Spezialnahrung für Babys mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Beschwerden

Spezialnahrung für Babys gibt es für unterschiedliche Bedürfnisse und Beschwerden. In der Regel werden sie vom Arzt verordnet. Sie können als Übergangsdiät gedacht sein oder als Dauerumstellung verwendet werden.

Von Claudia Rappold

Beschwerden, die Spezialnahrung erforderlich machen

Die ersten Lebensmonate gehen bei einem Baby mit großen Umstellungen einher, da kann es schon einmal zu Ernährungsstörungen kommen.

Durchfall und Erbrechen

Es gibt unterschiedliche Gründe, warum eine Spezialnahrung notwendig werden kann, etwa, weil das Kind Durchfall hat und deshalb eine Spezialnahrung braucht. Dies ist von vorübergehender Natur, bis die Durchfallerkrankung und auch eventuelles Erbrechen vorbei und ausgeheilt sind.

Blähungen, Verstopfung und Milchunverträglichkeit

Kinder mit einem ständig geblähten Bauch, die Schmerzen haben und unter Umständen auch unter Verstopfung leiden, können eine Spezialnahrung brauchen. Spezialnahrung wird gebraucht bei Kindern mit einer Milchunverträglichkeit und Nahrungsmittelallergien.

Häufiges Spucken und Frühgeburt

Auch wenn das Baby oft spuckt, kann eine Spezialnahrung unter Umständen sinnvoll sein. Ebenso für Frühgeborene kann eine spezielle Ernährung nötig werden.

Dies geschieht immer nur in Absprache mit einem Arzt. Auf Verordnung hin kann die Spezialnahrung auch von der Krankenkasse erstattet werden. Sie ist in der Regel wesentlich teurer als herkömmliche Milchpulversorten.

Spezialisierungen der Hersteller

Verschiedene Hersteller haben sich auf diese Nahrung spezialisiert und sie ist auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt. So ist zum Beispiel die Nahrung für Kinder, die viel spucken, wesentlich dickflüssiger und sämiger, so wird sie nicht mehr so leicht ausgespuckt.

Oft handelt es sich bei den Spezialnahrungen nur um eine Übergangsdiät, bis das Kind richtig eingestellt ist. Sie wollen die gestörte Verdauung regulieren und dabei das Baby mit lebenswichtigen Nährstoffen versorgen.

Bei einer Unverträglichkeit oder Allergie kann die Spezialnahrung auf Dauer notwendig sein. So muss zum Beispiel bei einer Kuhmilch-Unverträglichkeit auf eine milchfreie Spezialnahrung zurückgegriffen werden. Auch für Kinder mit Neurodermitis wird oft eine Spezialnahrung empfohlen.

Die Vielfalt der Spezialnahrung

Es folgt ein Überblick über die unterschiedlichen Arten der Spezialnahrung.

Sojaprodukte

Für Babys mit einer Kuhmilchunverträglichkeit gibt es Produkte, die

  • milchfrei
  • auf Sojabasis
  • lactosefrei
  • fructosefrei und
  • glutenfrei

sind. Sojaproteine und wertvolle Vitamine sowie Mineralstoffe wollen für ein gesundes Wachstum und eine gute Entwicklung sorgen.

Diese Produkte sollen nur unter medizinischer Kontrolle genommen werden. Das Produkt von Aptamil etwa darf von Kindern unter dem sechsten Lebensmonat nicht genommen werden und ist bei einer Sojaunverträglichkeit nicht geeignet.

Spezialnahrung HA

Spezialnahrung HA, dies steht für hypoallergen, will das Risiko von Allergien reduzieren, wenn in der Familienanamnese bereits eine Veranlagung besteht.

Spezialnahrung bei empfindlichem Verdauungssystem

Babys haben in den ersten Lebensmonaten noch ein empfindliches Verdauungssystem, da kann es schon einmal zu Problemen kommen. Dafür gibt es eine andere bestimmte Spezialnahrung, diese hilft bei Krämpfen, Blähungen und wenn das Baby unter Verstopfung leidet.

Diese Spezialnahrung enthält leichter verdauliches Eiweiß und Fett und weniger Lactose als herkömmliche Milchnahrungen. Prebiotische Ballaststoffe fördern die Verdauung, der Stuhl wird aufgelockert und ernährungsbedingte Beschwerden gelindert.

Spezialnahrung AR

Eine Spezialnahrung AR steht für Anti-Reflux und will das Spucken und Aufstoßen lindern. Diese Spezialnahrung hat einen natürlichen Quellstoff, wie etwa Johannisbrotkernmehl, dadurch wird sie dickflüssiger und sämiger. Dies verhindert das Rückfließen in die Speiseröhre und damit auch das Spucken. Diese Nahrung lindert auch ein vermehrtes Aufstoßen.

Ausschließliche oder ergänzende Ernährung

Alle Spezialnahrungen enthalten noch andere lebensnotwendige Inhaltsstoffe, die das Baby für eine gesunde Entwicklung braucht. Manche Nahrungen können ausschließlich oder ergänzend gegeben werden, je nach Sorte oder sowohl als auch. Nicht jede Spezialnahrung ist auch für jedes Lebensalter geeignet. Je nach Hersteller muss man die Angaben beachten.

  • Nestlé Beba Sensitive zum Beispiel ist speziell konzipiert für empfindliche Babys mit Blähungen und Durchfall. Leicht verdauliches Eiweiß, natürliche Bifiduskulturen und ein niedriger Lactosegehalt wollen Linderung bringen.
  • Anderer Spezialnahrung ist Karottenpulver beigefügt, welches eine stopfende Wirkung haben soll.

Spezialnahrung gibt es von vielen verschiedenen Herstellern mit teilweise unterschiedlichen Rezepturen. Der Kinderarzt und auch die Hebamme können in der Regel eine Empfehlung geben.

Wo gute Spezialnahrung erhältlich ist

Bestellung in Apotheke möglich

Je nachdem, welche Sorte der Arzt empfohlen hat, kann man sie, wenn sie nicht vorrätig sind, in der Apotheke auch bestellen. Die Lieferung erfolgt in der Regel recht schnell. Durch das große Angebot können Drogerien und Apotheken nicht alle Marken und Sorten vorrätig haben.

Tipp: Braucht man eine Marke, die nicht so einfach zu finden ist, kann man sich auch mit der Drogerie oder der Apotheke absprechen, dass diese Sorte besorgt wird und dann immer vorrätig ist.

Am besten kauft man die Spezialnahrung auf Vorrat, so dass man immer genug im Haus hat. Die Ernährung mit einer Spezialnahrung kann vorübergehend sein, etwa bis sich die Beschwerden gebessert haben. Bei Allergien wird das Kind jedoch dauerhaft eine Spezialnahrung brauchen.