Zahnpflege und Mundhygiene

Zähneputzen allein bildet nur den Grundstein für kräftige Zähne und gesundes Zahnfleisch. Zu den Grundlagen einer optimalen Mundhygiene gehören auch die Reinigung der Zahnzwischenräume sowie die Beseitigung aller kariesverursachenden Bakterien im Mundraum. Zur Auswahl stehen unterschiedliche Hilfsmittel. Informieren Sie sich über die Grundlagen der Mundhygiene und lesen Sie, was bei der Zahnpflege zu beachten ist.

Maria Perez
Von Maria Perez

Zahn- und Mundhygiene im Überblick

Warum ist Mundhygiene so wichtig?

Gesunde und gepflegte Zähne sorgen für ein schönes Lächeln und sind natürlich für die problemlose Nahrungsaufnahme etc. wichtig. Neben den Zähnen ansich trägt auch die Pflege des gesamten Mundraums zu dessen Gesundheit bei.

Die Gesunderhaltung von Zähnen, Zahnfleisch und Gaumen bezeichnet man auch als Prophylaxe - es wird angestrebt, typischen Beschwerden und Erkrankungen im Mund- und Zahnbereich vorzubeugen. Wendet man täglich die im weiteren Verlauf erwähnten Maßnahmen der Mundhygiene an, lassen sich Krankheiten wie Parodontose und Karies - und damit auch unangenehme, teils langwierige Behandlungen beim Zahnarzt verhindern.

Natürlich stellt das Zähneputzen den wichtigsten Schritt in Sachen Mundhygiene dar. Doch damit werden bei weitem nicht alle Bakterien und Beläge entfernt, Stichwort Zahnzwischenraum. Es gilt also, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen; abgesehen davon ist der regelmäßige Gang zum Zahnarzt zwecks Kontrolle, Beratung und professioneller Reinigung wichtig.

In folgenden Fällen ist in Sachen Mund- und Zahnpflege über eine Änderung der Hygienegewohnheiten nachzudenken:

  • wenn man selbst Verfärbungen auf seinen Zähnen erkennt
  • wenn der Zahnarzt viel Plaque entfernen muss
  • wenn bisher nur das Zähneputzen zur täglichen Pflegeroutine gehörte

Durch die richtige Mundhygiene lassen sich folgende Ziele erreichen:

  • die Entfernung von Zahnbelägen
  • der Erhalt des Gleichgewichts der Mundflora
  • die Reduzierung und Vorbeugung von Mundgeruch
  • die Reduzierung bakterieller Vorgänge im Mund
  • ein gepflegtes Aussehen von Gebiss und Zahnfleisch
  • die Reinigung der Mundschleimhaut
  • die Verbesserung des Geschmacks im Mund
  • die Vorbeugung von Erkrankungen wie Karies und Parodontose
  • die Steigerung des allgemeinen Wohlbefindends

Gründliche Zahnpflege schon im Kindesalter

Schon von kleinauf sollte der Mensch beigebracht bekommen, wie wichtig Mund- und Zahnpflege sind und worauf es dabei zu achten gilt. Das Zähneputzen mag bei den Kleinen nicht besonders gut ankommen; es gibt allerdings Tipps und Tricks, wie man sie besser daran gewöhnen kann. Informieren Sie sich hier

Bei Babys gilt es auf besondere Punkte zu achten, wenn es um die Mundhygiene geht. Hier geben wir hilfreiche Hinweise.

Die Mundhygiene durch ein gesundes Ernährungsverhalten unterstützen

Abgesehen von der Mundreinigung und Zahnpflege lässt sich auch mit einem Blick auf die Ernährungsgewohnheiten etwas für die Mundhygiene tun. In diesem Zusammenhang ist besonders auf die Reduzierung von zucker- und säurehaltigen Speisen zu achten. Lesen Sie hier außerdem über Nahrungsmittel, die zu Zahnverfärbungen führen und informieren Sie sich über effektive Gegenmaßnahmen.

Wie funktioniert richtige Mundhygiene? - Bestandteile und Hilfsmittel

Bei der Bezeichnung "Mundhygiene" denken wohl die meisten Menschen in erster Linie ans Zähneputzen. Doch abgesehen davon gibt es noch viele andere Faktoren, die wichtig sind, um Mundraum samt Zähnen gesund zu halten. Zu den Basics der Mundhygiene gehören:

  • die Reinigung und Pflege der Zähne und Zahnzwischenräume
  • die Reinigung und Pflege der Zunge
  • die Anwendung von Mundspülungen
  • gegebenenfalls die Massage des Zahnfleisches
  • gegebenenfalls die Pflege von Implantaten
  • gegebenenfalls die Reinigung und Pflege von Gebiss und Prothese

Im Folgenden gehen wir auf wichtige Bestandteile und Hilfsmittel ein...

Das Zähneputzen

Die Grundlage der optimalen Mundhygiene bildet das Zähneputzen. Die Zähne sollten täglich zwei bis drei Mal gereinigt werden. Die Technik sollte hierbei einem bestimmten Muster folgen, wonach

  1. zuerst die Außenflächen,
  2. anschließend die Innenflächen der Zähne und
  3. zuletzt die Kauflächen

gereinigt werden sollte. Man sollte darauf achten, die Zähne unter leichtem Druck in kreisenden Bewegungen zu reinigen. Um alle Beläge zu entfernen ist es notwendig, die Zähne mindestens zwei bis drei Minuten lang zu putzen.

Vor dem eigentlichen Putzen sollte der Mund ausgespült werden, um grobe Speisereste zu entfernen. Um die gelösten Speisereste zu entfernen, sollte mit klarem Wasser nachgespült werden.

Lesen Sie unseren Zahnpflegeguide, in dem wir über sinnvolle Zahnputztechniken informieren.

Die perfekte Zahnbürste

Bei der Wahl der Zahnbürste hat man unzählige Möglichkeiten.

  • Wählt man eine elektrische oder eine Handzahnbürste?
  • Weiche oder harte Borsten?
  • Mit beweglichem Kopf oder ohne?

Die Zahnbürste verschleißt nach einiger Zeit wird schnell zu einem Herd für Bakterien und Viren und sollte daher mindestens alle drei Monate gewechselt werden.

In einem sind sich die Experten einig. Die Zahnbürste sollte nicht zu hart sein. Wählen sie am besten eine weiche oder eine mittelharte Zahnbürste. Zu harte Zahnbürsten können ebenso wie zu starker Druck beim Zähneputzen zu Verletzungen des Zahnfleischs und Paradontose führen.

Gut geeignet sind auch Zahnbürsten mit einem biegsamen Kopf. Sie können sich flexibel anpassen und ein zuviel an Druck ausgleichen. Es erklärt sich von selbst, dass eine Zahnbürste immer nur von einer Person genutzt werden sollte.

Detaillierte Hinweise zur optimalen Zahnbürste erhalten Sie hier.

Welche Zahnpasta?

Zur Reinigung wird eine fluoridhaltige Zahnpasta ohne so genannte Weißmacher, die häufig den Zahnschmelz angreifen, empfohlen. Durch die Zahnpasta werden nicht nur Beläge und Plaque entfernt, sondern die Zähne auch mit wichtigen Fluoriden zur Stärkung der Zahnsubstanz versorgt. Die Abrasivität sollte allerdings nicht zu groß sein, da sonst beim Putzen zu viel Zahnschmelz abgerieben und die Zahnoberfläche für Karies anfälliger wird.

Hier können Sie sich genauer über die Inhaltstoffe einer Zahncreme informieren, während wir hier auf Zahncremes für spezielle Bedürfnisse eingehen.

Das Reinigen der Zahnzwischenräume mit Zahnseide

Besonders in den Zahnzwischenräumen siedeln sich schnell Bakterien durch Essensreste an, welche zu Karies und Parodontitis führen und mit bloßem Zähneputzen nicht entfernt werden können.

Für die Reinigung der Zwischenräume gibt es spezielle Hilfsmittel. Die Zahnseide reinigt die Zwischenräume von Zahnbelag und Essensresten.

Sie wird zwischen die Finger gespannt und vorsichtig auf und ab bewegt. Wer mit der Zahnseide nicht zurechtkommt, sollte sich eine kleine Halterung, die sogenannte Zahngeige, besorgen. Durch das Einspannen der Zahnseide in die Zahngeige wird die Anwendung erleichtert.

Hier informieren wir über die unterschiedlichen Arten von Zahnseide sowie deren Nutzung.

Das Reinigen der Zunge

Besonders auf der Zunge finden sich viele Bakterien, welche beim Zähneputzen nicht entfernt werden können und Karies und Mundgeruch verursachen. Mittlerweile verfügen viele Zahnbürsten über einen integrierten Zungenreiniger am Bürstenkopf.

Dieser wird einfach über die Zunge gezogen und somit der Belag entfernt. Es sind auch spezielle Zungenreiniger erhältlich. Diese werden mit leichtem Druck von hinten nach vorne über die Zunge gezogen.

Über das Thema der Zungenreinigung können Sie sich hier im Detail informieren.

Bakterien im Mund optimal bekämpfen

Um auch die restlichen Bakterien noch aus der Mundhöhle zu spülen empfiehlt sich der Einsatz einer Munddusche oder Mundwasser. Die meisten Mundwasser enthalten ätherische Öle wie Pfefferminz oder Eukalyptus für einen frischen Atem. Genauso gut lässt sich aber auch mit Salbei- oder Kamillentee gurgeln um die Mundhöhle zu reinigen.

Hinweise zur Munddusche

Die Munddusche entfernt mit ihrem Wasserstrahl restliche Beläge und Bakterien von den Zähnen und den Zahnzwischenräumen. Mundduschen sind allerdings nicht für jeden geeignet und ersetzen keineswegs die Zahnbürste.

Verletzungsgefahr

Besonders auf die Zahnzwischenräume sollte bei der Zahnhygiene besonders geachtet werden. Eine Munddusche entfernt Speisereste und Bakterien mittels eines Wasserstrahls aus den Zahnzwischenräumen.

Anders als bei der Verwendung von Zahnseide ist die Gefahr das Zahnfleisch zu verletzen eher gering. In jedem Fall sollte der Wasserstrahl der Munddusche nicht zu stark eingestellt werden, um Verletzungen der Mundschleimhaut zu vermeiden.

Ungeeignete Anwender

Eine Munddusche ist nicht für jeden geeignet. Bei Verletzungen der Mundschleimhaut und Parodontitis sollten Mundduschen nicht verwendet werden. Besteht eine Zahnfleischentzündungen kann sich durch die Verwendung einer Munddusche eine Parodontitis entwickeln. Hierbei handelt es sich um eine chronische Entzündung, welche den Kieferknochen angreift und den Halt der Zähne beeinträchtigt.

Der Wasserstrahl der Munddusche kann Bakterien aus der Mundhöhle in die Zahnfleischtaschen und offene Stellen im Mund spülen. Dadurch könnten im schlimmsten Fall Erreger in die Blutbahn gelangen und dort zu schweren Infektionen führen.

Der Zahnarzt weiß Rat

Ist man sich nicht sicher, ob die Anwendung einer Munddusche auch den gewünschten Effekt liefert sollte man einen Zahnarzt aufsuchen. Durch eine Routineuntersuchung können Zahn- und Zahnfleischerkrankungen festgestellt und über die Verwendung einer Munddusche entschieden werden.

Teils werden die Erkrankungen behandelt, wodurch die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Hilfe einer Munddusche wieder möglich wird. Bei extremen Zahnfehlstellungen muss getestet werden, ob der Wasserstrahl ohne enormen Aufwand in die sehr engen Zwischenräume gelangt.

Möchten Sie sich genauer über das Thema Munddusche informieren, lesen Sie hier unseren separaten Artikel zum Thema.

Zahnpflege und Mundhygiene für Unterwegs

Da man unterwegs meist keine Möglichkeit hat sich die Zähne nach einer Mahlzeit zu putzen, können Zahnpflegekaugummis zum Einsatz kommen.

Durch den guten Reibungseffekt werden Speisereste und Beläge entfernt. Der durch das Kauen angeregte Speichelfluss neutralisiert Säuren und hemmt zudem das Bakterienwachstum. Hier geben wir weitere Tipps, wie man unterwegs etwas für die Mundhygiene tun kann.

  • Hein, Werner W. V. Mundhygiene, Quintessenz-Verl.-GmbH, 1980, ISBN 387652265X
  • Mundhygiene, PTA heute, 2005, Band 19, Nr. 9
  • Schmieder, Eileen Das ayurvedische Konzept des "oil pulling" als Basis für die Mundhygiene, ein systematisches Review zur Studienlage 2008 bis 2016, 2017
  • Springer, Linda Die Wertigkeit des Zahnbürstenbaumes (Salvadora persica) in der Mundhygiene, ein systematisches Review zur Studienlage von 1987 bis 2011, 2013

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