Blase - Ursachen und Behandlung

Blasen können an unterschiedlichen Stellen des menschlichen Körpers auftreten. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Hautblase.

Von Claudia Haut
Klassifikation nach ICD-10: S00-S90
ICD-10 ist ein weltweit verwendetes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen. Der sogenannte ICD-Code ist zum Beispiel auf einem ärztlichen Attest zu finden.

Per Definition sind Blasen mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume, die größer als 1cm sind und über dem Hautniveau liegen. Ihr Inhalt der wasserklar oder rötlich bis schwarz (Blut) sein kann, ist durch Fingerdruck verschieblich.

Die Haut ist eigentlich durch Fetteinlagerungen und die Hornschicht gut geschützt. Durch starke Belastungen und mechanische Einwirkungen kann es trotzdem zu Schädigungen kommen.

Ursachen

Blasen entstehen, wenn sich die oberen Hautschichten durch Druck und Reibung von den darunter liegenden Hautschichten lösen. Der so entstandene Hohlraum füllt sich mit Gewebeflüssigkeit. Wurden zudem kleine Blutgefäße verletzt bildet sich eine Blutblase.

Ungeeignete Schuhe

Wenn zu enge Schuhe getragen werden, reiben sich die Zehen aneinander oder der Fuß reibt gegen den Schuh. Dies kann nach einiger Zeit zur Blasenbildung führen. Die Blase entsteht in diesem Fall durch eine mechanische Reizung.

Bei zu großen Schuhen rutscht der Fuß mit jeden Schritt umher. Und jede Form von Reibung verursacht über lange Sicht eine Blase.

Verbrennungen oder Verbrühungen

Wenn sich ein Betroffener mit kochendem Wasser übergossen hat, führt dies zu einer Verbrennung oder Verbrühung. Je nach Schweregrad ist auch diese mit einer Blasenbildung verbunden.

Medikamentenunverträglichkeit

Auch eine Unverträglichkeit von Medikamenten kann zur Blasenbildung auf der Haut führen.

Die falschen Socken

Was bei den Schuhen wichtig ist, trifft auch auf die Strümpfe zu. Wählen Sie die richtige Größe. Achten Sie zusätzlich darauf, dass die Socken aus Material gefertigt wurden, das hautverträglich ist.

Vorstehende Fußpartien

Alle Menschen sind unterschiedlich und Schuhe werden in der Regel so hergestellt, das sie den größten gemeinsamen Nenner berücksichtigen. Wenn Sie aber einen besonders großen Zeh oder ungewöhnlich breiten Fußknochen haben, können Ihnen Schuhe auch bei der richtigen Größe Probleme bereiten, da die herausragenden Fußpartien sich an den Schuh-Strukturen reiben werden.

Zu viel Feuchtigkeit

Wenn die Schuhe zu wenig Feuchtigkeit abgeben oder man im Regen trainiert und dadurch nasse Schuhe bekommt, kann der Fuß zu rutschen beginnen und die Entstehung von Blasen begünstigen.

Erkrankungen

Patienten, die allergisch gegen bestimmte Lebensmittel sind, können im Rahmen einer allergischen Reaktion ebenfalls Blasen bekommen (Nesselsucht). Einige Infektionskrankheiten sind auch mit einer Blasenbildung verbunden, wie zum Beispiel die Masern.

Herpes-Virus kann ebenfalls zu Bläschen zum Beispiel im Bereich der Lippen führen. Viren können auch Warzen verursachen, die wie eine Blase aussehen.

Wenn das Immunsystem geschwächt ist, kann sich auch eine Gürtelrose entwickeln. Dies ist jedoch nur dann der Fall, wenn der Betroffene bereits einmal an den Windpocken erkrankt ist und somit das Varizellen-Zoster-Virus in seinem Körper trägt.

Komplikationen

Eine mögliche Komplikation bei Blasen auf der Haut ist das Entstehen einer Rötung oder die Abgabe eines gelblichen Sekrets. Diese Symptome gelten als Hinweis auf eine Infektion, die einer ärztlichen Therapie bedarf.

Wann zum Arzt?

In den meisten Fällen muss bei einer Blase auf der Haut kein Arzt hinzugezogen werden. Anders sieht es jedoch aus, wenn

  • die Flüssigkeit, die aus einer aufgestochenen Blase austritt, übel riecht,
  • sie eine trübe Färbung aufweist oder
  • der Patient unter starken Schmerzen leidet,

da dies auf eine Entzündung hindeutet. Vor allem Diabetiker müssen aufpassen, weil es bei ihnen zu einer Nervenschädigung kommen kann. Dadurch wird eine Blase nicht mehr so leicht wahrgenommen, wodurch sich die Gefahr von Komplikationen erhöht. Um diesen vorzubeugen, wird empfohlen, die Füße regelmäßig zu kontrollieren und sich bei einer Blase am Fuß an einen Arzt oder Podologen (Fußpfleger) zu wenden.

Diagnose

Eine Blase am Fuß oder an anderen Hautstellen wird vom Arzt in der Regel schon anhand ihres typischen Aussehens rasch und problemlos diagnostiziert. Die Behandlung ist im Prinzip ähnlich wie bei der Selbsttherapie.

Handelt es sich bei dem Patienten um einen Diabetiker, erfolgen Untersuchung und Therapie mit größter Sorgfalt. Dies gilt vor allem bei Entzündungen oder Infektionen.

Behandlung

Hautblasen können das Symptom vieler verschiedener Arten von Erkrankungen sein. Diese werden völlig unterschiedlich behandelt.

Bakterienblasen

Wenn Bakterien die Blasen oder Bläschen auf der Haut verursachen, muss der Patient ein Antibiotikum einnehmen. Dieses tötet die Bakterien und die Hautblasen heilen wieder ab. Teilweise können jedoch Narben zurückbleiben.

Wenn die Hautblasen stark jucken, kann der Arzt auch einen Puder verordnen, der auf die betroffenen Hautstellen gegeben wird.

Fußblasen

Blasen am Fuß müssen nicht immer ärztlich behandelt werden. In der Apotheke oder dem Drogeriemarkt sind spezielle Blasenpflaster für Blasen am Fuß erhältlich. Diese Pflaster sorgen dafür, dass die Blase vor Druck geschützt wird und keine Keime hineingelangen können.

Grundsätzlich ist es nicht ratsam, die Blasen als Laie aufzustechen, da dann Krankheitskeime in die Wunde gelangen können und sie sich so infizieren kann.

Verbrennungsblasen

Wenn sich auf der Haut Blasen aufgrund einer Verbrennung gebildet haben, muss die betroffene Hautstelle gekühlt werden. Ist eine Extremität betroffen, so wird diese ruhig gestellt und die Blasen bzw. die verbrannte Haut mit sterilen Kompressen und einem Verband geschlossen.

Teilweise muss die Haut an dieser Stelle auch im Rahmen einer Operation entfernt werden.

Allergieblasen

Bläschen können auch die Folge einer Allergie sein. Gegen die allergischen Symptome kann der Arzt dann Medikamente, so genannte Antihistaminika, verordnen. Gegen einige Allergien kann auch eine Hyposensibilisierungsbehandlung durchgeführt werden.

Diese Behandlung erstreckt sich über etwa drei Jahre. Der Patient muss regelmäßig in die Arztpraxis kommen und sich seinen Allergie auslösenden Stoff unter die Haut des Oberarmes spritzen lassen.

Begonnen wird mit einer sehr geringen Dosis, die bei guter Verträglichkeit langsam gesteigert wird. Ziel dieser Behandlung ist, dass der Körper sich so langsam an die Substanz gewöhnt und bei erneutem Kontakt keine allergischen Symptome mehr entwickelt.

Pilzblasen

Wenn Pilze die Ursache der Bläschen sind, verordnet der Arzt ein speziell gegen Pilze wirksames Medikament (Antimykotikum).

Selbsttherapie

Normalerweise lassen sich Blasen auf der Haut selbst behandeln. In den meisten Fällen sind Füße oder Hände von den Hautblasen betroffen.

  • Handelt es sich um eine kleinere Blase, wird empfohlen, diese in Ruhe abheilen zu lassen, was etwa sieben Tage dauert.
  • Damit sich die Blase nicht reibt, können Vaseline, etwas Baumwolle oder eine sterile Mullbinde verwendet werden, um dies zu verhindern.
  • Wichtig ist zudem, dass der Betroffene die Hautblase mit Wasser und Seife säubert.

Außerdem muss festgestellt werden, wodurch die Blase entstanden ist, um ein erneutes Auftreten zu verhindern. Als mögliche Auslöser von Blasen an den Füßen kommen unter anderem zu enge Schuhe infrage.

Hausmittel

Ist die Blase dagegen größer ausgeprägt und kommt es an ihr zu Druck und Reibung, sollte man sie vorsichtig aufstechen. Dazu muss die zu verwendende Nadel jedoch im Vorfeld gründlich desinfiziert werden. Zu diesem Zweck eignen sich hochprozentiger Alkohol oder das Halten der Nadel in ein Feuer.

Nach dem behutsamen Anstechen der Blase nimmt man die Flüssigkeit mit einem sauberen Taschentuch auf. Wichtig ist außerdem, die obere abgestorbene Hautschicht nicht zu entfernen; so gewährleistet sie den Schutz der unteren Hautschicht.

Außerdem sollte die Blase mit einem Pflaster versehen werden. Um den Heilungsprozess zu beschleunigen, lässt sich das Pflaster in den Nachtstunden abnehmen, wodurch die Wunde mit Luft in Kontakt kommt.

Platzt die Blase von alleine auf, ist ihre Reinigung mit Wasser und Seife erforderlich. Anschließend gibt man eine desinfizierende Wundsalbe hinzu.

Danach versieht man die betroffene Region mit einem sterilen Verband. Wichtig ist, den Verband mehrmals am Tag auszuwechseln und die aufgeplatzte Blase mit Wundsalbe zu behandeln. Alternativ lassen sich auch Pflanzenöl und Teebaumöl auftragen.

Vorbeugung

Der Entstehung einer Blase am Fuß kann auch vorgebeugt werden.

  • Dabei ist vor allem darauf zu achten, dass die Schuhe gut passen und ausreichend gepolstert sind.
  • Außerdem dürfen durch die Socken keine Falten im Schuh entstehen, weil der dadurch auftretende Druck die Blasenbildung fördert.
  • Da neue Schuhe häufig für die Entstehung einer Blase am Fuß verantwortlich sind, empfiehlt es sich, sie beim ersten Tragen mit Hirschtalgstift, Vaseline oder Salbe einzureiben, um dem Druck entgegenzuwirken.
  • Empfindliche Stellen, an denen wiederholt Blasen auftreten, lassen sich mithilfe eines speziellen Blasenpflasters schützen.
  • Auch das Einreiben mit Melkfett oder Hautöl ist wichtig.
  • Wer gerne Wanderstiefel benutzt, zieht am besten zwei dünne Paar Socken anstelle eines dicken Paares über. Auf diese Weise werden die Socken gegeneinander gerieben, sodass der Fuß nicht in Mitleidenschaft gezogen werden kann.
  • Bei chronischen Bildungen von Blasen kann ein Gang zum Orthopäden sinnvoll sein. Bestimmte Schuhmodifikationen können das lästige Problem dauerhaft beheben.

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