Nach dem Kaiserschnitt: Narbenpflege und Nachsorge

Nicht immer verläuft eine Geburt nach Wunsch und wie geplant. In einigen Fällen kommt es zu Komplikationen. Um Gefahren für Mutter und Kind zu vermeiden, wird ein Kaiserschnitt nötig. Die Narbenpflege und Nachsorge bei einem Kaiserschnitt ist wichtig, um die Wundheilung möglichst gering zu halten und unnötige Komplikationen zu vermeiden. Informieren Sie sich über die richtige Narbenpflege und Nachsorge nach einem Kaiserschnitt.

Von Claudia Rappold

Wann verheilt ein Kaiserschnitt?

Für die Ärzte handelt es sich beim Kaiserschnitt um einen Routineeingriff, bei dem das Baby auf operativem Weg auf die Welt geholt wird. Das Baby nimmt dabei nicht den natürlichen Weg durch den Geburtskanal, sondern wird durch einen Bauchschnitt geholt.

Früher wurde der Kaiserschnitt nur nach medizinischer Indikation vorgenommen. Heute gibt es Frauen, die sich bewusst dafür entscheiden, um beispielsweise auf die Geburtsschmerzen zu verzichten.

Ein Kaiserschnitt dauert im Regelfall etwa eine Stunde. Er wird unter Vollnarkose oder einer Regionalanästhesie, wie der Periduralanästhesie (PDA), durchgeführt.

Vorteil der PDA liegt in der Tatsache, dass die Frau dann noch bei Bewusstsein ist und ihr Baby unmittelbar nach der Geburt kennen lernen kann. Väter dürfen, je nach Operation, bei der Geburt dabei sein.

Heilungsdauer

Nach einem Kaiserschnitt bildet sich die Gebärmutter langsamer zurück als bei einer natürlichen Geburt. Das Stillen unterstützt die Rückbildung, wobei nach einem Kaiserschnitt allerdings der Milcheinschuss etwas länger dauern kann.

Der Wochenfluss ist weniger, kann aber länger anhalten. Eine Rückbildungsgymnastik ist nach etwa vier bis sechs Wochen sinnvoll. Um einer Thrombose vorzubeugen, darf die Frau meist schon am selben Tag wieder aufstehen.

Wenn die Heilung ohne Probleme verläuft, ist die Entfernung von Klammern oder Fäden nach fünf Tagen möglich. Komplett verheilt ist der Kaiserschnitt etwa nach sechs Wochen.

Schmerzen nach einem Kaiserschnitt

Wie lange die frisch gebackene Mutter braucht, bis sie sich nach einem Kaiserschnitt wieder fit fühlt, hängt unter anderem davon ab, wie lang sie in den Wehen gelegen hat. In den ersten Tagen ist mit Schmerzen zu rechnen, vor allem beim Aufstehen und Bewegung.

Narbenpflege und Nachsorge - Was ist nach dem Kaiserschnitt zu beachten?

Nach dem Kaiserschnitt muss die Frau noch circa zwei Stunden im Kreißsaal überwacht werden. Jetzt kann sich der Vater intensiv mit dem Nachwuchs beschäftigen.

Wie lange die Frauen brauchen, um sich von dem Kaiserschnitt zu erholen, ist unterschiedlich. Im Durchschnitt können sie nach vier bis acht Tagen das Krankenhaus verlassen. Sie muss sich aber in der ersten Zeit noch schonen.

Stillen nach dem Kaiserschnitt

Die Mutter kann ihr Kind nach einem Kaiserschnitt ohne Probleme stillen. Da in den ersten Tagen mit Schmerzen zu rechnen ist, erfolgt das Stillen am bequemsten, wenn die Mutter sich dabei auf die Seite legt.

Übrigens: im Durchschnitt dauert es nach einem Kaiserschnitt einen Tag länger, bis es zum Milcheinschuss kommt.

Wochenfluss nach einem Kaiserschnitt

Nach einem Kaiserschnitte ist es in der Regel so, dass der Wochenfluss etwas länger dauert als bei einer spontanen Geburt. So muss die Mutter mit etwa sechs Wochen rechnen. Dafür fällt er meist schwächer aus.

Hinweise zur Wundheilung

Die Wunde ist nicht allzu groß, trotzdem verursacht sie einen Wundschmerz. Die Narbe des Kaiserschnittes heilt normalerweise problemlos.

In seltenen Fällen kann es zu Komplikationen kommen, wie zum Beispiel Verwachsungen des Narbengewebes. Ist der Heilungsverlauf der Narbe normal, können schon am fünften Tag Fäden und Klammern entfernt werden.

Die Wunde verheilt nach etwa sechs Wochen, dann sollte auch die erste Nachsorgeuntersuchung erfolgen. Nach einem Kaiserschnitt muss sich die Frau schonen, sollte nicht schwer heben und schwere körperliche Arbeit meiden.

Die Kaiserschnittnarbe richtig pflegen

Verband und möglicherweise Wunddrainage werden am Tag nach dem Eingriff entfernt. Duschen ist nun jederzeit möglich; wichtig ist das Abtrocknen mit einem sauberen Handtuch. Oft werden Fäden verwendet, die sich nach drei Wochen von selbst auflösen, anderenfalls werden sie nach siebe bis 10 Tagen gezogen.

Sollte es in dieser Zeit zu Schwellungen, Rötungen oder zum Austreten von Wundflüssigkeit kommen, ist ein Arzt aufzusuchen. Nach der oberflächlichen Heilung der Wunde kann die Narbe mit einer dexpanthenolhaltigen Creme behandelt werden. Alternativ verwendet man eine Ringelblumensalbe.

Innerhalb der ersten Monate wird sich an der Wunde noch eine rote Schwulst zeigen. Diese ist nach ein bis zwei Jahren nur noch als helle, dünne Linie erkennbar.

Rückbildung nach einem Kaiserschnitt

Auch nach einem Kaiserschnitt wird geraten, Rückbildungsgymnastik durchzuführen. Schon recht bald nach der Geburt sind leichte Beckenbodenübungen möglich.

Sechs Wochen nach der Geburt kann man mit einem Rückbildungskurs beginnen. Mit Sport sowie Gymnastik, die die Bauchmuskeln beansprucht, sollte man bis zur vollständigen Heilung der Narbe warten.