Das erste Mal Blutspenden - Was man vorher und nachher beachten sollte

Blutspenden sind wichtig und können Leben retten. Dabei sind jedoch einige Dinge zu beachten.

Von Jens Hirseland

Unter einer Blutspende versteht man die freiwillige Entnahme einer bestimmten Menge von Blut. Dabei handelt es sich zumeist um einen halben Liter.

Nach der Entnahme des Blutes wird es genauestens analysiert, aufbereitet und, wenn es geeignet ist, für medizinische Zwecke benutzt. Dazu teilt man es in verschiedene Blutprodukte auf und lagert es in einer so genannten Blutbank.

Bei Blutspenden unterscheidet man zwischen Vollblutspenden, die am gebräuchlichsten sind, Eigenblutspenden, bei denen eigenes Blut später verwendet wird (zum Beispiel bei einer Operation) und dem Spenden von Blutplasma oder Thrombozyten, das am wenigsten belastend ist.

Wieso freiwillig Blutspenden? Über die Wichtigkeit von Spenderblut

Blutspende rette leben nach Unfällen, Operationen oder Transplantationen
Blutspende rette leben nach Unfällen, Operationen oder Transplantationen

Blutspenden sind überaus wichtig, denn in Kliniken und Krankenhäusern werden ständig neue Blutkonserven für lebensrettende Maßnahmen benötigt.

Dazu gehören zum Beispiel

Da es nach wie vor keinen künstlichen Ersatz für das menschliche Blut gibt, sind Blutspenden die einzige Möglichkeit, einen Vorrat an Blutkonserven anzulegen. Mithilfe einer Blutspende ist es möglich, schwerkranken oder schwerverletzten Patienten wieder zur Genesung zu verhelfen. Durch seine Blutspende erbringt der Spender eine wichtige und unverzichtbare Leistung für die Gemeinschaft.

Blutspendedienste wie das Deutsche Rote Kreuz sind auf die unentgeltlichen Blutspenden angewiesen, welche die Versorgung von Patienten mit Blutpräparaten sicherstellen. Dabei folgen die Blutspendedienste stets dem ethischen Kodex, dass eine Blutspende immer freiwillig und unentgeltlich sein muss.

Das gespendete Blut wird nach seiner Überprüfung solange in einer Blutbank gelagert, bis es benötigt wird. Der Empfänger erhält bei Bedarf zumeist Blutbestandteile im Rahmen einer Bluttransfusion. Diese Bestandteile werden mit dem restlichen Blut des Empfängers vermischt.

Die Spendetauglichkeit wird überprüft

Der Spender braucht bei einer Blutspende keine Angst zu haben, dass ihm dadurch gesundheitliche Nachteile entstehen. Vor jeder Spende wird mithilfe eines umfangreichen Fragebogens die Krankheitsvorgeschichte des Spenders erfasst. Der untersuchende Arzt entscheidet dann über die Spendetauglichkeit.

Die Blutmenge, die gespendet wird, ist nur gering im Vergleich zum Gesamthaushalt des Organismus. Durch eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit kann der Blutverlust rasch wieder ausgeglichen werden.

Vorteile des Blutspendens

Wer sich zu einer Blutspende entschließt, kann stolz auf sich sein, denn er hilft einem kranken Mitmenschen dabei, wieder gesund zu werden. In manchen Fällen kann das gespendete Blut sogar lebensrettend sein.

Ein Erstspender erhält zudem eine kostenlose Blutgruppenbestimmung und einen eigenen Nothilfepass. Dieser kann im Ernstfall von großer Wichtigkeit sein.

Außerdem erfolgt bei jeder weiteren Spende eine medizinische Kontrolle, bei der man den Hämoglobinwert, den Puls und den Blutdruck überprüft. Des Weiteren kommt es zu einer Untersuchung des gespendeten Bluts auf mögliche Infektionskrankheiten wie zum Beispiel

Außerdem werden das blutbildende System und der Kreislauf des Organismus bei jeder Spende trainiert.

Voraussetzungen für eine Blutspende

Nach kürzlich erfolgter Tätowierung muss eine Wartefrist eingehalten werden
Nach kürzlich erfolgter Tätowierung muss eine Wartefrist eingehalten werden

Vor einer Blutspende sind ein paar wichtige Dinge zu beachten. Grundsätzlich kann jeder Mensch zwischen 18 und 68 Jahren sein Blut spenden. Allerdings dürfen keine gesundheitlichen Bedenken bestehen. Außerdem ist ein Mindestkörpergewicht von 50 Kilogramm vorgeschrieben.

Gesunde Menschen haben die Möglichkeit, bis zu sechsmal im Jahr eine Blutspende durchzuführen. Zwischen jeder Spende sollte allerdings eine Ruhezeit von zwei bis drei Monaten eingehalten werden. In Deutschland beträgt der Mindestabstand zwischen zwei Vollblutspenden 56 Tage.

Als problematisch für Blutspenden gelten

  • Piercings und Tätowierungen, die in den letzten vier Monaten vor einer Spende vorgenommen wurden
  • ständig wechselnde Sexualkontakte
  • Abhängigkeit von Drogen wie Heroin
  • Risikopersonen innerhalb der Familie oder
  • erst kurz zurückliegende Aufenthalte in tropischen Ländern

Ebenso werden Menschen, die sich in Großbritannien aufhielten, als Vorsichtsmaßnahme aufgrund des lange zurückliegenden BSE-Skandals, als Spender abgelehnt. Nach einer erfolgten Spende muss der Spender anonym auf einem Formular angeben, dass man sein Blut zum Spenden verwenden darf.

Spender, die eine Zeitlang krank sind, bestimmte Arzneimittel einnehmen oder unter Eisenmangel leiden, werden für einen gewissen Zeitraum zurückgestellt. Grundsätzlich von Blutspenden ausgeschlossen sind Männer, die gleichgeschlechtliche Sexualkontakte unterhalten, was unabhängig vom Risikoverhalten gilt. Durch diese Vorsichtmaßnahme soll eine Übertragung mit HIV (AIDS) durch die Blutspende ausgeschlossen werden.

Blutplasmaspende: Weitere Untersuchungen

Die gesetzlichen Bestimmungen für eine Blutplasmaspende sind die gleichen wie bei einer herkömmlichen Blutspende. Darüber hinaus sind bei einer Blutplasmaspende weitere Untersuchungen wie

erforderlich. Der Bedarf an Blutplasma-Spenden ist ebenso groß wie der Bedarf an Vollblutspenden, sodass jede Spende hilft. Das Spenden von Blutplasma dauert zwar länger, ist aber physisch weniger belastend für den Spender. Von einigen Anbietern wird zudem eine Aufwandsentschädigung gezahlt.

Ablauf

Bevor man Blut spendet, muss zunächst eine Anmeldung erfolgen. Dazu wird ein amtliches Personaldokument wie ein Blutspender-Pass, Personalausweis, Reisepass oder Führerschein benötigt. Außerdem muss ein Fragebogen über den Gesundheitszustand ausgefüllt werden.

Anschließend erfolgt eine ärztliche Untersuchung, zu der auch ein persönliches Gespräch mit dem Arzt gehört. Außerdem werden der Puls und der Blutdruck gemessen.

Um Aufschluss über die Spendefähigkeit des Spenders zu erhalten, wird eine Hämoglobin-Kontrolle durchgeführt, bei dem man den Blutfarbstoffgehalt sowie die Körpertemperatur feststellt. Dazu wird etwas Blut aus einer Fingerkuppe oder dem Ohrläppchen abgenommen. Wird dabei ein zu geringer Eisenwert festgestellt, muss der Spender zu seiner eigenen Sicherheit auf die Blutspende verzichten.

Ist jedoch alles in Ordnung, erfolgt die Blutentnahme. Diese dauert etwa zehn Minuten. Vor dem Spenden sollte der Spender darauf achten, genügend Flüssigkeit (mindestens 1,5 Liter) zu sich zu nehmen. Zudem ist es ratsam, mindestens zwei bis drei Stunden vor der Entnahme etwas zu essen.

Für die Blutentnahme legt sich der Spender auf eine Liege. Danach wird eine Nadel in die Ellenbeuge eines Arms eingeführt. Zunächst füllt man einige separate Blutproben ab, die für Untersuchungen benötigt werden. Danach sammelt man das Vollblut in einem speziellen Entnahmebeutel.

Ablauf der Blutplasmaspende

Im Rahmen der Blutplasmaspende wird dem Spender zunächst Vollblut abgezapft, das anschließend in einen Plasmaseperator fließt. Durch diesen werden das Blutplasma, das den flüssigen Anteil des Bluts bildet und die Blutzellen, die roten Blutkörperchen, voneinander getrennt, was man als Plasmapherese bezeichnet.

Danach führt man die roten Blutkörperchen wieder in den Körper des Spenders zurück, sodass nur das Plasma behalten wird. Eine solche Blutplasmaspende kann wesentlich häufiger als eine Vollblutspende durchgeführt werden und ist 38 Mal im Jahr möglich.

Die Dauer einer Blutplasmaspende liegt bei ca. dreißig bis vierzig Minuten, was auch vom Hämoglobinwert abhängt, denn je höher der Wert ist, desto länger die Dauer der Prozedur. In der Regel entnimmt man ca. 760 Milliliter Blutplasma.

Nach der Entnahme bewahrt man es für ca. sechs Monate auf. Außerdem untersucht man den Spender des Plasmas weiterhin auf mögliche Erkrankungen. Sollten keine gefährlichen Erkrankungen wie zum Beispiel

  • HIV (AIDS)
  • Syphilis
  • Hepatitis B oder
  • C

auftreten, kann die Plasmaspende verwendet werden. Im gegenteiligen Fall wird die Spende vernichtet.

Was ist nach der Blutspende zu beachten?

Kann die Blutspende erfolgen, dauert diese zumeist zwischen fünf und zehn Minuten. Danach ist es ratsam für den Spender, sich mindestens zehn Minuten lang auszuruhen, da sich der Körper erst einmal auf den Blutverlust einstellen muss.

Auch die Zufuhr von Flüssigkeit nach der Spende ist sehr wichtig, denn durch die Flüssigkeit kann das Volumendefizit nach ein paar Stunden wieder ausgeglichen werden.

Wer sein Blut zum ersten Mal spendet, erhält einen Blutspender- und Unfallhilfepass, in dem seine Blutgruppe sowie die Blutgruppenmerkmale eingetragen werden. Das Ausstellen dieses Passes dauert ca. drei Wochen.

Ein gesundheitliches Risiko besteht für den Spender nicht. In manchen Fällen kann es jedoch nach der Spende durch den Blutverlust vorübergehend zu Kreislaufproblemen kommen.