Mangelernährung: Ursachen, mögliche Folgen, Tipps zur Regeneration und Vorbeugung

Eine Mangelernährung tritt auf, wenn der Körper unzureichend mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt wird. Dieser Zustand kann schlimme gesundheitliche Folgen haben. Wer sich also falsch ernährt oder zu wenig Nahrung aufnimmt, muss damit rechnen, dass eine gefährliche Mangelernährung auftritt.

Von Cornelia Gschiel

Arten einer Mangelernährung

Von Mangelernährung spricht man, wenn der Körper zu wenige wichtige Nährstoffe erhält. Dazu gehören vor allem:

Bei Mangelernährung wird zwischen einer quantitativen und einer qualitativen Mangelernährung unterschieden.

Die quantitative Mangelernährung

Um eine quantitative Mangelernährung handelt es sich, wenn die Betroffenen grundsätzlich zu wenig essen. Dies hat zur Folge, dass der erforderliche Energiebedarf des Organismus nicht gedeckt werden kann, da es an lebenswichtigen Nährstoffen mangelt.

Die qualitative Mangelernährung

Bei einer qualitativen Mangelernährung ernähren sich die betroffenen Personen nur einseitig und unausgewogen. Das heißt, dass die wichtigen Nährstoffe nur unzureichend aufgenommen werden.

Manchmal kann allerdings auch eine Stoffwechselstörung für eine qualitative Mangelernährung verantwortlich sein.

Im Allgemeinen unterscheidet man drei Arten von Mangelernährung:

  1. Mit Marasmus ist vor allem Energiemangel gemeint.

  2. Bei einem Kwashiorkor ist von einem Proteinmangel die Rede.

  3. Eine Mischform der beiden ersten Formen ist die PEM - eine Protein-Energie-Mangelernährung.

Ursachen einer Mangelernährung

Mangelernährung infolge einer Krankheit

Eine Mangelernährung kann nicht nur durch unzureichende Nährstoffaufnahme entstehen, sondern auch infolge von Krankheiten und Operationen. Menschen mit folgenden Beschwerden oder Erkrankungen können ebenfalls betroffen sein:

Senioren besonders häufig betroffen

Eine Mangelernährung bei Senioren ist ein Problem, dass hierzulande immer mehr zunimmt. So leiden in Deutschland rund 1,5 Millionen ältere Menschen an ernährungsbedingten Mangelerscheinungen.

Dass vor allem ältere Menschen von Mangelerscheinungen betroffen sind, hat verschiedene Gründe. So lässt mit zunehmendem Alter der Appetit immer mehr nach, außerdem verändert sich das Geschmacksempfinden. Aber auch altersbedingte chronische Erkrankungen führen häufig zu einer mangelhaften Ernährungsweise.

Ältere Menschen haben häufig mit Schluck- und Kaubeschwerden zu kämpfen und nehmen aus diesem Grund nicht genügend Nahrung auf. Auch die Immobilität spielt eine große Rolle, da viele Senioren schlichtweg zu schwach sind, um einkaufen zu gehen und sich mit Lebensmitteln zu versorgen.

Auch in Seniorenheimen kommt es häufig zu Mangelernährung. Doch für ältere Menschen ist ein Mindestmaß an Nährstoffen ebenso wichtig wie für jüngere Menschen, damit die körperliche und geistige Leistungskraft erhalten bleibt. Zwar sinkt im Alter der körperliche Bedarf an Energielieferanten wie Fetten und Kohlenhydraten, dennoch benötigen Senioren weiterhin Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiß in hohem Maße.

Behandlung

Eine Mangelernährung im Alter erfolgreich zu behandeln, ist zwar nicht einfach, aber durchaus möglich. Für den Erfolg der Therapie ist allerdings wichtig, dass ein individueller Behandlungsplan erstellt wird. Dieser muss sowohl auf die Ursachen der Mangelerscheinungen als auch auf die Bedürfnisse des Betroffenen Rücksicht nehmen.

Ebenso sollte an die richtige Zubereitung und die Darreichung der Mahlzeiten gedacht werden, um die Nahrungsaufnahme so einfach und angenehm wie möglich zu gestalten.

Essstörung

Es gibt aber auch eine Gruppe von Menschen, die bewusst auf Nahrung verzichtet, um möglichst schlank zu sein und dem Schönheitsideal zu entsprechen. Hier ist es wichtig, über eine Psychotherapie nachzudenken, denn nur so sind Essstörungen in den Griff zu bekommen. Auch die Familie der betroffenen Personen sollte einbezogen werden.

Stress im Alltag

Natürlich kommt es auch bei berufstätigen Menschen immer wieder zu Mangelernährung. Aufgrund von Stress nehmen sich viele Menschen keine Zeit, um zu essen. Ein hastig verschlungenes Brötchen oder eine Fertigmahlzeit sind kein Ersatz für eine gesunde und ausgewogene Ernährung.

Symptome und Folgen einer Mangelernährung

Welche Symptome bei einer Mangelernährung auftreten, hängt davon ab, wie groß das Ausmaß des Nährstoffmangels ist, und wie lange er anhält. Ebenso von Bedeutung sind der allgemeine Gesundheitszustand sowie das Körpergewicht des Betroffenen. So kommt es bei ohnehin schon schlanken Menschen rascher zu Mangelerscheinungen als bei wohlbeleibten Personen.

Während sich eine quantitative Mangelernährung durch Gewichtsabnahme bemerkbar macht, treten bei einer qualitativen Mangelernährung Beschwerden auf wie:

Besonders gefährlich: die Dehydrierung

Ist auch noch die Zufuhr von Flüssigkeit unzureichend, besteht die Gefahr, dass es zu einer bedenklichen Dehydrierung des Körpers kommt. Typische Symptome sind:

Ohne eine entsprechende Behandlung kann die Mangelernährung schwere Folgen für die Gesundheit haben, da das Immunsystem geschwächt wird.

Magersucht

Eine der häufigsten Folgen einer Mangelernährung ist eine sich daraus entwickelnde Magersucht. In der heutigen Zeit gelten extrem dünne Frauen als Schönheitsideal. Viele Jugendliche und auch Erwachsene eifern diesem zweifelhaften Schönheitsideal nach und essen immer weniger.

So entsteht eine erste Form von Mangelernährung, aus der sich in weiterer Folge Anorexia nervosa, also Magersucht, entwickeln kann. Bei betroffenen Menschen kommt es zu einem Abbau der Muskelmasse, außerdem können Reizleitungsstörungen auftreten, die sogar bis zum Tod führen können.

Antrieblosigkeit

Natürlich fehlt unterernährten Menschen auch die Energie, um den Alltag zu bewältigen. Wer mangelernährt ist, hat häufig nicht die Kraft, um einen ganzen Tag mit all seinen Herausforderungen durchzustehen.

Infolgedessen kommt es zu Problemen mit Kreislauf und Stoffwechsel. In schlimmen Fällen fällt auch das Atmen schwer.

Körperliche Beschwerden

Fehlen dem Körper bestimmte Nährstoffe, so kommt es häufig zu:

Bei Stürzen steigt die Gefahr von Knochenbrüchen. Auch die inneren Organe verringern ihre Leistung, es kommt zu einem Abbau des Herzmuskels und der Atemmuskulatur. Außerdem können neurologische Störungen auftreten.

So kommen Sie bei einer Mangelernährung wieder auf die Beine

Nahrung zusätzlich aufwerten

Mangelernährung äußert sich häufig in extremem Untergewicht. Bei Senioren und Personen, die nicht aufgrund einer Essstörung mangelernährt sind, ist es möglich, gewisse Speisen mit Maltodextrin oder Sahne aufzuwerten.

Spezielle Flüssignahrung

Im Fachhandel und in Apotheken gibt es auch spezielle, nährstoffangereicherte Flüssignahrung, die Patienten zwischendurch zu sich nehmen können. Für Menschen, die zunehmen möchten, empfiehlt es sich, mindestens vier bis fünf Mal pro Tag zu essen. Sie können dabei ruhig kleine Portionen zu sich nehmen.

Ist die Mangelernährung durch Schluckbeschwerden bedingt, so sollte die Nahrung möglichst als Brei angeboten werden und keinesfalls zu stark gewürzt werden. Dies erleichtert mangelernährten Menschen eine verbesserte Nahrungsaufnahme.

Vitaminpräparate

Geht mit der Mangelernährung auch ein sichtbarer Vitamin- und Nährstoffmangel einher, so ist ebenfalls sinnvoll, auf nährstoffreiche Trinknahrung zurückzugreifen.

Die zugesetzten Vitamine und Mineralstoffe stärken den Körper und das Immunsystem. Bereits nach kurzer Zeit fühlen sich Patienten körperlich und seelisch gestärkt und haben wieder mehr Lust auf leckere Mahlzeiten.

Drei Tipps zur Prävention einer Mangelernährung

Auch wenn man es kaum glauben möchte, gibt es auch in Europa immer noch viele Menschen, die mangelernährt sind. Mangelernährung kann viele Ursachen haben und wirkt sich meist bedrohlich auf die Gesundheit auf. Es gibt aber auch Mittel und Wege, eine Mangelernährung auf einfache Art zu vermeiden.

1. Regelmäßiges Essen

Ein Grund für Mangelernährung ist das unregelmäßige und gestörte Essverhalten vieler Personen. Einige Menschen verzichten absichtlich auf Mahlzeiten, um abzunehmen und dem gängigen Schönheitsideal zu entsprechen. Andere kämpfen mit einem stressigen Alltag und vergessen schlichtweg zu essen.

Bei einigen Menschen schlägt Stress auch auf den Magen, wodurch es zu Übelkeit und Appetitlosigkeit kommt.

Am besten führt man regelmäßige Rituale ein und isst mindestens drei Mal pro Tag zumindest eine Kleinigkeit.

Drei Mahlzeiten und zusätzliche gesunde Snacks für viel Energie

Am Morgen trägt ein stärkendes Frühstück, bestehend aus Müsli mit Früchten, Vollkornbrot mit Schinken und Gemüse , dazu bei, dass man den Körper mit Energie versorgt.

Zu Mittag sollte man sich in der Kantine zumindest ein leichtes Gericht oder einen Salat mit einem Brötchen holen oder zu Hause kochen. Viele Gerichte gelingen einfach und benötigen auch keine lange Kochdauer. Abends sollte man zur Ruhe kommen und sich eine leckere Mahlzeit gönnen.

Wer wirklich keine Zeit zum Essen hat, kann Trockenfrüchte, Nüsse oder Gemüsesticks zwischendurch knabbern.

2. Gemeinsames Kochen

Auch in Seniorenheimen und Kliniken kommt es immer wieder zu Mangelernährung. Ältere Menschen leiden häufig an Schluck- und Kaubeschwerden oder Appetitlosigkeit. Gemeinsames Kochen kann ein Anreiz für eine gesunde Ernährung sein.

Bitten Sie doch auch zu Hause Ihren Partner oder Ihre Kinder Ihnen beim Kochen zu helfen. So entsteht eine gemütliche Atmosphäre und jeder hat Freude am Essen.

3. Abwechslungsreiche Ernährung

Besonders wichtig ist, dass man sich nicht nur von Fertigmahlzeiten ernährt, sondern seinen Speiseplan so abwechslungsreich wie möglich gestaltet. Auf jeden gesunden Speiseplan gehören:

Probieren Sie doch einmal neue Obst- und Gemüsesorten aus und zaubern Sie leckere Gerichte daraus. Wer einmal wirklich keine Lust auf Kochen hat, gönnt sich ein leichtes und gesundes Menü in einem Restaurant - oder lässt sich vom Partner bekochen.