Flohbefall - Ursachen, Symptome und Behandlung

Die Ursache für Flohbefall sind oftmals Haustiere; Katzen und Hunde tragen diese oftmals im Fell und sollten daher regelmäßig entfloht bzw. vorbeugend behandelt werden. Auch Menschen können häufig von Flohbissen betroffen sein. Flohbefall äußert sich durch starken Juckreiz und kleine rote Pickelchen. Die Diagnose stellt meist der Hausarzt. Informieren Sie sich über Ursachen, Symptome und Behandlung eines Flohbefalls.

Von Claudia Haut

Von einem Flohbefall sind oftmals die Haushalte betroffen, in denen Tiere wie Hund oder Katze leben. Sobald diese auf andere Artgenossen treffen, können die zwei bis drei Millimeter kleinen Parasiten schnell ihr Wirtstier wechseln und schnell befinden sich die Flöhe sowie deren Eier dann auch in der Wohnung. Ist das Haustier einmal von Flöhen befallen, kann es auch den Menschen treffen - es kommt zu Flohbissen, die nach einiger Zeit deutlich auf der Haut zu erkennen sind und stark jucken.

Ursachen

Flöhe benötigen das Blut von Tieren oder Menschen zum Überleben. Sie springen dabei bis zu einem halben Meter zu ihrem nächsten "Wirt".

Aufgrund der besonderen Form seines Kiefers macht der Floh einen winzigen Schnitt in die Haut des Wirtes und saugt sich bis zum Fünfzehnfachen seines ursprünglichen Gewichtes an Blut voll. Dabei sondert er seinen Speichel ab.

Lebensraum des Flohs

Diese Menge Blut reicht dem Floh, um dann wieder mehrere Monate überleben zu können. Der Floh befindet sich in dieser Zeit im Freien unter Büschen oder auch in den Wohnungen, bevorzugt

wie Hunden oder Katzen. Dort, wo sich der Floh aufhält, legt er Eier ab. Flöhe sind besonders vom Frühjahr bis Herbst aktiv und können in dieser Zeit mehrere zehntausend Eier legen.

Einige Menschen sind häufiger von Flohbefall betroffen als andere. Wissenschaftler vermuten, dass der Grund eine genetische Veranlagung ist.

Die Flöhe reagieren auch auf Gerüche und suchen sich danach ihren Wirt aus. Wer besonders eng mit Haustieren zusammenlebt, hat eine höhere Gefahr, sich Flöhe zuzuziehen als Menschen, die keinen Kontakt zu Tieren haben.

Verlauf

Die Behandlung der Flohbisse stellt in der Regel kein Problem dar. Nur in einigen Fällen werden Infektionskrankheiten durch den Flohbiss übertragen. Dies kann im Rahmen der Blutuntersuchung festgestellt werden. Besonders in heißen Ländern können die Flöhe lebensgefährliche Erkrankungen wie zum Beispiel Kinderlähmung (Polio) übertragen.

Genauso wichtig wie die Behandlung der Flohbisse ist jedoch auch, die Flöhe aus dem Wohnbereich zu entfernen. Sonst wird der Flohbefall niemals enden.

Hier sind umfassende Reinigungsmaßnahmen notwendig. Kleidung und Bettwäsche müssen möglichst heiß gewaschen werden, Teppiche und Teppichböden müssen gründlich abgesaugt werden und Böden mehrmals gewischt werden. Besonders die Orte, an denen sich die Haustiere gerne aufhalten (zum Beispiel Körbchen, Decke, Bürostuhl, Couch) müssen gründlich abgesaugt werden.

Zusätzlich muss man auch mit dem Haustier zum Tierarzt gehen. Die Tiere müssen mit speziellen Flohmitteln behandelt werden und regelmäßig vom Tierarzt auf Flohbefall kontrolliert werden. Zusätzlich gibt es im Tierhandel spezielle Flohhalsbänder für Hunde und Katzen.

Im Handel gibt es auch Insektenmittel in Form von Sprays oder Pulver, die auf die befallenen Stellen gegeben werden können.

Symptome

Patienten, die von einem Floh gebissen wurden, bemerken einen heftigen Juckreiz auf der Hautstelle. Den Biss des Flohs bemerken die meisten Menschen nicht.

Danach bilden sich jedoch rote Pickelchen auf der Haut, die stark jucken. In den Pickelchen befindet sich eine Flüssigkeit.

Viele Patienten kratzen die Pickel aufgrund des starken Juckreizes auf, so dass die Flüssigkeit heraus fließt. Dadurch können Keime in die Wunde gelangen und zu einer Entzündung führen.

Eiter tritt dann aus und schließlich bildet sich eine Kruste über den Pickeln. Löst sich die Kruste, hinterlässt sie eine Narbe.

Diagnose

Die Diagnose stellt meist der Hausarzt. Die betroffene gerötete Hautstelle ähnelt einem Ekzem, weshalb in seltenen Fällen auch der Hautarzt aufgesucht wird.

Der Arzt kann die Diagnose meist durch einen Blick auf die Flohbisse stellen. Meist befinden sich mehrere Bisse nebeneinander. Sollten die Pickelchen bereits aufgekratzt worden sein, wird oft ein Abstrich entnommen, um die eingedrungenen Keime feststellen zu können.

Behandlung

Antihistaminika

Gegen den starken Juckreiz verordnet der Arzt eine Salbe oder ein Medikament in Tablettenform (ein so genanntes Antihistaminikum). Auch ein kaltes Tuch kann Linderung bringen.

Antibiotika

Sind durch das Aufkratzen der Bläschen bereits Krankheitskeime wie Bakterien in die Wunde gelangt, erhält der Patient zusätzlich ein Antibiotikum.

Shampoos und Lotionen

Nur wenn sich viele Flohbisse auf dem Körper des Patienten befinden, verordnet der Arzt ein spezielles Shampoo oder eine speziell gegen Flohbisse entwickelte Lotion zum Einreiben des Körpers.

Vorbeugung

Um einem Flohbefall vorzubeugen, sollten Menschen mit Haustieren regelmäßig den Wohnbereich reinigen und dabei besonders die bevorzugten Liegeplätze der Haustiere absaugen. Zusätzlich helfen spezielle Flohbänder oder Flohmittel gegen den Flohbefall des Haustieres. Regelmäßig - in Abständen von mehreren Wochen - angewandt, kann man einem Flohbefall vorbeugen und es sich damit nicht nur sich selbst, sondern auch seinen Tieren angenehmer machen.

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