Kohlsuppendiät - Ernährungsprinzip, Wirkung und Kritik

Die Kohlsuppendiät, auch als Krautsuppendiät oder Magic Soup Diät bekannt, gehört zu den Crash-Diäten. Eine Abnahme von 5kg in einer Woche wird von den Befürwortern der Diät versprochen.

Von K. Schumann

Ernährung während der Kohlsuppen-Diät

Während der Diätwoche darf die Kohlsuppe nach Lust und Laune bzw. immer wenn der Hunger kommt, gegessen werden.

Die Kohlsuppe besteht im Groben aus:

Zusätzlich sind je nach Tag auch Obst, Gemüse, Fisch oder Fleisch erlaubt.

Getränke

Während der Diät ist es wichtig jeden Tag zwei bis drei Liter Wasser oder Tee zu trinken. Alkohol und Limonade hingegen sind absolut tabu.

Wirkungsprinzip

Es wird behauptet, dass die Kohlsuppe aufgrund ihrer schwerverdaulichen Bestandteile wie Kohl oder Zwiebeln bei der Verdauung mehr Energie verbrennt, als sie eigentlich liefert und so eine schnelle Gewichtsabnahme ermöglicht.

Der Hauptgrund für die schnelle Abnahme ist jedoch die Tatsache, dass die Kohlsuppe so gut wie keine Kalorien liefert. Dadurch, dass während der Woche kaum Eiweiß aufgenommen wird, baut der Körper zudem Muskelmasse ab, um an das lebensnotwendige Eiweiß zu kommen.

  • Löffel über Teller mit Kartoffel Creme Suppe mit Fleischbällchen

    © Svenja98 - www.fotolia.de

  • Topf mit Gemüsesuppe auf Gasherd

    © imagestalk - www.fotolia.de

  • Hühnersuppe mit Möhren und Hühnchenfleisch, neben dem Teller liegen rohe Möhren und Nudeln

    © Thomas Francois - www.fotolia.de

  • Topf mit Gemüsesuppe neben Körnerbrötchen

    © Johanna Mühlbauer - www.fotolia.de

Die Kohlsuppen-Diät in der Kritik

Fast jeden Monat prangt auf mindestens zwei der zahlreichen Frauenmagazine eine Überschrift, die Suppendiäten in höchsten Tönen propagiert. Und das zugegebenermaßen völlig verdient. Diäten, die eher auf Suppen als Hauptmahlzeit setzen, können zu einen rapiden Gewichtsverlust führen. Die Gründe liegen dafür auf der Hand. Suppen sind in der Regel fettarm und beinhalten wenig Kalorien.

Da sie aber naturgemäß aus sehr viel Flüssigkeit bestehen, können sie trotzdem über mehrere Stunden sättigen. Hinzu kommt, dass Suppen meistens mit viel Gemüse zubereitet werden, wodurch der oder die Diäthaltende trotz der verringerten Nahrungsaufnahme mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralien versorgt wird.

Wie so vieles im Leben haben Suppendiäten jedoch leider nicht nur Vorteile zu bieten. Auf Grund der verminderten Kalorienzufuhr fährt der Körper den Stoffwechsel runter und senkt somit den Grundumsatz. Da während der Diät keine ausgewogene Ernährung gelernt wird, verfallen viele nach der Kohlsuppendiät wieder in ihre alten Ernährungsmuster.

Der Jojo-Effekt

Meistens sind Suppendiäten auf wenige Wochen ausgelegt, weil sie in der Kalorienverknappung eher einen radikalen Ansatz verfolgen und im Schnitt geringfügig mehr als 1.000 Kalorien pro Tag vorsehen. Beides führt zwar zu einer relativ schnellen Gewichtsreduktion, allerdings nicht zu einer Verhaltensänderung. Diese ist aber unumgänglich, wenn der Gewichtsverlust dauerhaft bleiben soll.

In der Folge enden nicht gerade wenig Freunde der Suppendiäten in einen verzwickten Kreislauf aus Suppendiäten, die sich mit Zeiträumen abwechseln, wo der Abnehmwillige wieder für seine Verhältnisse normal isst und dabei wieder etliche Pfunde zunimmt.

Machen Sie sich deshalb bewusst, dass die Suppendiät nur eine kurzfristige Lösung sein kann und mit einer kritischen Überprüfung der bisherigen Lebensgewohnheiten einhergehen muss.

Unausgewogenheit

Wer es sich einfach machen will und jeden Tag die gleiche Suppe isst, kann ziemlich schnell Mangelerscheinungen erleiden:

sind nur einige der möglichen Folgen. Suppen bieten zwar wie eingangs erwähnt prinzipiell viele Nährstoffe und Vitamine. Allerdings ist eine gewisse Vielfalt notwendig, um unseren Körper auch wirklich alle essentiellen Substanzen zuführen zu können.

Wer nur auf klare Brühe setzt, versorgt seinem Organismus mit nicht mehr als Wasser und etwas Fett. Essen Sie am Tag mindestens drei verschiedene Suppen, die möglichst auch jeweils aus anderen Hauptzutaten bestehen.

Zu hoher Flüssigkeitsverlust

Wenn sich ambitionierte Bodybuilder auf einen Wettkampf vorbereiten, trinken Sie Unmengen an Wasser, um in ihrem Körper ein Hormon freizusetzen, das dem Speichern von Flüssigkeit entgegenwirkt. Dadurch sehen Sie auf der Bühne nicht aufgeschwemmt aus und ihre Muskeln zeichnen sich klar und deutlich unter der Haut ab.

Suppendiäten setzen auf das gleiche Prinzip. Durch die gesteigerte Flüssigkeitszufuhr, die dadurch unweigerlich entsteht, scheidet Ihr Organismus vermehrt Wasser aus. Auch den Anteil, den er gespeichert hat, um Ihre Haut feucht und Ihre Leistungsfähigkeit hoch zu halten.

Bodybuilder beschränken das Entwässern auf zwei bis drei Tage. Suppendiäten dauern aber in der Regel deutlich länger. Um die negativen Effekte einer Dehydrierung zu verhindern, hilft es, mindestens jede Stunde ein Glas Wasser, Tee oder anderes zuckerfreies Getränk zu trinken.

Wichtig dass man viel Wasser trinkt gegen die Dehydration
Wichtig dass man viel Wasser trinkt gegen die Dehydration

Weitere negative Nebeneffekte

Da die meisten Suppenrezepte auf Kohl zurückgreifen, wird das Ihr Hauptnahrungsmittel für die Dauer der Diät sein. Dass das Zubereiten von Kohl häufig mit einem unangenehmen Geruch verbunden ist, ist für erfahrene Küchenakrobaten keine Neuheit. Wenn Sie die Diät jedoch über mehrere Wochen befolgen wollen, kann der Geruch schnell zum Martyrium werden.

Dazu ist das Kochen von Suppen meistens auch sehr zeitaufwendig. Wer alle Zutaten frisch zubereiten möchte und auf gefrorene Produkte nicht zurückgreifen will, muss für sich ein gutes Zeitmanagement finden.

Fazit

Die Kohlsuppendiät ist allenfalls für eine kurzfristige Gewichtsabnahme, beispielsweise um bei der Party am Wochenende in das neue Kleid zu passen, geeignet. Keinesfalls eignet sie sich jedoch für eine dauerhafte Abnahme.

Grundvoraussetzung damit das Wunschgewicht erhalten bleibt, sind eine ausgewogene Ernährung mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen sowie viel Bewegung. Gegen einen "Kohlsuppentag" in der Woche zur Entschlackung ist jedoch nichts einzuwenden.