Kernobst

Zum Kernobst gehören alle Obstarten aus der Pflanzensippe der Kernobstgewächse innerhalb der Familie Rosaceae. Ihre Früchte werden als Apfelfrüchte bezeichnet, wenngleich es sich je nach Art auch um Birnen oder beerenartige Früchte handeln kann. Bei genauerer Betrachtung ist zu erkennen, dass es sich um Sammelbalgfrüchte handelt.

Maria Perez
Von Maria Perez

Generelle Merkmale

Das Kernobst gehört in Deutschland zu den beliebtesten Obstarten. Es lässt sich

  • im frischen Zustand verzehren,

aber auch

  • einkochen
  • entsaften oder
  • zu Suppen, Gelees und anderen Gerichten verarbeiten.

Viele Kernobstarten lassen sich über Monate lagern. Als Kernobst werden diejenigen Obstarten bezeichnet, die Sammelbalgfrüchte entwickeln. Sie gehören zur Pflanzensippe der Kernobstgewächse, die früher die Untergattung Maloideae bildeten. Diese wiederum zählt zur Familie der Roseaceae.

Die Früchte von Kernobst werden als Apfelfrüchte bezeichnet, wenngleich nicht nur die Apfelsorten zum Kernobst gehören. Auch die Birnen und Quitten gehören unter anderem dazu, ihre Früchte sehen flaschenförmig aus.

Außerdem werden dem Kernobst einige Arten zugeordnet, die ihrem Namen nach zum Beerenobst gehören müssten. Ein Beispiel hierfür ist die Eberesche, die auch unter der Bezeichnung Vogelbeere bekannt ist. Auf den ersten Blick gleichen ihre Früchte tatsächlich Beeren, wenngleich bei genauerem Hinsehen die Ähnlichkeit mit dem Apfel erkennbar ist.

Apfelfrüchte sind nämlich Sammelbalgfrüchte, bei denen die Fruchtblätter durch das Fruchtfleisch des Blütenbodens umwachsen werden. Die tatsächlichen Früchte befinden sich mit ihren Samen also innerhalb des Fruchtfleisches, welches sich während der Reifezeit verdickt. Apfelfrüchte bestehen demnach aus mehreren Blütenteilen; es handelt sich um Scheinfrüchte.

Kernobstgewächse kommen mit den in Mitteleuropa vorherrschenden klimatischen Verhältnissen bestens klar. Bei sorgfältiger Sortenauswahl, dem richtigen Standort und optimaler Pflege lassen sich hohe Erträge erzielen.

Äpfel

Der Apfel ist seit Jahrzehnten der beliebteste Obstbaum in Deutschland. Er bevorzugt ein feuchtes Klima mit etwas höherer Luftfeuchtigkeit, wobei es zwischen den Sorten leichte Unterschiede gibt.

  • Steht er zu trocken, wird er schnell von tierischen Schädlingen befallen, unter anderem zählt die Blattlaus zu ihnen.
  • Steht er zu nass, nehmen die Wurzeln Schaden und Pilzbefall sowie andere Krankheiten wie Krebs, Schorf oder Spitzendürre drohen.

Pralle Sonne lässt die Früchte schnell reifen und sorgt für eine kräftige Färbung, allerdings steigt der Zuckergehalt so sehr, dass er zur typischen Säure des Apfels in einem Missverhältnis steht. Ein und dieselbe Apfelsorte kann also an verschiedenen Standorten oder bei sich verändernden Witterungsverhältnissen Früchte von sehr unterschiedlichem Geschmack hervorbringen.

Birne

Im Vergleich zum Apfel bildet die Birne sehr tiefe Wurzeln, welche die Pflanze selbst in trockenen Lagen noch mit Nährstoffen versorgen kann. Sie bevorzugt einen lehmigen Boden; nur die auf der Quittenunterlage veredelten Zwergbäume gedeihen besser auf humosem Untergrund.

Birnen vertragen eine höhere Sonneneinstrahlung als Äpfel, tolerieren einen hohen Grundwasserstand aber noch weniger. Letzterer macht den Baum gegen Pilz- und Krebserkrankungen anfällig.

Quitten

Die Quitte wird im eigenen Garten hauptsächlich zur Saftgewinnung angebaut. Aus dem Saft lässt sich ein aromatisches Gelee herstellen. Quitten bevorzugen warme, sonnige Lagen und einen humosen Boden.

Im Gegensatz zum Apfel- und Birnenbaum muss der Quittenbaum nicht beschnitten werden. Als Unterlage bei der Veredelung dient unter anderem Weißdorn.