Rettungsweste, Handyschutz und Schiene - wie man Kondome anderweitig nutzen kann

Kondome dienen in erster Linie zur Verhütung von ungewollten Schwangerschaften und Geschlechtskrankheiten. Sie lassen sich jedoch auch anderweitig einsetzen.

Von Jens Hirseland

Bei einem Kondom, auch Präservativ genannt, handelt es sich um eine dünne Hülle, die in der Regel aus vulkanisiertem Kautschuk besteht. Wichtigste Verwendungszwecke des Präservativs sind der Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten sowie die Empfängnisverhütung. Hier erfahren Sie mehr über Möglichkeiten, Kondome ganz anderweitig zu benutzen.

Leben retten

Dass Kondome unter Umständen Leben retten können, ist bekannt. Dabei geht man vor allem davon aus, dass das Gummi vor gefährlichen Krankheiten wie AIDS bzw. einer HIV-Infektion schützt.

...im Wasser

Weniger bekannt ist allerdings, dass man sich aus zwei Präservativen auch eine Rettungsweste bauen kann.

Dazu empfiehlt die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, dass man sich im Notfall die Hosen auszieht und in jedes Hosenbein ein aufgeblasenes Kondom stopft. Anschließend werden die Hosenbeine um den Hals gelegt und miteinander verknotet.

...an Land

Doch auch an Land kann ein Kondom dazu beitragen, Leben zu retten: Ist man zum Beispiel zufällig mal im Dschungel unterwegs und verliert dabei die Orientierung,

  • kann man sich aus dem Gummi eine Steinschleuder für die Jagd basteln.
  • Sogar als Brennlinse zum Anzünden von Feuer lässt sich das gute Stück zweckentfremden.
  • Eine weitere Möglichkeit ist, das Präservativ als Frischhaltebeutel zum Sammeln von Pilzen, Beeren oder Kräutern zu benutzen.

Erste Hilfe

Sogar für das Durchführen von Erste-Hilfe-Maßnahmen eignet sich das Kondom. Kondome haben nämlich die Eigenschaft überaus reißfest zu sein.

  • Daher kann man sie zum Beispiel bei einem Campingunfall zum Schienen eines gebrochenen Arms verwenden. Durch das Aufdrehen des Präservativs erreicht man maximale Reißfestigkeit.
  • Weiterhin lässt sich das Kondom zum Abbinden von verletzten Armen oder Beinen sowie
  • zum Abdecken von kleineren Wunden benutzen.

Feldflasche

Ein Kondom eignet sich übrigens auch vortrefflich als Feldflasche oder Wasserbehälter. Dazu füllt man es mit Wasser und bindet die Öffnung mit einem weiteren Präservativ zu. So ist ein einzelnes Durchschnittskondom in der Lage bis zu 18 Liter Wasser zu fassen. XXL-Größen verfügen sogar über noch mehr Fassungsvermögen.

Wer das Latex-Aroma zu streng findet, kann auf Kondome mit speziellem Geschmack zurückgreifen. Angeboten werden neben Fruchtgeschmack auch Präservative mit Whiskey-Aroma.

Schutzhülle

Schließlich lässt sich das Kondom auch als Schutzhülle für elektrische Geräte wie zum Beispiel MP3-Player oder Handys verwenden. Das kann durchaus praktisch sein, um die Geräte vor Feuchtigkeit zu bewahren.

Aber auch für andere empfindliche Utensilien wie Medikamente oder Streichhölzer eignet sich das Gummi als Schutzumhüllung.

Orientierungshilfe

Selbst im Eis von Nord- oder Südpol kann ein Kondom nutzbringend zweckentfremdet werden. So zum Beispiel als Orientierungshilfe bei einem Schneesturm. Dazu wird das Gummi aufgeblasen und in Wasser getränkt, damit es zu Eis erstarrt.

Auf diese Weise entsteht ein Positionsballon, der als Markierungspunkt dient. Besonders gut geeignet zu diesem Zweck sind fluoreszierende Leuchtkondome.