Die Grapefruit - gefährliche Wechselwirkung mit Medikamenten

Natürliche Vitamine sind sehr gesund, deshalb sollten wir viel Obst und Gemüse zu uns nehmen. Aber Vorsicht: Die Grapefruit und andere exotische Früchte können uns auch gefährlich werden. Erfahren Sie hier mehr über gefährliche Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und der Grapefruit.

Von Patricia Bennett

Die Grapefruit enthält neben gesundheitsfördernden Stoffen, wie

unter anderem auch Stoffe, die auf unsere körpereigenen Enzyme einwirken. Eines davon ist Narengenin - das im Magen aus dem Bitterstoff der Grapefruit entsteht.

Mögliche Wirkungen in beide Richtungen

Diese Stoffe können im Dünndarm die Verstoffwechselung verschiedener Medikamente verhindern. So kann es zu höchst bedrohlichen Überdosierungen der Medikamente im Blut kommen.

In anderen Fällen verhindern diese Stoffe eine reguläre Aufnahme des Medikamentes in den Blutkreislauf, sodass es zu Unterdosierung und Therapieversagen kommen kann.

Unterschätzt wird leider auch die anhaltende Wirkung des Grapefruitsaftes, selbst wenn man ihn nicht zur gleichen Zeit einnimmt, wie die Medikamente. Die Grapefruit enthält einen Wirkstoff, der in der menschlichen Leber dazu führt, dass Medikamente langsamer abgebaut werden. So wirken die Medikamente deutlich stärker und länger, als sie dies sonst tun.

Wenn Sie also regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, sollten Sie dringend Ihren Arzt nach den möglichen Wechselwirkungen mit Grapefruit befragen.

Schon ein Glas Grapefruitsaft kann zum Beispiel

eine gefährlich erhöhte Wirkstoffkonzentration der Arzneimittel im Blut verursachen. Eine Wechselwirkung mit vielen Medikamenten ist bereits nachgewiesen.

Überdosierung der Pille

Zwar soll eine durch Grapefruitsaft ausgelöste Falschdosierung der Pille die schwangerschaftsverhütende Wirkung dieser nicht beeinträchtigen, dennoch ist eine Wechselwirkung hier äußerst gefährlich.

  • Durch die Erhöhung des Hormonspiegels sind sämtliche Nebenwirkungen der Pille ebenfalls erhöht - hierzu gehört vor allem die Thrombosegefahr.
  • Ein weiteres Risiko ist, dass die verschiedenen Hormone jeweils anders mit der Grapefruit reagieren. Dies kann zu einer Entgleisung des körpereigenen Hormonsystems führen.

Wechselwirkung der Grapefruit mit Alkohol

Viele Cocktails enthalten sowohl Alkohol als auch den Saft der Grapefruit. Diese Mischung kann sehr gefährlich sein, denn die Inhaltsstoffe der Grapefruit unterbinden den regulären Abbau des Alkohols.

  • So können bereits mittlere Mengen von Alkohol zu Vergiftungserscheinungen führen.
  • Zudem verursacht der Geschmack der Grapefruit den Eindruck, dass das Getränk kaum Alkohol enthielte.

Antibiotika und Grapefruit

Sämtliche starken Nebenwirkungen von Antibiotika können bei Genuss von Grapefruitsaft deutlicher Zutage treten. Dies gilt auch bei nicht gleichzeitiger Einnahme während der gesamten Einnahmeperiode der Antibiotika.

Lebensgefährlich: Betablocker und Grapefruit

Die Kombination von Betablockern und Grapefruit kann lebensgefährlich sein, denn das Medikament erzielt beim Genuss von Grapefruit enorme Überdosierungen. Gerade bei Einnahme dieser Medikamente sollte ein Arzt unbedingt darauf hinweisen.

Nicht auf die leichte Schulter nehmen

Egal, welches Medikament oder sonstiges, auch rezeptfreies Arzneimittel Sie verwenden - informieren Sie sich dringend über mögliche Wechselwirkungen. Leider wird darauf in den Beipackzetteln noch nicht hingewiesen - fragen Sie deshalb Ihren verschreibenden Arzt oder den Apotheker.

Vor allem, wenn Sie bei sich unerwartete oder starke Nebenwirkungen eines Arzneimittels feststellen und in gleichem Zeitraum Grapefruit zu sich genommen haben, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen und ihm davon berichten. Ihr Arzt wird sicher eine Blutentnahme vornehmen, um die Wirkstoffkonzentration des Medikamentes zu überprüfen.