Die Risiken einer Spritzenbehandlung bei Rückenschmerzen

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
21. Oktober 2013

Das Cochrane-Institut hat es sich zur Aufgabe gemacht, zu testen, wie gut verschiedene Mittel bei Schmerzen wirken - von Tabletten über Wärmepflaster bis hin zu Spritzen. Letztere werden vor allem dann eingesetzt, wenn andere Mittel keine Wirkung erzielt haben. Dabei werden schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente eingesetzt wie zum Beispiel Kortison.Studien haben jedoch ergeben, dass solche Spritzen, die ins Gelenk, in Sehnen, Nerven oder in den Wirbelkanal gesetzt werden - also genau dort, wo der Schmerz sitzt - keinen großen Nutzen bringen und stattdessen ziemlich risikoreich sein können.

Neben dem nicht nachweisbaren Nutzen sind es die Nebenwirkungen, die negativ auffallen - dazu zählen unter anderem Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Taubheitsgefühle oder Entzündungen. Wer sich für eine Spritzenkur entscheidet, sollte sich daher zuvor genauestens über die Risiken informieren. Je nachdem, wo die Spritze gesetzt wird, gibt es dabei Unterschiede.

Sehnen und Nerven

Bei der Proliferationstherapie setzt man die Injektionen direkt in die Sehnen und Bänder. Besonders bei chronischen Rückenschmerzen wird die Kur angewandt. Die Substanzen bestehen dabei aus Zuckerwasser zur Reizung des Gewebes, um eine Entzündung hervorzurufen. Auf diese Weise soll es zu einem beschleunigten Heilungsprozess kommen. Wie sich gezeigt hat, bringt diese Therapie jedoch nur als unterstützende Maßnahme - zum Beispiel neben Gymnastik - einen Nutzen.

Bei der periradikulären Schmerztherapie (PRT) spritzt man Kortison in die Nervenwurzeln, damit die Schwellung am betroffenen Gewebe zurückgeht. Die PRT kommt bei Beschwerden an der Brust-, Hals- oder Lendenwirbelsäule zum Einsatz. Während des Vorgangs wird die Richtung der Nadel mit Röntgenstrahlen beobachtet. Es kann zu erheblichen Nebenwirkungen kommen, darunter Abzesse, Fieber oder Kopfschmerzen.

Muskeln, Venen und Bandscheiben

Wenn man eine Spritze in die Venen setzt, so kommt häufig das Mittel Diclofenac zum Einsatz. Schon häufiger wurde dabei jedoch von Schockzuständen als Nebenwirkung berichtet. Wer sich mit seinem Arzt also zu diesem Schritt entscheidet, sollte danach noch mindestens eine Stunde lang beobachtet werden. Botox wird hingegen direkt in die Muskeln gespritzt, um diese zu entspannen. Gleichzeitig werden umliegende Nerven gelähmt. Dies kann zu Problemen führen, zum Beispiel dann, wenn Nerven im Hals betroffen sind und es zu Sprachstörungen oder Schluckbeschwerden kommt.