Verschiedene Schwimmwettkämpfe - Ablauf von offiziellen und inoffiziellen Schwimm-Wettbewerben

Der Schwimmsport wird gerne in Form von Schwimmwettkämpfen betrieben. Es gibt eine große Vielzahl unterschiedlicher Wettbewerbe, die sowohl inoffiziell als auch offiziell veranstaltet werden. Dementsprechend unterscheiden sich auch die Zulassungsbedingungen. Informieren Sie sich über die Merkmale sowie den Ablauf von unterschiedlichen Schwimmwettkämpfen.

Von Kathrin Schramm

Unterschiedliche Zulassungsbedingungen

Die meisten Wettbewerbe sind auf jugendliche Vereinsschwimmer ausgelegt. Im Regelwerk und im Ablauf sind zwar keine Unterschiede festzustellen, die Ausschreibung reduziert die Teilnehmer jedoch auf die jüngeren Jahrgänge.

Andere Wettbewerbe sind speziell für erwachsene Schwimmer konzipiert und erfordern ein Mindestalter bei der Anmeldung.

  • Bei den Deutschen Meisterschaften liegt das Mindestalter für Seniorenschwimmer - sie so genannten Masters - bei 20 Jahren.
  • Bei Europa- und Weltmeisterschaften, die ebenfalls sehr oft in Deutschland ausgerichtet werden, ist ein Mindestalter von 25 Jahren vorgeschrieben.
  • Eine dritte Kategorie bilden die so genannten "Offenen Meisterschaften". Diese Offenen Meisterschaften sind theoretisch für Schwimmer jeden Alters ausgelegt.

Jedoch verfügen sie prinzipiell über Pflicht-Meldezeiten. Wer teilnehmen möchte, muss also eine gewisse Leistung erbringen, die exakt definiert ist.

Die Maßstäbe werden hier so hoch angesetzt, dass sich nur die absoluten Spitzenschwimmer für die Offenen Meisterschaften qualifizieren können. Meist werden diese Wettbewerbe auch im Fernsehen übertragen und sind von öffentlichem Interesse.

Für ganz junge Vereinssschwimmer finden spezielle Nachwuchswettbewerbe und "Kindgerechte Wettkämpfe" statt. Hier starten die kleinen Schwimmer über Distanzen von 25 und 50 Metern und machen ihre ersten Wettkampferfahrungen.

Schwimmwettkampf: Sportler kurz vor Absprung ins Wasser
Schwimmwettkampf: Sportler kurz vor Absprung ins Wasser

Offizielle Schwimm-Wettkämpfe des DSV

Der Deutsche Schwimmverband (DSV) ist das Zentralorgan des Schwimmsports in Deutschland. Er unterhält und etabliert ein Regelwerk, das genau definiert, nach welchem Muster Schwimm-Wettkämpfe in Deutschland ablaufen und wer daran teilnehmen darf.

Startberechtigt sind hier ausschließlich Personen, die

  • Mitglied in einem dem DSV angeschlossenen Schwimmverein sind und
  • die über eine gültige Startlizenz verfügen.

Dem einzelnen Wettkampf zugrunde liegt ein komplexes Meldewesen, das zu einer Startliste führt. Auch die Lagen und Streckenlänge der einzelnen Wettbewerbe sind genau vorgeschrieben und variieren nicht von Veranstaltung zu Veranstaltung.

So ist genau geregelt,

  • in welcher Reihenfolge die Wettbewerbe stattfinden und
  • welcher Schwimmer in welchem Lauf und auf welcher Bahn startet.

Eine spontane Teilnahme an einem solchen Wettkampf ist auch für registrierte Schwimmer nicht möglich.

Schwimmer mit Taucherbrille und Kappe im Becken
Schwimmer mit Taucherbrille und Kappe im Becken

Kurzstrecken- und Langstreckenwettbewerbe

Bei den Wettkämpfen des DSV wird zwischen Kurzstrecken- und Langstreckenwettkämpfen unterschieden. Beide Arten finden im Hallenbad oder im Freibad statt, jedoch auf jeden Fall in einem genormten Schwimmbecken.

Sprungbrett im Schwimmbad, darunter leeres Becken
Sprungbrett im Schwimmbad, darunter leeres Becken
  • Bei Kurzstreckenwettkämpfen werden Distanzen von 50 oder von 100 Metern zurück gelegt. Lediglich in der Lagen-Diszplin kann ein Rennen auch über 200 Meter gehen. Dies ist meist dann der Fall, wenn der Wettbewerb auf einer 50-Meter-Bahn ausgetragen wird.

  • Bei Langstreckenwettbewerben dagegen wird in allen Lagen über 200 Meter gestartet, in Freistil jedoch hat der Schwimmer die Wahl zwischen 400, 800 und 1.500 Metern. Früher waren die 1.500 Meter den Herren vorbehalten, inzwischen sind sie auch für die Damen geöffnet.

    Bei sehr hochrangigen Wettbewerben wird darauf Wert gelegt, dass sie auf der Langbahn (50 Meter) ausgetragen werden, nur in seltenen Fällen finden diese Wettbewerbe als Kurzbahnmeisterschaften statt.

Volksschwimmen und inoffizielle Schwimm-Wettbewerbe

Volksschwimmen finden sich in sehr geringer Anzahl meist an Seen oder Gewässern, sehr selten auch im Meer. Häufig werden sie von der DLRG (Deutsche Lebensrettungs Gesellschaft) ausgerichtet.

Neben dem Forum für interessierte Hobbyschwimmer dienen sie der DLRG meist zur Austragung interner Meisterschaften. Das Regelwerk ist häufig weniger streng, zudem erfolgt die Zeitnahme meist nur sehr improvisiert. Bei einem Volksschwimmen, wie zum Beispiel dem jährlich Ende Juli stattfindenden Gnadenseeschwimmen im Bodensee, können interessierte Hobbyschwimmer gegen eine geringe Teilnahmegebühr und nach kurzfristiger Registrierung starten.

Die Strecken sind meist

  • von überschaubarer Länge und
  • durch Rettungsboote der DLRG und der Wasserwacht flächendeckend gesichert.

Bei Volksschwimmen geht es meist darum, eine Strecke von A nach B zu überwinden. Hier steht nicht die Leistung im Vordergrund, sondern vielmehr die Teilnahme.

Schwimm-Wettkämpfe im Rahmen von Triathlon-Veranstaltungen

Als erste Disziplin beim Triathlon steht das Schwimmen auf dem Programm. Meist wird in einem See oder offenen Gewässer geschwommen. Bei sehr großem Teilnehmerfeld werden die Starter in einzelne Startgruppen eingeteilt, die jeweils aus mehreren hundert Schwimmern bestehen können.

Der Start erfolgt als Massenstart, vor allem die ersten Teilstrecken werden mitunter mit heftigem Körpereinsatz und Körperkontakt zurück gelegt. Das Tragen eines Neoprenanzugs ist erlaubt.