Milchbad - Wirkung und Tipps zum Selbermachen

Schon Cleopatra nutzte ein Bad in Milch, um sich zu verwöhnen. Im alten Ägypten badete man in Eselsmilch, doch heute können wir verschiedene Milchsorten ausprobieren und die unterschiedlichen Wirkungen nutzen. Milch als Schönheitsmittel bringt einige besonderen Eigenschaften mit sich. Lesen Sie über die Wirkung eines Milchbads und holen Sie sich Tipps zum Selbermachen.

Von Judith Heede

Milch: Inhaltsstoffe und gesundheitliche Vorzüge

Milch besteht hauptsächlich aus Wasser, daneben hat sie wichtige Inhaltsstoffe wie Proteine, Vitamine, Kohlenhydrate und Spurenelemente sowie Fett. Milch ist nicht nur ein ausgezeichneter Eiweißlieferant, auch Mineralstoffe wie Kalzium und Phosphor, die gut für die Knochen sind, dringen bei einem Bad in die Haut ein.

Neben den Mineralien sind auch Vitamin A und Vitamin B12 enthalten, welche für das Wachstum, die Haut und den Stoffwechsel wichtig sind.

Für das nach der ägyptischen Königin benannte Bad verwendet man heute kaum noch die teure Eselsmilch, sondern Kuhmilch.

Für ein Pflegebad sollte man vorzugsweise Rohmilch oder Vorzugsmilch verwenden, da diese nicht wärmebehandelt sind. Die Milch bietet ausgewogene Nährstoffe und versorgt damit die Haut.

Bei einem Vollbad werden durch die Haut ca. 100 ml Flüssigkeit aufgenommen. Milch ist ein vielseitiges Naturprodukt und eignet sich vorzüglich zur kosmetischen Körperpflege und als Schönheitsmittel.

Hinweis: Ziegenmilch enthält mehr Vitamin A + Vitamin D als Kuhmilch.

Ziegen- und Schafsmilch für ein Milchbad

Möchte man ein etwas luxuriöseres Badeerlebnis, setzt man am besten auf ein Bad in Ziegenmilch. Sie enthält zwar etwas weniger Fett, dafür aber fast doppelt so viel Vitamin A und viermal soviel Vitamin D wie Kuhmilch.

Für Menschen mit empfindlicher Haut oder Neurodermitis eignet sich allerdings ein Bad mit natürlichen Fetten am besten. Die Milch der Schafe ist deutlich gehaltvoller als Kuh- oder Ziegenmilch. Der Fettgehalt liegt bei 7 Prozent.

Hinweis: Schafsmilch enthält mehr Fett (7%) + Vitamine als Kuh- und Ziegenmilch.

Auch die Mengen der Vitamine sind deutlich höher und machen das Bad in Schafsmilch somit zum absoluten Bade-Highlight - nur leider nicht für den Geldbeutel. Denn Schafsmilch ist in Deutschland schwieriger erhältlich als die anderen Sorten und ist somit auch um einiges teurer.

Milchbad (mit Milchpulver) - Anwendung und Rezepte sowie Tipps zum Selbermachen

Generell sollte man beim Baden auf eine angenehme Wärme achten. Zu heißes Wasser schadet der Haut; idealerweise liegt die Temperatur bei etwa 35 Grad Celsius.

Die Badezeit sollte 25 Minuten nicht überschreiten. Auf zu häufiges Baden ist zu verzichten, und sofern man kein Öl als Badezusatz verwendet hat, ist ein Eincremen danach zu empfehlen.

Grundrezept für ein Milchbad

Für ein Milchbad gibt man 1 Liter Vollmilch zum Badewasser. Die Haut erfährt eine klärende Wirkung und wird zart und geschmeidig.

Das Milchbad ist besonders für trockene Haut geeignet, denn das Milchfett hat eine beruhigende und auch glättende Wirkung. Die Milchsäure hingegen stabilisiert den Säureschutzmantel der Haut. Damit wird die Haut vor negativen Umwelteinflüssen geschützt.

Milchbad mit Honig

Wer sensible Haut hat, für den eignet sich ein Milchbad mit Honig. Durch das Fett aus der Milch kann die Haut geglättet und mit Feuchtigkeit versorgt werden; der Honig pflegt zusätzlich. Die enthaltene Milchsäure trägt zur Regeneration der Haut bei.

Das Ergebnis ist eine geschmeidige und geschützte Haut. Vor allem während der kalten Wintermonate ist dieses Bad zu empfehlen.

Ein mögliches Rezept für ein Milchbad mit Honig wäre das folgende. Man benötigt:

  • einen Liter Vollmilch
  • drei Esslöffel Milchpulver
  • drei Esslöffel Honig
  • wer möchte: drei Tropfen Vanilleöl, ätherisch

Man erhitzt die Milch mit dem Honig und rührt ihn ein, bis er sich aufgelöst hat. Die Mischung lässt man etwas abkühlen, rührt das Pulver unter und gibt es zusammen mit dem Öl ins Badewasser. Duschgel oder Seife sollte man dabei nicht mehr verwenden.

Milchbad mit Honig für die Hände

Ein solches Milchbad mit Honig lässt sich auch für die Hände nutzen, damit diese wieder streichelzart werden. Besonders während der Winterzeit können sie gut von der Mischung profitieren.

Öl zur Verstärkung der Wirkung von Milch

Um die rückfettende Wirkung der Milch zu verstärken, gibt man in ein Cleopatrabad zusätzlich zur Milch noch Öl. Dabei kann man von Olivenöl bis zu einem duftenden Wellness-Öl - zum Beispiel 2-3 Tropfen Lavendelöl oder Rosmarinöl - alles verwenden.

Sehr bewährt hat sich das Bad aber mit Nachtkerzenöl, welches in erster Linie für an Hautkrankheiten leidende entwickelt wurde. Dieses wohlriechende und besonders fetthaltige Öl unterstützt die Zellerneuerung und macht die Haut streichelzart. Als Alternative zu dem meist recht teuren Nachtkerzenöl hat sich auch Hanföl in der Naturkosmetik sehr bewährt.

Cleopatra Milchbad mit Buttermilch

Ein Cleopatrabad lässt sich auch mit Buttermilch herstellen. Dafür benötigt man

  • einen Liter Buttermilch
  • 250 Gramm Bienenhonig sowie
  • die Blütenblätter einer Rose.

Das eingelassene Badewasser sollte eine Temperatur von etwa 39 Grad aufweisen. Der Honig wird in einem Wasserbad erwärmt, bis er flüssig genug ist, um ihn mit der Buttermilch vermischen zu können.

Diese Mischung fügt man dem warmen Badewasser zu. Anschließend kommen noch die Blütenblätter hinein. Mit der Hand einmal gut durchmischen, bevor man in die Wanne steigt.

Milchbad mit ätherischen Ölen

Für ein Milchbad mit ätherischen Ölen eignen sich die folgenden Zutaten:

  • 130 g Milchpulver
  • 60 g Honiggranulat
  • 60 g Meer- oder Bittersalz
  • 50 g Hausnatron
  • 50 g getrocknete Haferflocken, gemahlen
  • 10 g getrockneter Lavendel, gemahlen
  • je nach Vorliebe: 10 bis 20 Tropfen ätherisches Öl

Weitere Verwendungsmöglichkeiten von Milch im Beautybereich

Gesichtsmaske mit Milch

Milch eignet sich aber auch hervorragend für eine Maske, da kann man sich selbst verwöhnen und sich etwas Gutes tun. Dafür verquirlt man

  • ein Eigelb mit
  • 4 EL Vollmilch und
  • 1 TL Honig.

Anschließend die Maske auf das Gesicht auftragen und 20 Minuten einwirken lassen, dann mit warmem Wasser abnehmen. Bei einer regelmäßigen Anwendung wird die Haut gestrafft und die Durchblutung gefördert.

Für eine andere Maske weicht man Kamillenblüten in Milch ein und lässt sie ziehen. Dann wird das Ganze erhitzt und mit Kleie und Honig vermischt. Diese Maske ist besonders bei trockener Haut geeignet.

Reinigungsmilch mit Milch

Die Milch hat auch reinigende und klärende Eigenschaften. Dafür werden

  • Milch
  • 1 TL Honig und
  • etwas Rosenwasser

vermischt. Diese reinigende Milch auftragen, kurz einwirken lassen und dann mit warmem Wasser abspülen - ebenfalls besonders für trockene Haut geeignet.

  • Junge Frau liegt in der Badewanne im Milchbad, die Brüste mit den Händen bedeckt, neben ihr ein Glas mit Rotwein

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  • Wellness - Öle, heiße Steine, Blüten und Teelichter

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  • Milch wird in ein Behälter geschüttet

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  • Wellness und Massagezubehör: zusammengerolltes Handtuch, Kräuterstempel, Seifen

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Tipps zum Milchbad-Shooting

Ein Milchbad wird von vielen Frauen gerne im Rahmen eines Fotoshootings genutzt. Besonders während der Schwangerschaft stellen solche Fotos eine ganz besondere Erinnerung dar.

Generell ist es ausreichend, wenn man zwei Liter Milch für das Bad verwendet. Auf den Fotos sollte der Körper bzw. im Fall der Schwangerschaft der Bauch nicht vollständig im Wasser verschwinden. Es ist ausreichend, wenn man die Wanne zu einem Drittel befüllt.

Für gute Fotos ist eine gute Beleuchtung sehr wichtig. Bestenfalls macht man das Shooting in einem Bad mit Tageslicht.

Besonders gut macht sich romantische Kleidung in Form eines durchsichtigen Kleids, etwa aus Spitze. Auch Blumen im Haar machen sich besonders gut.

Frische Blumen machen sich auch als generelle Dekoration sehr gut. Dabei sollte man sich möglichst an ein Farbschema halten.

  • Helmut G. Pratzel u. Wolfgang Schnizer Handbuch der medizinischen Bäder, Haug, 1992
  • G. Schrader Hygiene in medizinischen Bädern und im Wellnessbereich, Das Gesundheitswesen, 2012
  • Olaf Kirschnick Pflegetechniken von A - Z, Thieme, 2016, ISBN 3131272759
  • Georg Glogowski Lehrbuch für Masseure und medizinische Bademeister, Springer Berlin Heidelberg, 1981, ISBN 3540106006

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