14 Tage anhalten. Zudem sind die Blutungen besonders stark und betragen mehr als 80 Milliliter Blut.

können die Folge sein. Bei ausgeprägten Formen müssen viele Frauen während der Periode sogar Bettruhe halten. Unbehandelt kann eine Menorrhagie auch Depressionen und weitere schwerwiegende Krankheiten auslösen.

Abzugrenzen ist die Menorrhagie von der Dauerblutung. Von dieser ist bei einer Blutung, die länger als 14 Tage lang andauert, die Rede.

Menorrhagie und Hypermenorrhoe

In vielen Fällen ist die Frau zudem von der Hypermenorrhoe betroffen. Dabei werden mehr als fünf Tampons pro Tag gebraucht, da der Blutverlust hierbei bei etwa 150 Milliliter liegt. Nicht selten treten beide Formen der Menstruationsstörung zusammen auf.

Ursachen - Wie kommt es zu einer Menorrhagie?

Die verlängerten Blutungen haben verschiedene Ursachen wie

Organische Veränderungen der Gebärmutter sind die häufigste Ursache für eine Menorrhagie. Jedoch kann beispielsweise auch Stress ein auslösender Faktor sein. Ebenso führen Verhütungsmittel wie etwa die Spirale manchmal zu einer übermäßig starken Blutung.

Wann sollte man mit einer Menorrhagie zum Arzt?

Sicherheitshalber sollte man frühzeitig zum Arzt gehen und sich untersuchen lassen, wenn man die Anzeichen einer langen und sehr starken Regelblutung bemerkt. So sollten mögliche organische Veränderungen der Gebärmutter abgeklärt werden. Ein hoher Blutverlust und Eisenmangel sollte ebenso wenig auf die leichte Schulter genommen werden.

Diagnose einer Menorrhagie

Zur Diagnose der Menorrhagie erfolgt zunächst die Anamnese samt Abklärung des Menstruationszyklus und Beschwerden. Anschließend werden gynäkologische Untersuchung und Ultraschalluntersuchung durchgeführt.

In einigen Fällen untersucht der Arzt im Rahmen einer Kolposkopie den Muntermund. Bei gebärfähigen Frauen ist ein Schwangerschaftstest möglich.

Zu den weiteren Untersuchungen zählen

Behandlung und Therapie - Was tun bei einer Menorrhagie?

Für eine Therapie kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten infrage:

  • Behandlung mit einem Östrogen-Gestagen-Kombipräparat
  • Kürettage (Ausschabung)
  • Endometriumablation (Abtragen der Gebärmutterschleimhaut), z.B. durch die Goldnetz-Methode

Entfernung der Gebärmutter bei Menorrhagie häufig unnötig

Können mit der Verabreichung von Hormonen keine zufriedenstellenden Ergebnisse erzielt werden, entscheiden sich etwa 40 Prozent der Frauen mit Menorrhagie aufgrund von Nebenwirkungen für einen chirurgischen Eingriff. Um die verlängerten Monatsblutungen zu behandeln, werden deutschlandweit pro Jahr rund 150.000 Hysterektomien (Gebärmutterentfernungen) durchgeführt. Laut Experten ist eine vollständige Entfernung der Gebärmutter jedoch in bis zu 75.000 Fällen unnötig, sofern keine bösartigen Ursachen die starken Menstruationsblutungen verursacht haben.

Unterziehen sich Frauen einer Hysterektomie, ist eine Vollnarkose und ein mehrtägiger Krankenhausaufenthalt nötig. Die Genesungsphase kann bis zu acht Wochen dauern. Hinzu kommt neben dem chirurgischen Risiko die Gefahr von Spätfolgen wie Inkontinenz oder Beckenbodensenkung.

Schonende Behandlung der Menorrhagie mit der Goldnetz-Methode

Eine Endometriumablation mit der Goldnetz-Methode gilt als besonderes schonendes Behandlungsverfahren. Bei einem minimalinvasiven Eingriff verödet der Chirurg die blutungsverursachende Gebärmutterschleimhaut einfach, schnell und sicher.

Auf diese Weise ist es möglich, zu starke Menstruationsblutungen langfristig zu reduzieren oder gänzlich zu verhindern. Hier haben wir alle Details zur Goldnetz-Methode für Sie zusammengestellt.

Was kann man selbst bei einer Menorrhagie tun, worauf ist zu achten?

Abgesehen vom Arztbesuch kann man auch selbst was gegen die starke Menstruation tun. Hierzu gehören

  • die Reduzierung von Stress
  • ausreichend Schlaf und Ruhephasen
  • eine gesunde Ernährung und
  • regelmäßige Bewegung.