Mode in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1610-1650)

Die Zeit des Dreißigjährigen Krieges war eine Zeit der Veränderungen. Zwischen den Jahren 1610 und 1650 war der Drang nach Freiheit enorm. Die Freiheit erlangte man im Laufe dieser Zeit dabei ebenso durch Kämpfe, wie mit neuer Mode. Die Mode in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges zeichnete sich vor allen Dingen durch Natürlichkeit aus. Lernen Sie die Mode des Dreißigjährigen Krieges kennen.

Von Jens Hirseland

Der Dreißigjährige Krieg und seine Auswirkungen auf die Mode

Betrachtet man noch einmal die Spanische Mode, so muss man feststellen, dass diese Mode sehr einengend und steif war - ebenso wie die mächtigen Spanier selbst. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges lehnten sich die Menschen daher nicht nur gegen das strenge Wesen der Mächtigen auf, auch die Mode passte sich immer mehr dem Wunsch nach persönlicher Freiheit an. Und so wurden die Kleider und auch die Frisuren - im Vergleich zur Spanischen Mode - in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges immer natürlicher.

Die Mode der Herren

Die Mode der Herren hat sich im Verlaufe des Dreißigjährigen Krieges wohl am deutlichsten verändert. Die steifen Halskrausen wurden ebenso abgeschafft, wie der wattierte Wams und die engen Hosen.

Die Hosen wurden im Barock wieder etwas weiter und reichten bis unterhalb der Knie. Zuvor haben die Männer noch weite Röcke sowie Leder-Koller.

Die Mäntel der Herren fielen locker und recht lang herunter. Es wurde zwar auch noch ein Spitzenkragen über dem Mantel getragen, allerdings schränkte der die Bewegungsfreiheit deutlich weniger ein, als die fast Mühlrad großen Krausen der Spanischen Mode.

Die Tracht der Herren wies darüber hinaus noch einige Besonderheiten auf. So gehörte damals ein großer Filzhut mit breiter Krempe zur Tracht. Die Krempe wurde an verschiedenen Stellen hochgestellt.

Zudem wurden die Hüte mit Federn geschmückt. Das Haar ließen die Herren in jener Zeit wild wachsen und offen nach unten hängen.

Hohe Lederstiefel waren in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges ebenfalls charakteristisch in der Herrenmode. Die farblich natürlich gehaltenen Stiefel reichten oftmals bis weit oberhalb der Knie. Verziert waren sie mit großen Sporen.

Die Damenmode im Dreißigjährigen Krieg

Die Damenmode brachte zwischen 1610 und 1650 einige Veränderungen mit sich, behielt aber auch noch ein paar Elemente aus der vorigen Epoche bei. So trugen die Damen in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges weiterhin Halskrausen und Manschetten. Die Röcke wurden jedoch wieder schmaler. Den breiten Reifröcken folgten lange, faltig herabfallende Kleider.

Allerdings war die Silhouette auch jetzt nicht schmal, sondern bauschig, da unter dem Oberkleid noch mehrere Unterröcke getragen wurden. Das Kleid hatte lange, enge Ärmel, die meist mit Spitzenmanschetten endeten. Über dem Kleid trugen die Damen ein Leibchen, welches hängende Ärmel hatte.

Auf dem Kopf trugen die Frauen damals, ebenso wie die Herren, Hüte aus Filz. Auch die Hüte der Damen wurden mit Federn geschmückt.