Wie man Kondome richtig verwendet und wann ihr Schutz versagen kann

Kondome gehören zu den sichersten Verhütungsmitteln - vorausgesetzt sie werden sachgemäß verwendet. Denn ein beschädigtes oder poröses Kondom schützt weder vor ungewollter Schwangerschaft, noch vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie AIDS oder Hepatitis B. Sie sollten sich also im Klaren darüber sein, wie ein Kondom ordnungsgemäß angewendet wird.

Von Cornelia Gschiel

Die Vorteile des Kondoms

Das Kondom ist die richtige Verhütungsmethode für alle, die beispielsweise die Anti-Baby-Pille aus diversen Gründen nicht vertragen oder nicht einnehmen möchten. Außerdem ist das Kondom ein wahrer Segen für alle, die zwar die Pille nehmen, jedoch häufig wechselnde Geschlechtspartner haben und sich auch vor Geschlechtskrankheiten und Ähnlichem schützen wollen.

Gewisse Medikamente - zum Beispiel Antibiotika - können außerdem die Wirksamkeit der Pille verringern, sodass ein Kondom als zusätzlicher Schutz unbedingt nötig ist.

Die Verwendung von Kondomen ist normalerweise frei von Nebenwirkungen und recht simpel. Bei einem Kondom handelt es sich um einen elastischen und dünnen Schlauch, den der Mann über sein erigiertes Glied zieht. Auf diese Weise wird verhindert, dass seine Spermien in die Vagina der Sexualpartnerin gelangen und eine Befruchtung erfolgt. Nebenbei schützen Kondome auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie

Auch mit Kondom kann man Spaß am Sex haben

Viele Herren beschweren sich, dass Sex mit Kondom keinen Spaß macht und sie nichts "spüren" oder gar eine Latex-Allergie haben. Dies sind häufig Ausreden - lassen Sie sich niemals zu Sex ohne Kondom überreden, wenn Sie das nicht möchten und den Partner nicht gut kennen. Heutzutage gibt es bereits ultra-dünne Kondome, sodass sowohl Mann als auch Frau Spaß am Sex haben - trotz Kondom.

Tipps zur sicheren Verwendung

Wer Kondome verwendet, sollte genau wissen, wie diese verwendet werden:

  1. Als erstes sollten Sie sich Kondome aus der Drogerie oder der Apotheke besorgen und in Reichweite des Bettes bereit legen - schließlich möchten Sie ja nicht das Liebesspiel unterbrechen, um die Schachtel mit den Kondomen zu suchen.

  2. Zuerst löst man das Präservativ behutsam aus seiner Verpackung. Auf scharfe Gegenstände wie eine Schere oder spitze Fingernägel sollte man jedoch besser verzichten, um einen Riss zu vermeiden.

  3. Kondome werden immer auf den bereits steifen Penis gestülpt. Das Oberteil des Kondoms bildet das Reservoir, das dazu dient, die Samenflüssigkeit nach der Ejakulation aufzunehmen. Dieses Reservoir wird mit Daumen und Zeigefinger festgehalten, wobei man die Luft herausdrückt.

  4. Nun wird das Kondom vorsichtig nach unten gerollt, sodass es den ganzen Penis bedeckt. Vorsicht: Das Kondom darf nicht zu eng am Penis anliegen. Beim Überziehen muss das Kondom immer mit der Rolle nach außen auf das Glied gesetzt werden. Außerdem darf man es nicht umdrehen oder zweimal verwenden.

Im Prinzip ist dies absolut unkompliziert, es bedarf jedoch anfangs etwas Übung. Sollten Sie das Kondom beim Überstreifen beschädigt haben, müssen Sie auf jeden Fall ein neues nehmen, um einen sicheren Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft und Geschlechtskrankheiten zu haben.

So kann der Schutz von Kondomen versagen

Damit ein Kondom auch wirkungsvollen Schutz bieten kann, muss es natürlich richtig benutzt werden. Versagt ein Kondom bei der Verhütung, liegt dies meist nicht an dem Präservativ, sondern daran, dass man es unsachgemäß oder in unpassenden Situationen angewendet hat.

Damit man die Verwendung eines Kondoms auch richtig und problemlos beherrscht, wird empfohlen, zunächst einmal alleine zu üben.

Bei Aufbewahrung in der Geldbörse oder in großer Hitze

Häufig sieht man, dass Kondome in der Geldbörse aufbewahrt werden. So sind sie jederzeit griffbereit und können im richtigen Augenblick rasch benützt werden.

Doch Vorsicht! Die Geldbörse ist definitiv kein guter Aufbewahrungsort für ein Präservativ, da andauernd Druck auf das Kondom ausgeübt wird - beispielsweise wenn das Portemonnaie in der Hosentasche steckt und wir darauf sitzen.

Kondome müssen auch vor zu hohen Temperaturen geschützt werden und sollten daher nicht im Handschuhfach eines Autos aufbewahrt werden.

Bei Verwendung eines alten Kondoms

Wer sich auf ein altes Kondom verlässt, hat oft das Nachsehen. Kondome haben nur eine begrenzte Lebensdauer und aus diesem Grund einen Datumsaufdruck. Sollte die Haltbarkeit des Präservativs überschritten sein, werfen Sie es lieber weg und kaufen Sie neue Kondome. Denn alte Kondome können porös und löchrig werden und bieten dann keinen geeigneten Schutz vor Schwangerschaft und Krankheiten.

Bei Kontakt mit spitzen Fingernägeln oder Zähnen

Wer lange, spitze Fingernägel hat, sollte besonders beim Auspacken des Kondoms gut aufpassen, da ein hauchdünnes Kondom leicht mit den Fingernägeln verletzt werden kann. Viele lieben es, das Kondom mit dem Mund überzustülpen, doch auch hier ist Vorsicht geboten, denn auch die Zähne können das Kondom beschädigen. Sollten Sie ein Loch oder einen Riss im Kondom entdecken, müssen Sie auf jeden Fall ein neues verwenden, um den erwünschten Schutz zu erzielen.

Bei Verwendung von bestimmten Gleitmitteln

Wenn Sie Gleitmittel verwenden, achten Sie auf jeden Fall darauf, dass dieses das Latex - aus dem die meisten Kondome hergestellt sind - nicht angreift, dies passiert speziell bei fetthaltigen Gleitmitteln. Gewisse Cremes und Zäpfchen - die zum Beispiel gegen Pilzerkrankungen und Ähnliches eingesetzt werden - können das Kondom ebenfalls schädigen.

Bei Sex im Wasser

Beim Liebesspiel im Wasser sind Kondome kein sicherer Schutz, da Chlor oder Salzwasser das Kondom beschädigen und Risse verursachen können. Greifen Sie in diesem Fall also unbedingt auf andere Verhütungsmittel - wie die Pille - zurück.

Wichtig ist, das Präservativ schon rechtzeitig vor der Ejakulation überzuziehen, da bereits vorher etwas Samenflüssigkeit austreten kann. Dadurch besteht die Gefahr, dass die Flüssigkeit an die Schamlippen der Partnerin gelangt und es auf diese Weise zu einer Befruchtung kommt.

Wechselt man die Stellung, sollte man das Kondom am Penisschaft festhalten. Nach der Ejakulation muss das Kondom noch vor dem Erschlaffen des Penis aus der Scheide gezogen werden. Hat man das Präservativ entfernt, wird empfohlen, sowohl das Glied als auch die Hände zu waschen, da Reste der Samenflüssigkeit auf der Haut verbleiben können.