Laufjacken - Merkmale, Arten und Anforderungen

Die Laufjacke ist eine spezielle Sportjacke, die der Läufer im Training oder im Wettkampf trägt. An sie werden besondere Anforderungen gestellt, wobei jeder Läufer andere Prioritäten setzt. Damit der Sportler auch bei wechselnden Witterungsverhältnissen die für ihn richtige Laufjacke findet, bieten Hersteller unterschiedliche Laufjacken-Typen aus diversen Materialien an. Informieren Sie sich über die Merkmale einer Laufjacke sowie wichtige Anforderungen.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Laufjacken - Merkmale und Funktion

Bei einer Laufjacke handelt es sich um eine Jacke, die beim Laufen getragen wird. Sie machen vor allen Dingen dann Sinn, wenn es draußen zu kalt, windig oder nass ist, um auf eine Jacke verzichten zu können. Doch auch für die Sommermonate gibt es entsprechend leichtere und luftigere Modelle.

Es handelt sich somit um ein ergänzendes sportliches Kleidungsstück, welches Läufer und Läuferinnen vor Witterungseinflüssen schützt. Heutzutage stellt der Outdoorsport auch im Herbst und Winter eine beliebte Trainingsmöglichkeit dar, sodass die Hersteller von Sportbekleidung auch entsprechend immer mehr Angebote zur Auswahl stellen.

Dabei spielt auch der modische Aspekt eine Rolle. So können mittlerweile Funktionalität und Design gleichermaßen punkten. Häufig gibt es ganze Outfits in passenden Farben und Mustern.

Laufjacken wärmen den Sportler und schützen vor Wind und Nässe. Gleichzeitig bringen sie atmungsaktive Eigenschaften mit, um den Feuchtigkeitsaustausch zu garantieren und den Läufer somit vor Verkühlungen zu schützen.

Grundsätzlich wird empfohlen, bei Laufjacken auf gute Qualität zu setzen und nicht am falschen Ende zu sparen. Läuft man auch in der kalten Jahreszeit, sollten die Kleidungsstücke Regen als auch Schnee abhalten können.

Wichtig sind mitunter auch Reflektoren. Gerade im Herbst und Winter wird es früh dunkel, und wer dann laufen gehen möchte, sollte von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen werden.

Sucht man hingegen Jacken für das Laufen im Frühling und Sommer, wird man andere Prioritäten setzen. Hier sind oft auch Modelle zu finden, bei denen man die langen Ärmel abtrennen kann.

Junge blonde Joggerin macht Dehnübungen im Wald, Herbsttag
Junge blonde Joggerin macht Dehnübungen im Wald, Herbsttag

Verschiedene Typen und Materialien

Nicht jede Sportjacke ist eine Laufjacke. Und nicht jede Laufjacke eignet sich bei jeder Witterung.

Außerdem besitzt jeder Läufer eigene Vorlieben. Der eine legt mehr Wert auf die Atmungsaktivität des Gewebes, der andere möchte, dass die Laufjacke winddicht ist. Aus diesem Grunde haben Hersteller sich entschieden, verschiedene Laufjacken-Typen aus unterschiedlichen Materialien zu produzieren.

Fleecejacken

Fleecejacken sind besonders wärmende Jacken. Außerdem ist das Material extrem leicht.

Fleecejacken sind recht stabil und besitzen eine hohe Luftdurchlässigkeit. Das bedeutet jedoch, dass Wind ungehindert von außen in die Jacke eindringen kann, wodurch die wärmende Funktion schnell verloren geht.

Die Muskeln kühlen aus, das Laufen wird unangenehm. Im Übrigen darf Luftdurchlässigkeit nicht mit Atmungsaktivität verwechselt werden. Fleece ist ein ausschließlich synthetisches Gewebe, durch welches der Schweiß nicht ungehindert entweichen kann.

Wird die Fleecejacke an windstillen Tagen bei sportlichen Betätigungen getragen, sammelt sich der Schweiß auf der Haut. Die Jacke klebt. Bei Regen und Schnee ist die Fleecejacke ebenso ungeeignet, da sie weder wasserabweisend noch wasserdicht ist.

Regen- und Windjacken

Regenjacken sind ebenfalls nur bedingt zum Laufen geeignet. Sie sollten nur getragen werden, wenn es in Strömen gießt und wenn die Jacke über eine ausreichende Anzahl von Klimamembranen verfügt. Denn Regenjacken bestehen aus imprägnierten synthetischen Fasern, die weder Wind eindringen lassen noch Schweiß nach außen transportieren.

Zudem sind einige Regenjacken recht schwer, so dass sie die Bewegungsfreiheit einschränken können. Ähnliche Eigenschaften besitzen Windjacken.

Sie halten den Wind ab, besitzen aber auch nur eine geringe Atmungsaktivität. Bei leichtem Regen und Schnee weisen einige Modelle die Nässe ab. Tatsächliche Laufjacken sind Windjacken nicht.

Softshelljacken

Softshelljacken sind perfekte Funktionsjacken, auf die kein Läufer heutzutage mehr verzichten möchte. Funktionsfasern sind atmungsaktiv und wirken wärmend. Wind und Regen werden relativ gut abgewiesen, Schweiß kann ungehindert nach außen entweichen.

Anforderungen: Tipps zur Auswahl

Auf ein paar Punkte zur Auswahl sind wir im Einleitungstext bereits eingegangen. Grundsätzlich hängt es vor allen Dingen vom Wetter ab, zu welchem Modell man greift.

Laufjacken werden in Sommer-Laufjacken und Winter-Laufjacken unterschieden. Als erstes fällt ihr unterschiedlich dickes Gewebe auf. Doch beide Laufjacken-Typen haben noch andere Funktionen zu bieten, welche die Laufjacke zum perfekten Trainingsbegleiter in der jeweiligen Jahreszeit machen.

Laufjacken für den Sommer

Im Sommer kommt es bei der Laufjacke hauptsächlich auf deren Atmungsaktivität an. Dünne Funktionsgewebe bieten diese Eigenschaft.

Atmungsaktiv ist eine Laufjacke, wenn sie den Schweiß durch das Gewebe nach außen transportiert, Wind aber vom Körper fern hält. Laufjacken aus hochwertigen Funktionsgeweben bieten das Gefühl einer zweiten Haut.

Junge Frau im Sportoutfit joggt durch den Wald
Junge Frau im Sportoutfit joggt durch den Wald

Zusätzlich verfügen Laufjacken für den Sommer häufig über Klimamembranen im Achsel- oder Rückenbereich. Gerade in der Aufwärmphase muss die Jacke wärmen. Beginnt der Körper zu schwitzen, würde der Läufer gern auf sie verzichten.

Doch mit einer um den Bauch gebundenen Jacke läuft es sich unbequem. Aus diesem Grunde werden Klimamembranen verwendet, die der Jacke einen noch besseren Feuchtigkeitstransport geben. So kann auch im Sommer das Laufen mit einer Jacke angenehm sein.

Einige Laufjacken besitzen Reißverschlüsse an den Ärmeln, durch welche sie kurzfristig zu Laufwesten umgestaltet werden können. Doch auch, wenn der Sportler die Jacke mit langen Ärmeln trägt, dient leichtes Öffnen der Reißverschlüsse einer perfekten Belüftung im Achselbereich.

Natürlich verfügen Laufjacken über Taschen, in denen der Läufer seine persönlichen Utensilien unterbringen kann. Typisch sind inzwischen integrierte Aufbewahrungsmöglichkeiten für Musikgeräte. Schließlich läuft es sich mit Musikbegleitung noch entspannter.

Laufjacken für den Winter

Laufjacken für den Winter sind dicker gearbeitet. Auch sie bestehen aus Funktionsfasern.

An besonders empfindlichen Körperpartien besitzen Winter-Laufjacken besondere Absteppungen; der Rückenbereich kann aus dickerem Fleece bestehen. Auch im Winter spielt die Atmungsaktivität des Gewebes eine große Rolle.

Auf der Haut verbleibender Schweiß würde den Körper innerhalb kürzester Zeit auskühlen. Deshalb besitzen auch Winter-Laufjacken oft Klimamembranen.

Der Schulterbereich ist häufig wasserabweisend imprägniert, damit Schnee und Regen abgehalten werden. Der Kragen sollte hoch geschnitten und verschließbar sein.

Sind Ärmel und Saum mit Bündchen ausgestattet, schützen diese vor eindringendem Wind. Wichtig ist, dass eine Winter-Laufjacke über Leuchtstreifen oder Reflektoren verfügt, damit der Läufer in der dunklen Jahreszeit von anderen Verkehrsteilnehmern frühzeitig gesehen wird.

Jogger im Winter
Jogger im Winter

Laufen bei Nässe - Die perfekte Laufjacke für Regen und Schnee

Bei trockenem Wetter ist es nicht schwer, die richtige Laufjacke zu finden. Der Läufer achtet darauf, dass das Gewebe atmungsaktiv ist und dass es der Jahreszeit entsprechend wärmt

In den meisten Fällen wird er sich für Funktionsfasern entscheiden. Leicht sind Funktionsjacken ohnehin.

Schwieriger wird es, wenn der Läufer bei Schnee oder Regen nicht auf die sportliche Betätigung verzichten will. Dann benötigt er eine Laufjacke, die neben den oben genannten Eigenschaften auch nässe-, gegebenenfalls windabweisend ist. Minderwertige Materialien erfüllen oft nicht, was sie versprechen.

Rückansicht drei Sportler beim Joggen im Regen mit Regenjacken
Rückansicht drei Sportler beim Joggen im Regen mit Regenjacken

Preiswerte Jacken lassen Wünsche offen

Sucht der Läufer eine Laufjacke im unteren Preisbereich, wird er sich entscheiden müssen: Stellt er die Atmungsaktivität oder die Regendichtheit voran?

Für wenig Geld kann man nicht alles haben. Entweder besitzt die Jacke eine wasserdichte Beschichtung oder sie durchnässt.

Eine Alternative sind regenabweisende Jacken, an denen Nässe teilweise abperlt. Zwar weichen auch diese Gewebe auf Dauer durch, für kurze Strecken oder bei nur mäßigem Niederschlag sind sie durchaus zu gebrauchen. Regenabweisende Laufjacken erhält man im mittleren Preissegment.

Hochwertige Laufjacken können alles: Sie

  • sind atmungsaktiv
  • wärmen und
  • schützen vor Wind, Regen und Schnee.

Sie bestehen entweder aus guten Materialkombinationen oder aus Geweben, die über eine sogenannte Gore-Tex-Ausstattung verfügen. Gore-Tex ist übrigens keine gar so neue Erfindung, es gibt diese Gewebeausstattung bereits seit 1969.

Unterschiede in der Gore-Tex-Ausstattung

Dabei können Gore-Tex-Ausstattungen sehr unterschiedlich ausfallen. Bei Performance Shell ist der Oberstoff fest mit der Membran verbunden, während das Futter lose in der Jacke hängt. Paclite Shell ist von innen mit einer atmungsaktiven Schutzmembran ausgestattet.

Pro-Shell-Ausrüstungen machen das Gewebe besonders stabil. Soft-Shell-Gewebe besitzen höchsten Tragekomfort, so dass Softshelljacken die wahren Allwetter-Laufjacken sind.

Natürlich muss die Laufjacke perfekt verarbeitet sein. Durch Reißverschlüsse und Nähte dürfen Nässe und Wind ebenfalls nicht gelangen. Laufjacken der oberen Preiskategorie erfüllen alle Wünsche des Läufers, so dass er auch bei schlechtem Wetter nicht auf das Laufen verzichten muss.

Für optimale Atmungsaktivität: Was man unter einer Laufjacke tragen sollte

Beim Laufen kommt es nicht nur auf die richtige Verarbeitung der Laufjacke an. Auch die Textilien, die unter ihr getragen werden, müssen verschiedenen Anforderungen gerecht werden. Ihre Auswahl ist abhängig von der Beschaffenheit der jeweiligen Laufjacke, von der Witterung und natürlich auch vom individuellen Kälteempfinden des Läufers.

Die beste Laufjacke kann ihre Funktionen nicht erfüllen, wenn der Läufer unter ihr die falsche Ausstattung trägt. Dann nämlich staut sich die Wärme, der Schweiß klebt innerhalb kurzer Zeit auf der Haut.

Und trotz einer perfekten Laufjacke wird dem Läufer unangenehm kalt. Dies macht ihn nicht nur empfänglicher für eine Erkältung, kalte Muskeln dehnen sich auch nicht. Typische Sportverletzungen, wie Zerrungen und Bandscheibenbeschwerden, sind durch eine falsche Laufbekleidung vorprogrammiert.

Das Zwiebelprinzip

Je nach Außentemperatur und individuellem Kälteempfinden wird der Läufer die Schichten seiner Laufbekleidung unterschiedlich auswählen. Während er im Hochsommer ausschließlich mit dem Laufshirt und ganz ohne Laufjacke auskommen kann, wird er in der Übergangszeit unter der Jacke ein Laufshirt tragen. Im Winter kommt er eventuell nicht ohne Unterwäsche aus.

Noch einmal sei erwähnt: Alle Schichten der Bekleidung sollten atmungsaktiv sein, weil nur eine durchgehende Atmungsaktivität für ein gutes Hautgefühl sorgt. Natürlich entscheidet auch die Ausstattung der Laufjacke, wie viel und welche Bekleidung der Läufer unter ihr trägt. Bei Laufjacken, die aufgrund ihres dichten Gewebes ohnehin sehr gut wärmen, reicht es häufig, nur eine Lage unterzuziehen.

Selbst, wenn die Temperaturen sich nahe der Nullgrenze bewegen. Bei dünneren Geweben kann das traditionelle "Zwiebelprinzip" angebracht sein. Der Läufer kleidet sich in mehreren Schichten, wobei sich zwischen diesen ein Luftpolster bildet, welches den Wärmehaushalt reguliert.

Die goldene Regel

Besonders bei nasskaltem Wetter sollte der Läufer daran denken, dass der Körper beim Bewegen Energie produziert. Diese Energie drückt sich unter anderem durch das Schwitzen aus.

Ein zu stark schwitzender Körper ist im Winter mindestens so krankheitsanfällig wie ein zu stark frierender, weil der Schweiß eine kühlende Eigenschaft besitzt. Grundsätzlich geht man davon aus, dass das Hautgefühl beim Laufen optimal ist, wenn der Läufer leicht friert, nachdem er aus der Haustür getreten ist.