Kühlschrank oder Obstschale? - Die optimale Lagerung frischer Früchte

Früchte sollten nicht wahllos in den Kühlschrank oder in eine Schale gelegt werden, denn exotische Obstsorten brauchen andere Rahmenbedingungen als heimische. Die optimale Lagerung schützt vor dem Verlust wertvoller Inhaltsstoffe und bewahrt den Geschmack.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Unterschiedliche Ansprüche an die Klimabedingungen

Für Obstsorten wie Heidelbeeren oder Kirschen ist der Kühlschrank optimal als Lagerort. Im Gemüsefach bleiben diese Früchte mehrere Tage frisch, allerdings sollte die Temperatur bei fünf Grad und die Luftfeuchtigkeit bei etwa 60 bis 70 Prozent liegen.

Bei Kühlschränken mit geringerer Luftfeuchte ist es sinnvoll, Trauben oder Aprikosen in Frischhaltebeuteln mit kleinen Löchern aufzubewahren und in das untere Kühlschrankfach zu legen. Diese Folienbeutel lassen einerseits genügend Luft durch und erhöhen andererseits die Luftfeuchte. Luftundurchlässige Gefrierbeutel sind dagegen nicht geeignet.

Nicht alle Früchte gehören in den Kühlschrank

Doch nicht alle Obstsorten fühlen sich bei Kühlschranktemperaturen wohl. Werden Früchte nicht entsprechend ihrer Anforderungen an Luft, Kühlung und Feuchtigkeit gelagert, verderben sie aufgrund der biologischen Prozesse sehr schnell.

Äpfel lassen sich zwar gut im Kühlschrank lagern und bleiben ohne Vitaminverlust bis zu mehrere Wochen haltbar, doch wenn die Temperatur unter acht Grad sinkt, wird das Kernobstgewächs schnell braun.

Pfirsiche, Pflaumen und Birnen sollten nicht sofort in den Kühlschrank gelegt werden, sondern zunächst in einer Obstschale im Raum nachreifen.

Südfrüchte schätzen Wärme

Südfrüchte wie Orangen, Ananas, Melonen, Grapefruits und Mandarinen schätzen Wärme. Bei einer zu kühlen Lagerung kommt es zu Kälteschäden. Am Obst bilden sich wässrige Stellen, im Obstinneren verstärkt sich die Bräunung. Diese Kaltlagerschäden treten auf, weil die Früchte nicht natürlich reifen können.

Werden exotische Obstsorten bei Raumtemperatur gelagert, ist der Vitaminverlust am geringsten. Südfrüchte sind bei Aufbewahrung in einer Obstschale etwa zwei Wochen haltbar. Eine Ausnahme bilden Kiwis. Die chinesische Beerenfrucht liebt Kälte und kann mehrere Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Nicht alle Früchte vertragen sich

Bei der Lagerung kommt es nicht nur auf die richtigen Klimabedingungen an. Viele Früchte vertragen sich nicht miteinander, da manche Obstsorten hohe Ethylenmengen abgeben. Das süßlich riechende Reifungsgas entsteht während der Abreife. Starke Ethylen-Ausscheider sind

Empfindlich auf Ethylen reagieren

Deshalb sollten Äpfel besser nicht zusammen mit Kiwis oder Mangos gelagert werden. Liegt eine harte Kiwi neben einem Apfel, wird sie innerhalb weniger Stunden weich. Der Ethylen-Ausstoß beschleunigt allerdings den Reifeprozess noch unreifer Obstsorten.

Ethylen-abgebende Früchte können gefahrlos neben Ethylen-empfindlichen Früchten gelagert werden, wenn sie separat in Folienbeutel verpackt sind.

Faule Früchte umgehend entfernen

Läuft eine Banane braun an oder hat eine Kiwi eingedrückte Stellen, sollten die Früchte umgehend aus der Obstschale entfernt werden. Denn durch angeschlagenes Obst werden auch alle anderen Früchte in kurzer Zeit faul und verderben schnell.

Ist Obst noch unreif, schaffen stark Ethylen-haltige Obstarten Abhilfe und verstärken die Reifung. Äpfel eignen sich besonders, um den Reifeprozess zu beschleunigen.

Ein Obstkorb steht gut in einem Raum mit guter Luftzirkulation. Die Obstschale sollte Früchte für einen zweitägigen Bedarf enthalten und nach dieser Zeit wieder mit frischem Obst aufgefüllt werden. Deshalb ist es empfehlenswert, weniger frisches Obst und nur nach Bedarf einzukaufen. Frisches Obst sollte möglichst schnell verzehrt werden.