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Der Echte Hafer heißt mit botanischem Namen Avena sativa und er gehört zu der Familie der Süßgräser (Poaceae). Man nennt ihn auch Saat-Hafer.
Merkmale
Der Hafer unterscheidet sich von den anderen Getreidearten in der Form des Fruchtstandes, der keine Ähre sondern eine Rispe ausbildet. Diese bis zu dreißig Zentimeter lange, lockere und in alle Richtungen verzweigte Rispe bildet den Blütenstand.
An kleinen feinen Ästen hängen die ebenfalls kleinen Ähren, die aus mehreren Blüten bestehen. Die Haferkörner sind von Spelzen umgeben, mit denen sie aber nicht verwachsen sind. Die Ähren hängen nach der Fruchtreife herab.
Die einjährige krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von eineinhalb Metern. Der Halm ist rund und hohl, die lineal-lanzettlichen Blätter umfassen den Stängel; sie sind an beiden Seiten angeraut. Das Wurzelwerk ist tief greifend und verzweigt.
Zwischen August und September wird der Hafer geerntet. Dann müssen die spindelförmigen Haferkörner durch Dreschen von den Spelzen getrennt werden.
Standorte
Der Hafer wächst in den gemäßigten und kühlen Zonen und braucht eine stetige Wasserversorgung durch regelmäßigen Niederschlag. An den Standort und Boden stellt er nur geringe Ansprüche, er gedeiht auch noch auf einem kargen Boden. Ursprünglich stammt er aus Vorderasien.
Inhaltsstoffe

Zu seinen Hauptbestandteilen und Wirkstoffen gehören unter anderem
- Ballaststoffe
- Fett
- Kohlenhydrate
- Proteine
- Alkaloide
- Biotin
- Eisen
- Folsäure
- Kieselsäure
- Linolsäure
- Mineralstoffe
- Niacin
- Phytosterine
- Pantothensäure
- Provitamin A
- Spurenelemente und
- Vitamin B1, B2 und B6.
Medizinische Verwendung
Als Nahrungspflanze ist uns der Hafer bekannt aber das Wissen um seine heilkräftige Wirkung ist nicht sehr verbreitet.
Anwendungsgebiete
Hafer hilft bei
- Ekzemen
- Magen-Darmentzündungen
- Blasenschwäche
- Nierenschwäche
- neuralgischen Schmerzen
- rheumatischen Beschwerden und
- Schlafstörungen.
Weiterhin soll er die Blutfettwerte senken und den Blutzuckerspiegel normalisieren. Haferstrohbäder werden bei
- juckenden Hauterkrankungen
empfohlen. In der Homöopathie ist Avena sativa ein Mittel, das vorwiegend auf das Nervensystem wirkt und unter anderem bei
- nervöser Erschöpfung
hilft. Hafer soll angeblich auch Schwermetalle binden und ausleiten können.
Verwendung in der Lebensmittelindustrie
Der größte Teil der Haferernte wird heute zur
- Tierfutterherstellung
verwendet; das Haferstroh dient auch als
- Streu in der Tierhaltung.
Jeder kennt aus seinen Kindertagen die Haferflocken; Hafer wird auch noch für
verarbeitet. Hafermehl findet bei der Herstellung von
Verwendung.