Faktoren, die das Sexleben beeinträchtigen können und Tipps, um sexuelle Unzufriedenheit zu beheben
Viele Menschen sind mit ihrem Sexualleben nicht zufrieden. Um die Ursachen der Unzufriedenheit zu bekämpfen, ist es wichtig, mit seinem Partner zu reden.
Warum Paare häufig sexuelle Unzufriedenheit entwickeln
Studien zufolge sind etwa 49 Prozent aller Deutschen unzufrieden mit ihrem Sexualleben. Besonders häufig ist dies bei Paaren der Fall, die miteinander in einer festen Beziehung leben. Oftmals lassen sich die Probleme jedoch lösen, wenn man mit dem Partner darüber spricht.
In ca. 65 Prozent aller Partnerschaften besteht bei wenigstens einem Partner sexuelle Unzufriedenheit. Dieses Problem ist deshalb so schwierig, weil man im Gegensatz zu einem Hobby, das man nicht miteinander teilt, seine Erfüllung nicht bei anderen Menschen suchen kann, ohne den Partner durch diesen Treuebruch zutiefst zu verletzen und die Partnerschaft aufs Spiel zu setzen.
Bereitschaft zum Fremdgehen steigt
Vor allem sexuelle Unzufriedenheit ist es jedoch, die bei den meisten Menschen dazu führt, fremdzugehen. So gaben 84 Prozent aller Frauen und 76 Prozent aller Männer in Umfragen an, ihren Partner zu betrügen, weil sie unzufrieden mit ihrem Sexualleben sind.
Leider sind Seitensprünge in Deutschland keine Seltenheit. So haben 44 Prozent aller Bundesbürger ihren Partner wenigstens einmal betrogen. Dabei nimmt die Neigung zu einem Seitensprung mit steigendem Lebensalter zu.
Sexualforscher führen dies darauf zurück, dass die sexuelle Unzufriedenheit im Laufe einer Partnerschaft zunimmt. Die Wissenschaftler sind jedoch der Meinung, dass sich dieser Vorgang vermeiden lässt, wenn man die Ursachen der Unzufriedenheit bekämpft.
Ursachenforschung durch offene Gespräche
Sexuelle Unzufriedenheit entsteht in den meisten Fällen dadurch, dass der Partner die Wünsche des anderen nicht erfüllt. So werden durchschnittlich etwa 65 Prozent aller sexuellen Wünsche der Männer nicht erfüllt. Bei Frauen beklagen rund 56 Prozent unerfüllte Wünsche.
Interessanterweise sind die meisten Partner auch durchaus bereit, die sexuellen Wünsche des anderen zu erfüllen. Manchmal bestehen sogar die gleichen Wunschvorstellungen. Allerdings wissen die meisten Männer oder Frauen gar nicht, was sich ihr Partner wirklich wünscht, weil sie mit ihm nicht darüber sprechen.
Obwohl die Medien die Menschen mit sexuellen Themen geradezu überfluten, ist die Schamgrenze bei sexuellen Wunschvorstellungen sehr ausgeprägt. So haben viele Frauen und Männer Angst davor, dass der Partner negativ auf ihre Vorstellungen reagiert.
In den meisten Fällen sind diese Befürchtungen jedoch unbegründet, sodass man sich ein Herz fassen und mit seinem Partner ein offenes Gespräch über sein Sexualleben führen sollte. Dabei ist es natürlich wichtig, auf
- den geeigneten Zeitpunkt
- die richtige Sprache und
- die passende Atmosphäre
zu achten.
Neben der mangelnden Kommunikation unter den Partnern gibt es auch verschiedene äußere Faktoren, die das Sexualleben eines Menschen beeinträchtigen können...
Arbeit kann sich massiv auf Ihren Alltag und Ihr Sexualleben auswirken
Es gibt Paare, die im Laufe einer Beziehung an den Punkt kommen, an dem sie Probleme im Ausleben ihrer Sexualität bekommen. Suchen Sie konsequent und schnell nach der Ursache und beginnen Sie als erstes dabei, die Zunahme an Stress zu betrachten.
Auswirkungen von Stress auf die Psyche
Stress ist der Feind der guten Laune und der lockeren Stimmung. Es ist wichtig,
- sich bewusst zu machen, welche Situationen des Alltags besonders stressig für einen sind und wie man sich durch Stress verändert und
- sich der Auswirkungen auf das Zusammenleben mit anderen Menschen und auf seine eigene Gesundheit und Psyche im Klaren zu sein.
Stress und Entspannung sollten sich bedingen
Erkennen Sie stressige Situationen und wissen Sie um Ihre eigenen Muster, können Sie sich besser entspannen und darauf achten, nicht ungefiltert auf Ihre Mitmenschen loszugehen.
Jede Stressphase sollte dicht von einer Entspannungsphase gefolgt sein. Auf diese Weise können Sie Ihren körpereigenen Energiehaushalt wiederherstellen und eine körperliche und geistige Stabilität im Alltag besser umsetzen.
Der Druck steigt
Stress gehört mittlerweile zur heutigen Alltagswelt. Aufgabendruck und das Bewältigen vieler Aufgaben zur nahezu gleichen Zeit können als Basisanforderungen an den Menschen von heute verstanden werden.
Ob in der Arbeit oder in der Familie: Meist sind es die Aufgabenfelder aus diesen Lebensbereichen, die den Druck am stärksten werden lassen.
Belastungegrenzen wahrnehmen lernen
Problematisch wird es, wenn Sie keine Ruhe in der Familie als Gegengewicht zum Druck auf der Arbeit finden, weil Sie auch dort unter Druck stehen. Schaffen Sie sich ein Bewusstsein für Ihre Belastung und nehmen Sie Ihre Belastungsgrenzen wahr.
Eine mittlerweile weit verbreitete Volkskrankheit stellt das Überlaufen der eigenen Kräftegrenzen dar. Je öfter man sich in dieses Verhalten begibt, desto schwieriger wird es, sich seiner eigenen Grenzen tatsächlich fühlbar zugänglich zu machen.
Irgendwann signalisiert das Gehirn nicht mehr, dass man den Erschöpfungsanzeichen des Körpers Folge leisten und sich ausruhen sollte, sondern wird eher noch als Ansporn verstanden, den Körper und den Verstand dazu zu befähigen, weiter zu arbeiten und zu funktionieren.
Druck auszuhalten ist grundsätzlich nicht falsch, solange Sie sich ganzheitlich im Blick haben.
Folgen von mangelnden Erholungsphasen
Mit der steigenden Anzahl der Druckphasen und der kürzeren Erholungszeiten kann es Ihnen mit der Zeit immer schwerer fallen, sich tiefgründig zu entspannen. Ein Mangel an echtem Fühlen ist eine mögliche Konsequenz und kann leicht dazu beitragen, dass man ein Unruhegefühl empfindet, sobald man sich entspannen möchte.
Auswirkungen auf das Sexualleben
Zur Entspannung gehören auch Beziehungsthemen, wie das Reden miteinander und das individuelle Bedürfnis nach Sexualität.
Wenn man sich nicht in der Blüte seiner körperlichen Entwicklung empfindet und es ohnehin nicht vieler Reize bedarf, um Lust auf Sex zu bekommen, dann kann Stress ein ernstzunehmender Grund dafür sein, sich nicht auf Sex einlassen zu können oder selbst keine Lust zu empfinden.
Problemfall: Arbeitslosigkeit
Neben dem Faktor Stress ist grundsätzlich die Entwicklung des Menschen selbst entscheidend, wie es um die Lust auf Sex steht. Umfragen belegen, dass Menschen, die sich in einer Beziehung befinden und ihren Job verlieren, in der Zeit ohne Job an Glanz verlieren und der Partner mitunter nicht mehr so attraktiv auf den anderen scheint.
Sind beide Partner in der Arbeitslosigkeit, gibt es in der Partnerschaft viele Probleme, mitunter auch das Problem des ausreichenden Respekts. Sobald sich beide Partner wieder in einem Arbeitsverhältnis befinden, geht es mit der Beziehung und dem Wunsch nach Sex wieder bergauf. Nachweislich sind Beziehungen, in denen beide Partner arbeiten gehen, stabiler und können ein gesundes Sexualleben aufzeigen.
Wie Medikamente das Sexualleben beeinträchtigen können und was man dagegen tun kann
Hat man plötzlich kein Interesse am Geschlechtsverkehr mehr, können mitunter auch Medikamente dafür verantwortlich sein. So beeinträchtigen bestimmte Arzneimittel das Sexualleben.
Wer ist besonders häufig betroffen?
Menschen, die unter chronischen Krankheiten leiden, sind meist auf die Einnahme von Medikamenten angewiesen. Einige davon haben jedoch negative Auswirkungen auf die Libido.
Dass verschiedene chronische Krankheiten das Sexualleben beeinträchtigen, ist bekannt. Dazu gehören zum Beispiel:
- Herz-Kreislauferkrankungen
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- neurologische Störungen
- psychische Probleme
- Bluthochdruck
Doch auch die Medikamente, die gegen solche Krankheiten eingenommen werden müssen, können zu mangelnder Lust führen.
Medikamente, die sich negativ auf die Sexualität auswirken
Besonders betroffen von diesem Problem sind Männer. So leiden ca. 25 Prozent aller Männer, die ständig Medikamente verabreicht bekommen, unter erektiler Dysfunktion (ED). Dieser Umstand ist darauf zurückzuführen, dass die Wirkstoffe dieser Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die sich negativ auf die Sexualität auswirken.
So können zum Beispiel Hormonpräparate zu Störungen des Hormonhaushalts führen. Oft unliebsame Folgen haben auch:
Außerdem machen manche Mittel lethargisch oder müde und werden auf diese Weise zu Lustkillern. Zu den Medikamenten, die die Libido stark beeinträchtigen, gehören unter anderem:
- Valium
- Prosac
- Oranazol
- Apaurin
- Raital
Mit dem Arzt mögliche Absetzung des Mittels besprechen
Oftmals sind die Nebenwirkungen dieser Mittel dem Patienten gar nicht bekannt, weil der behandelnde Arzt nicht auf sie aufmerksam macht oder sie nicht unter Nebenwirkungen aufgelistet werden. Hat man also das Gefühl, dass sich ein bestimmtes Medikament, das man einnimmt, negativ auf die sexuelle Lust auswirkt, sollte man mit seinem Arzt darüber sprechen.
In den meisten Fällen lassen sich sexuelle Störungen, wie eine erektile Dysfunktion, die durch Arzneimittel verursacht werden, wieder rückgängig machen. Setzt man das Mittel ab, kehrt in der Regel auch bald wieder die Libido zurück.
Ob ein Medikament abgesetzt oder ersetzt werden kann, muss jedoch stets der Arzt bestimmen. Keinesfalls sollte man ein Präparat eigenmächtig absetzen, da sonst die Gefahr von gesundheitlichen Problemen oder Entzugserscheinungen besteht.
Normalerweise verordnet der Arzt, wenn einem ein Medikament nicht bekommt, ein anderes Mittel. In den meisten Fällen kommen für jede Erkrankung mehrere Wirkstoffe infrage.
Ist man auf die Einnahme von Medikamenten angewiesen, sollte man lieber auf den Konsum von
- Zigaretten
- Alkohol oder
- berauschenden Substanzen
verzichten, da diese Stoffe die negative Wirkung der Medikamente verstärken oder deren positive Wirkung verringern können.