Unterschiedliche Anwendungsgebiete und Durchführung der Ölkur
Als Ölkur, Ölsaugen oder Ölziehen bezeichnet man eine alternativmedizinische Therapiemethode. Dabei wird der Mund mit verschiedenen pflanzlichen Ölen gespült.
Ziel und Zweck
Ziel und Zweck einer Ölkur, die auch Ölsaugen, Ölziehen oder Ölkauen genannt wird, ist die Behandlung von verschiedenen Krankheiten und Beschwerden mit Hilfe von Pflanzenöl. Dabei sollen dem Mund durch eine Spülung schädliche Stoffe entzogen werden.
Grundannahme
Nach Ansicht der Verfechter der Ölkur, befinden sich im Mundraum zahlreiche Giftstoffe, denen durch Mundspülungen mit Pflanzenöl entgegengewirkt werden soll. Dadurch kommt es zu einer positiven Auswirkung auf den gesamten Organismus.
Die Theorie, nach der sich Gifte und Schlacken im Körper mit der Zeit anhäufen, wurde jedoch bereits im 18. Jahrhundert von der Schulmedizin verworfen.
Die Alternative Medizin vertritt diese Ansicht allerdings nach wie vor. So kommt die Ölkur zum Beispiel bei Ayurveda-Anwendungen zum Einsatz. Zwar liegen keinerlei wissenschaftliche Belege über die Wirksamkeit der Ölkur vor, dennoch kommt diese Anwendung, die ursprünglich von sibirischen Schamanen stammen soll, immer wieder zur Durchführung.
Anwendungsgebiete
Zur Anwendung kommt eine Ölkur bei zahlreichen unterschiedlichen Beschwerden und Krankheiten wie:
- Zahnschmerzen
- Parodontose
- Halsschmerzen
- Kopfschmerzen
- Blasenleiden
- Nierenbeschwerden
- Entzündungen
- Magengeschwüren
- Darmkrankheiten
- Ekzemen
- Schlafstörungen
- Depressionen
- Rheuma
Zudem sollen lockere Zähne durch die Anwendung einer Ölkur wieder fester werden.
Da das Öl durch die Spülung mit Bakterien und Giftstoffen belastet sei, dürfe es nicht heruntergeschluckt werden.
Durchführung einer Ölkur
Es wird empfohlen, eine Ölkur mindestens sechs Wochen lang anzuwenden. Prinzipiell kann die Dauer einer Kur aber individuell festgelegt werden. Dabei sollte man die Spülungen mit den pflanzlichen Ölen zwei- bis dreimal täglich durchführen.
Die am häufigsten verwendeten Öle für eine Ölkur sind:
Bei Olivenöl sollte jedoch der strenge Nachgeschmack bedacht werden. Beginnen sollte die Ölkur am frühen Morgen, nach dem Aufstehen. Auf nüchternen Magen wird ein Esslöffel mit kalt gepresstem Öl eingenommen.
Einnahme
Das Öl sollte dann etwa zehn bis fünfzehn Minuten lang im Mund behalten werden. Dabei wird es hin und her bewegt und zwischen den Zähnen durchgezogen. Das ist nicht so einfach, denn der starke Geschmack der Öle ist nicht jedermanns Sache.
Aber durch das ständige Schlürfen und Kauen des Öls werden die Krankheitserreger sowie die Schlacken- und Giftstoffe aus dem Blut und dem Gewebe gezogen.
Nach Ablauf der empfohlenen Zeit wird das Öl wieder ausgespuckt. Danach müssen Mund und Zähne gründlich gereinigt werden. Auch das Waschbecken sollte einer Reinigung unterzogen werden.
Risiken
Risiken und Nebenwirkungen bei einer Ölkur sind nicht bekannt. Da die Kur preiswert und leicht durchzuführen ist, eignet sie sich hervorragend für den Hausgebrauch.