Geschwollene Lymphknoten (Lymphom) - Was sind die Auslöser und wie geht man dagegen vor?

Eine Lymphknotenschwellung, auch als Lymphom bezeichnet, ist ein häufiges Symptom verschiedener Krankheiten. An den geschwollenen Lymphknoten allein kann der Arzt noch nicht erkennen, welche Erkrankung dahinter steckt. Fakt ist, dass der Körper sich durch die Schwellung in den Verteidigungsmodus begibt, um gegen mögliche Erreger vorzugehen. Lesen Sie über mögliche Auslöser und Behandlungsmaßnahmen bei geschwollenen Lymphknoten.

Von Claudia Haut

Ursachen - Was sind geschwollene Lymphknoten und wie kommt es dazu?

Die Lymphknoten sind sozusagen die Polizei des Körpers. Dringen Bakterien, Viren oder andere Erreger in den Körper ein, dann schlagen die Lymphknoten Alarm und gehen dagegen vor.

Das Lymphsystem ist überaus wichtig für die körpereigene Abwehr. Die Lymphknoten sind einzig und allein dazu da, Viren, Bakterien Krankheitserreger etc. "aufzuspüren" und sie dingfest zu machen.

Sobald also nun ein Fremdkörper den Organismus angreift, schwellen die Lymphknoten unweigerlich an, da spezielle weiße Blutkörperchen produziert werden, um so das menschliche Abwehrsystem anzukurbeln und den Körper gegen den "Eindringling" wirkungsvoll zu verteidigen. Wenn besorgte Eltern eine Lymphknotenschwellung bei ihren Kindern feststellen, so hängt dieses schlicht und einfach oftmals damit zusammen, dass sich der kindliche Organismus mit dem "Einwirken" von Bakterien etc. auseinandersetzt und demzufolge auftretende Lymphome lediglich ein Zeichen dafür sind, dass der Abwehrmechanismus "in vollem Gange" ist und gut funktioniert.

Im Zusammenhang mit einer Lymphknotenschwellung - auch als so genanntes Lymphom bekannt - werden hauptsächlich die "lokalen" und die "generalisierten" Lymphome unterschieden, wobei die örtlich beschränkten Lymphknotenschwellungen eher "harmloser" Natur sind. Nicht jeder ertastete Knoten unterhalb der Haut im Achsel- oder Halsbereich muss zudem auch immer gleich etwas mit einer Lymphknotenschwellung zu tun haben - die gefühlten Knoten können auch völlig andere Ursachen haben, wie beispielsweise eiternde Abszesse oder auch Fibrome. Dennoch sollte in jedem Fall der Arzt aufgesucht werden, denn nur er vermag die Symptome genau diagnostizieren zu können.

Geschwollene Lymphknoten aufgrund von Erkältungskrankheiten

In den meisten Fällen ist eine Lymphknotenschwellung harmlos. Dies ist immer dann der Fall, wenn sie im Zusammenhang mit einer Erkältung oder einem grippalen Infekt auftritt.

Geschwollene Lymphknoten aufgrund bakteriellen Erkrankungen

Auch bei einer Tonsillitis (Mandelentzündung) sind die Halslymphknoten geschwollen. Zu den weiteren bakteriell bedingten Ursachen für eine Lymphknotenschwellung zählen

Geschwollene Lymphknoten aufgrund von viralen Erkrankungen

Zu den Virusinfektionen, die mit geschwollenen Lymphknoten einhergehen können, gehören

Geschwollene Lymphknoten aufgrund von sonstigen Erkrankungen

Auch Zahnprobleme können für eine harmlose Schwellung der Lymphknoten verantwortlich sein. Besonders wenn der Patient keine Schmerzen an den geschwollenen Lymphknoten verspürt und diese sich nicht verschieben lassen, kann eine Krebserkrankung vorliegen. Dies kann beispielsweise ein Lymphdrüsenkrebs oder auch Blutkrebs (Leukämie) sein.

Auch die Krankheit Malaria führt zu einer Lymphknotenschwellung. Neben den bereits genannten Krankheiten gehen auch Erkrankungen wie

mit einer Lymphknotenschwellung einher.

Geschwollene Lyphknoten aufgrund von Lymphödemen

Auch wenn übermäßige Wassereinlagerungen im Gewebe zu finden sind, kann es zu geschwollenen Lymphknoten kommen. In diesem Fall spricht man von Lymphödemen. Hier gehen wir im Detail auf diese ein.

Geschwollene Lymphknoten bei Kindern

In der Regel besteht bei einer Lymphknotenschwellung bei Kindern kein Grund zur Sorge. Vor allem in den ersten Lebensjahren ist eine anhaltende Schwellung zu finden, da das Immunsystem ständig mit diversen Erregern beschäftigt ist, was mit einer Schwellung einhergeht.

Sofern diese jedoch auch nach drei oder vier Wochen noch anhält, ist es ratsam, einen Kinderarzt aufzusuchen. Vor allem bei einer gleichzeitigen Beeinträchtigung des Wachstums oder der Leistung ist Vorsicht geboten.

Komplikationen - Mögliche Folgen einer Lymphknotenschwellung

In den meisten Fällen sind geschwollene Lymphknoten die Begleiterscheinung von harmlosen Krankheiten wie einer Erkältung oder entzündeten Mandeln. Bei etwa einem Prozent aller Patienten verbirgt sich hinter ihnen jedoch eine lebensbedrohliche Krebserkrankung. Im Unterschied zu einer harmlosen Infektion schwellen die Lymphknoten bei einem Tumor jedoch deutlich langsamer an und bereiten keine Schmerzen.

Neben Gewichtsverlust und einem ständigen Unwohlsein können zusätzlich eine nächtliche erhöhte Schweißbildung, ein ständiges Unwohlsein, Fieber usw. auftreten. Tumore im Lymphsystem können sowohl bösartig als auch gutartig sein.

Bei einem bösartigen Lymphom handelt es sich zumeist entweder um ein Hodgkin-Syndrom oder ein Non-Hodgkin-Syndrom. Mitunter sind aber auch Krebserkrankungen anderer Organe für die Bildung einer Lymphknotenschwellung verantwortlich.

Wann sollte man wegen einer Lymphknotenschwellung zum Arzt?

Eine ärztliche Untersuchung ist erforderlich, wenn die Lymphknotenschwellung anhält und ohne erkennbare Beschwerden wie Halsschmerzen oder Schnupfen abläuft. Das Gleiche gilt, wenn es zu

kommt. In solchen Fällen muss ein Arzt die Ursache für die Lymphknotenschwellung ermitteln.

Diagnose einer Lymphknotenschwellung

Bei unklaren Gründen oder schweren Begleitsymptomen einer Lymphknotenschwellung wendet man sich zunächst an den Hausarzt. Dieser kann bei Bedarf eine Überweisung an einen Facharzt wie einen

vornehmen.

Anamnese bei einer Lymphknotenschwellung

Zu Beginn der Untersuchung beschäftigt sich der Arzt mit der Krankengeschichte des Patienten. Dieser wird nach Begleitsymptomen oder einer Erkältung bzw. Mandelentzündung gefragt. Wichtig ist zudem

  • der genaue Standort der Schwellung
  • ob Vorerkrankungen vorliegen
  • ob bestimmte Medikamente eingenommen werden
  • ob es zu Gewichtsverlust gekommen ist oder
  • ob vor Krankheitsausbruch eine Fernreise erfolgte.

Körperliche Untersuchung bei einer Lymphknotenschwellung

Im Rahmen einer körperlichen Untersuchung tastet der Arzt die geschwollenen Lymphknoten ab und überprüft dabei ihre Schmerzempfindlichkeit und Verschiebbarkeit sowie die Beschaffenheit ihrer Oberfläche.

So sind Schmerzen bei der Abtastung ein Hinweis auf eine entzündliche Infektion. Dagegen gelten schmerzlose und große Lymphknoten, die sich kaum verschieben lassen, als Indiz für eine bösartige Krankheit. Mitunter wird auch die Körpertemperatur des Patienten ermittelt.

Weitere Untersuchungen, die bei einer Lymphknotenschwellung durchgeführt werden

Von der Ursache, die der Arzt für die geschwollenen Lymphknoten vermutet, hängt es ab, ob weitere Untersuchungen erfolgen müssen. Dabei kann es sich um

handeln. Ebenso ist es möglich, von den betroffenen Lymphknoten eine Gewebeprobe (Biopsie) zu entnehmen.

Behandlung - Was tun bei einer Lymphknotenschwellung?

Bei einer Krebserkrankung

Ergibt die Biopsie ein positives Ergebnis, das heißt es konnten in der Gewebeprobe Krebszellen gefunden werden, so muss sich der Patient einer Strahlen- und/oder Chemotherapie unterziehen. Auch eine Operation kann notwendig werden, bei der die geschwollenen Lymphknoten entfernt werden.

Bei bakteriellen oder viralen Erkrankungen

Tritt die Lymphknotenschwellung in Verbindung mit einer bakteriellen Erkrankung auf, so muss der Patient ein Antibiotikum einnehmen, um die Bakterien zu zerstören. Hat der Patient hingegen eine virale Erkrankung, das heißt eine durch Viren erzeugte Krankheit, so kann der Arzt meistens nur die Symptome behandeln. Sobald diese abgeklungen sind, geht die Schwellung ebenfalls zurück.

Selbsttherapie bei Lymphknotenschwellung

In den meisten Fällen sind geschwollene Lymphknoten das Begleitsymptom einer Erkältung. Genau wie die anderen Symptome, bildet sich die Lymphknotenschwellung nach ein paar Tagen von selbst wieder zurück. Eine besondere Behandlung ist daher nicht nötig. Allerdings sollte man seinen Hals mit einem Schal warmhalten und sich schonen. Dies gilt auch, wenn die Lymphknotenschwellung ohne weitere Symptome auftritt.

So kann es sich dabei um eine lokale Entzündungsreaktion handeln, die sich im Körper abspielt. Es wird empfohlen, in dieser Zeit auf körperliche Anstrengungen wie sportliche Aktivitäten zu verzichten, damit der Organismus nicht geschwächt wird.

Vorbeugung von Lymphknotenschwellungen

Einer Lymphknotenschwellung direkt vorzubeugen, ist nicht möglich. So können Vorbeugemaßnahmen lediglich gegen Krankheiten erfolgen, die zu geschwollenen Lymphknoten führen.

Dazu gehören unter anderem eine Schutzimpfung gegen Grippe (Influenza) oder allgemeine Maßnahmen gegen einen grippalen Infekt (Erkältung). Als wichtig gelten außerdem viel Bewegung sowie eine gesunde Ernährungsweise.

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