Hyperkinese - Mögliche Auslöser und Behandlungsmaßnahmen

Bei der Hyperkinese handelt es sich um unterschiedliche Formen von Extrabewegungen, die von einem Menschen unwillkürlich durchgeführt werden. Man unterscheidet mehrere Arten. In vielen Fällen liegen psychische Erkrankungen vor. Bei der Behandlung kommt es auf das Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren an. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Hyperkinese.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Was ist eine Hyperkinese und wie kommt es dazu?

Unter einer Hyperkinese versteht man eine unwillkürliche Überbewegung, die sich von den betroffenen Personen kaum steuern lässt. So kommt es bei diesen häufig zu Muskelzuckungen oder ständigem Zwinkern mit dem Auge. Die unkontrollierten Bewegungen bezeichnet man als Tic.

Neben physischen Tics zeigen sich auch verbale Tics. Das heißt, dass die Betroffenen plötzlich unpassende Wörter oder Sätze von sich geben. Auch unangenehmes Auffallen ist dabei möglich.

Ursachen und Formen der Hyperkinese

Tics werden durch Hemmungen der Mechanismen, die für die Bewegungssteuerungen innerhalb des zentralen Nervensystems (ZNS) verantwortlich sind, ausgelöst. Der Betroffene kann deswegen seine Bewegungsimpulse nicht mehr in ausreichendem Maße kontrollieren und lenken.

Eine Hyperkinese kann zum Beispiel bei affektiven Psychosen oder Störungen des extrapyramidalmotorischen Systems auftreten. Mitunter ist die Einnahme von Psychopharmaka wie zum Beispiel Neuroleptika für eine Hyperkinese verantwortlich.

Auch Chorea Huntington kann mitunter das Krankheitsbild einer Hyperkinese aufweisen. Ebenso reiht sich Parkinson in diese Auflistung ein.

Zu unterscheiden sind mehrere Arten der Hyperkinese, so etwa die choreatische Form. Dabei kommt es abrupt zu Bewegungen der Gliedmaßen oder des Kopfes.

Eine andere Form ist die atheotische Hyperkinese, bei der sich die Hände überdehnen oder die Finger stark spreizen. Allerdings lassen sich bei der atheotischen Form die Körperhaltungen verändern oder entspannen.

Ebenfalls gibt es die ballistische Hyperkinese. Dabei kommt es zu blitzartigen synchronen Bewegungen der Extremitäten in Rumpfnähe. Bei der torsions-dystonischen Form sind tonisch-schraubende Bewegungen der Hals- und Rumpfmuskulatur zu beobachten.

Die hyperkinetisch-dystone Form wird auch als Zungen-Schlund-Syndrom bezeichnet. Liegt eine Myoklonie vor, kommt es zu rhythmischen Zuckungen einzelner Muskeln bzw. Muskelgruppen.

Behandlung - Was tun bei einer Hyperkinese?

Bei der Behandlung von kinetischen Störungen spielen unterschiedliche Faktoren mit ein. Meist werden Medikamente sowie eine Psychotherapie in Form einer Verhaltenstherapie miteinander kombiniert.

Häufig gelingt es Betroffenen erst durch die Medikamente, im Alltag ein angemessenes Verhalten zu zeigen. Damit wird eine solide Basis für den verhaltenstherapeutischen Teil gelegt.

So kann man damit im nächsten Schritt bestimmte Themenbereiche gezielt angehen und den Patienten zum Beispiel beim Organisieren ihres Alltags unter die Arme greifen. Gemeinsam erarbeitet man sich damit Lösungsstrategien.

Auch andere Formen der Psychotherapien können zum Einsatz kommen, um soziale Kompetenz zu erlangen. Dies geschieht in Einzel- sowie auch in Form von Gruppentherapien.