Ablauf, Schmerzen und Nachsorge einer Tätowierung

Wer sich eine bestimmte Stelle seines Körpers mit einem Tattoo verzieren lassen möchte, kann dazu ein Tattoostudio aufsuchen. Dort wird das gewünschte Motiv fachgerecht eintätowiert. Bis ein Tattoo den Körper ziert, müssen erst die Schmerzen ertragen werden. Nicht an jeder Stelle ist das Tätowieren jedoch auch richtig schmerzhaft. Nach dem Stechen eines Tattoos sind einige Dinge zu beachten, damit man lange Freude daran hat. Dazu gehört z.B. die Tätowierung in den ersten Stunden nicht anzufassen.

Von Claudia Haut

Tattoos von A bis Z

Ein Besuch im Tattoostudio - der Ablauf einer Tätowierung

Durchgeführt werden Tätowierungen in speziellen Tattoo-Studios. Diese können fast jedes gewünschte Motiv an den verschiedensten Körperstellen anfertigen. Als mögliche Motive für ein Tattoo kommen vor zum Beispiel in Frage:

  • Bilder,
  • Porträts oder
  • Schriftzüge.

Bei einer Tätowierung wird eine Punktierung der Haut vorgenommen. Dabei bringt ein Tätowierer das gewünschte Motiv mit Hilfe eines Farbmittels, einer speziellen Tinte, in die Haut ein.

Vor der Tätowierung

Wer an sich eine Tätowierung durchführen lassen will, muss mindestens 18 Jahre alt sein. Beim Besuch eines Tattoostudios muss daher gegebenenfalls das Alter mit einem Ausweis nachgewiesen werden. Bevor die Prozedur durchgeführt wird, sollte sich der Kunde genauestens vom Tätowierer über den Vorgang beraten lassen.

Ein professioneller und seriöser Tätowierer erklärt dabei ausführlich, wie die Tätowierung vonstatten geht und informiert den Kunden über mögliche Risiken und Gesundheitsgefahren. Außerdem wird besprochen, wie das Motiv des Tattoos aussehen und wie groß es sein soll und an welcher Körperstelle man es anbringt.

Desinfektion und Rasur

Zu Beginn der Prozedur nimmt der Kunde auf einem Stuhl Platz. Dann wird die Körperstelle, an der die Tätowierung durchgeführt wird, gründlich desinfiziert. Dazu benutzt man zumeist Isopropylalkohol.

Außerdem kann auch eine Rasur der Körperstelle erforderlich sein, damit die Tattoovorlage gut auf der Haut aufliegen kann. Aus hygienischen Gründen sollte der Tätowierer stets sterile Handschuhe und ggf. einen Mundschutz während der Behandlung tragen.

Außenlinien

Zum Anbringen des Tattoos benutzt der Tätowierer in der Regel eine elektrische Tätowiermaschine. Diese ist mit einer oder mehreren Nadeln ausgerüstet und wird mit Tinte gefüllt. Zunächst sticht der Tätowierer die Outlines (Außenlinien). Bei der Prozedur sollte mit leichten Schmerzen gerechnet werden.

Während des Tätowierens muss der Tätowierer genau darauf achten, dass die Stiche nicht zu tief gehen oder zu oberflächlich sind, denn sonst kann es zur einer Abstoßung oder zum Auswaschen der Tinte kommen.

Tattoofüllung und Schattenbereiche

Nach der Tätowierung der Außenlinien folgen die Schattenbereiche und die Tattoofüllung. Dazu kann es erforderlich sein, dass die Nadeln ausgewechselt werden. Während für die Behandlung der Außenlinien eine Nadel mit einem Durchmesser von 0,2 bis 0,4 Millimetern benutzt wird, verwendet man für die Flächen Nadelbündel.

Abdecken des Tattoos

Zum Abschluss der Behandlung trägt der Tätowierer ein Desinfektionsmittel auf die Tattoowunde auf. Außerdem deckt er die Wunde mit Klarsichtfolie ab und gibt noch ein paar Tipps zur Nachsorge, denen unbedingt Folge zu leisten ist!

Schmerzreaktion und Wundheilung

Beim Tätowieren kommt es bekannter Weise zu Schmerzen. Es gibt allerdings bestimmte Körperregionen, bei denen die Prozedur durchaus schmerzhafter als anderswo verlaufen kann. Dazu gehören beispielsweise:

  • die Innenflächen der Arme und Schenkel
  • die Ellenbogen und Knie
  • das Steißbein
  • der Fuß
  • der Kopf
  • der Rippenbogen

An diesen Stellen ist die Haut besonders empfindlich und dünn.

Unterschiedliches Schmerzempfinden

Neben der zu tätowierenden Stelle, die unterschiedlich schmerzhaft sind, empfindet auch jeder Mensch Schmerz als unterschiedlich stark. Während der eine das Stechen eines Tattoos kaum bemerkt, laufen dem anderen die Tränen in die Augen.

Viele beschreiben den Schmerz, den das Stechen des Tattoos verursacht, wie ein starkes Reiben. Andere drücken es deutlich heftiger aus und beschreiben das Tätowieren als äußerst schmerzhaftes Bohren und Kratzen unter der Haut.

Unterschiedliche Nadelstärken

Während des Tätowierens benutzt der Tätowierer unterschiedliche Nadelstärken, die zwischendurch ausgetauscht werden. Je dicker die Nadeln sind, desto unangenehmer ist das Stechen. Die Stelle kann dann zudem auch mehr oder weniger bluten.

Wer ein sehr großes Tattoo (z.B. am Rücken) haben möchte, der muss mehrmals in das Tattoostudio, bis sein Tattoo fertig ist.

Der Schmerz, der beim Tätowieren empfunden wird, ist normalerweise gut auszuhalten, wenn man darauf vorbereitet ist. Besonders Tattoos im Intimbereich können hingegen äußerst schmerzhaft und unangenehm sein. Bei jedem Tattoo gilt: Wer schön sein will, muss leiden.

Die Nachsorge nach der Tätowierung

  • Direkt nach dem Stechen eines neuen Tattoos sollte dieses so wenig wie möglich angefasst werden und wenn, dann nur mit sauberen Händen.

    Von anderen Menschen sollte es in der ersten Zeit möglichst nicht berührt werden, sonst besteht die Gefahr, dass sich die Wunde infiziert.

  • Zum Schutz vor Schmutz und Bakterien wickelt der Tätowierer einen Verband aus Klarsichtfolie um das frische Tattoo oder klebt ein Pflaster darüber. Beides muss regelmäßig erneuert werden.

  • Zu Beginn sollte das Tattoo nur mit Wasser und mildem Waschgel gewaschen und dann mit einem Handtuch vorsichtig abgetupft werden. Am Tattoo darf nicht gerubbelt werden, geschweige denn eine Alkohollösung darüber gerieben werden.

  • Damit sich die Wunde nicht infiziert, sollte man dreimal am Tag eine spezielle Salbe auftragen, die antiseptisch wirkt. Die Haut trocknet dadurch nicht aus. Vor dem Auftragen muss man sich gründlich die Hände waschen.

    Die Salbe muss in der Regel eine Woche lang aufgetragen werden und kann dann gegen eine milde Bodylotion ausgetauscht werden. Nach weiteren zwei Wochen kann schließlich auch mit der Bodylotion aufgehört werden.

Dies sollte man vermeiden

Ein frisches Tattoo darf keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Gleiches gilt auch für das Solarium. Wer sich draußen aufhält, muss das Tattoo mit Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor eincremen.

Solange das Tattoo noch nicht verheilt ist, sollte man auch auf den Gang ins Schwimmbad verzichten, da das Wasser das Tattoo aufweichen könnte und Chlor reizt. Gleiches gilt auch für das Vollbad zu Hause.

Einige Tage nach dem Stechen bildet sich ein Schorf auf der Tätowierung. Dies ist völlig normal und unbedenklich. Wichtig ist es jedoch, den Schorf nicht wegzurubbeln, da dies das Eindringen von Krankheitskeimen begünstigt und die Farbe des Tattoos zudem dadurch zerstört werden kann.

Das Stechen eines Tattoos verursacht auf der Haut ähnliche Verletzungen wie eine Verbrennung 1. Grades. Daher ist die richtige Nachsorge ausgesprochen wichtig, wenn man lange Zeit Freude an seinem Tattoo haben möchte.

  • Gabriele Hofmann Alles über Tattoos: Von der Motivwahl bis zur fertigen Tätowierung. Ein Praxisratgeber, Arun-Verlag, 2008, ISBN 3935581432
  • Carey Hart und Chris Palmer Inked: Tattoos und ihre Geschichten, Ullmann/Tandem, 2009, ISBN 3833154691

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