Mode damals und heute - Die Geschichte der Mode

Die Geschichte der Mode ist ebenso lang wie facettenreich. Auch die Bedeutung von Mode, beziehungsweise die Bedeutung von Bekleidung, ist in den unterschiedlichen Epochen enorm verschieden. Der Modewandeln unterlag stets dem aktuellen Entwicklungsstand in Sachen Technik sowie den geschichtlichen Umständen. Werfen Sie einen Blick auf die Geschichte der Mode.

Von Jens Hirseland

Das menschliche Bedürfnis nach Schutz

Es liegt in der Natur des Menschen, dass er sich vor widrigen Einflüssen aller Art schützen möchte. Das war selbstverständlich auch schon der Fall, als die ersten Menschen diesen Planeten bevölkerten.

Es gibt unter Wissenschaftlern allerdings unterschiedliche Meinungen darüber, wann der Mensch damit begonnen haben soll, wirklich regelmäßig so etwas wie Bekleidung zu tragen. So gibt es beispielsweise Forscher, die der Auffassung sind, dass sich bereits die Vorfahren der heute existierenden Menschen vor rund 650.000 Jahren mit Kleidung vor Umwelteinflüssen geschützt haben. Diese Annahme ist jedoch sehr spekulativ.

Weitaus wissenschaftlicher war da die Herangehensweise eines Anthropologen. Dieser beschäftigte sich nämlich mit der Kleiderlaus und erforschte, wann diese zuerst aufgetreten ist.

Einer genetischen Analyse zufolge muss das vor rund 75.000 Jahren gewesen sein. Daraus schlussfolgerte der Forscher, dass der Mensch sich bereits in diesem Zeitraum regelmäßig mit Bekleidung vor Wind und Wetter schützte.

Eine der ältesten Funde eines Kleidungsstückes stammt übrigens aus Italien. Hier fand man in einer Höhle eine Art Umhang, der offenbar aus dem Fell von Eichhörnchen hergestellt wurde.

Im Laufe der Menschheitsgeschichte wurde Kleidung mehr und mehr zur Mode. Denn mit der Zeit, und der Entwicklung des Menschen, wurde neben der Funktonalität der Kleidung auch ihr Aussehen immer wichtiger.

Und die Mode sorgte in ihrer jeweiligen Zeit nicht selten für Aufsehen. Darüber hinaus konnte man von der Mode auch vermehrt etwas über das Ansehen ihres Trägers erfahren.

Kleider machen Leute

Als der Mensch damit begann, sich zu kleiden, standen ihm für die Herstellung seiner schützenden Bekleidung vor allem Tierhäute zur Verfügung. Im Zuge der stetigen Entwicklung des Menschen und seiner Fähigkeiten wurden später immer bessere Materialien gefunden, aus denen Kleidung hergestellt werden konnte.

Auch aufgrund von Reisen und Handelstätigkeiten wurden immer neue Materialien populär, die sich vor allem die reichen Menschen der jeweiligen Zeit leisten konnten.

Und auch dadurch konnte man zum Beispiel im Mittelalter vom Stoff der Bekleidung ablesen, welchem Stand ein Mensch angehörte. Neben den Stoffen, die mal mehr und mal minder hochwertig waren, bestimmten auch Schnitte, Kopfbedeckungen und Accessoires darüber, wie hoch ein Mensch angesehen war.

Der Beruf des Schneiders und des Modedesigners wandelte sich auch im verlaufe der Zeit
Der Beruf des Schneiders und des Modedesigners wandelte sich auch im verlaufe der Zeit

Die Mode im Wandel der Zeit

Im Laufe der Jahrhunderte - vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert - durchlief die Mode einen großen Wandel. Dieser war immer eng mit den jeweiligen geschichtlichen Umständen und dem technischen Entwicklungsstand verbunden. Und so ist die Mode der vergangenen Jahrhunderte auch wie eine Zeitreise durch die unterschiedlichen Epochen mit all ihren Besonderheiten zu betrachten.

Mode im 19. Jahrhundert

Sowohl heute wie damals war die Mode stets Wandlungen ausgesetzt. Eine Mode, wie sie beispielsweise im 19. Jahrhundert vorherrschte, scheint heute undenkbar zu sein. Immer wieder änderten sich Formen, Farben und Schnitte der Kleidungsstücke.

In früheren Zeiten diente die Kleidung auch dazu, die sozialen Schichten voneinander zu unterscheiden. Während ärmere Menschen im Mittelalter meist einfache, dunkle Kleidungsstücke trugen, bevorzugten die Adligen und Reichen prächtige Roben.

Im 19. Jahrhundert gehörte es zur Mode, dass Frauen Kleider mit einem Korsett trugen, wodurch sie eine schlanke Taille erhielten. Das Korsett hatte jedoch den Nachteil, dass es den Frauen die Atmung erschwerte und mitunter zu gesundheitlichen Problemen führte.

Ab dem späten 19. Jahrhundert begann die Mode immer schnelllebiger zu werden. Vorgegeben wurden Modestile mehr und mehr von kreativen Modeschöpfern wie Paul Poiret, Christian Dior oder Coco Chanel, die sich zu regelrechten Modeikonen entwickelten.

Mode im 20. Jahrhundert

Im 20. Jahrhundert präsentierte sich die Mode immer farbenfroher, aber auch schriller und ausgeflippter, wobei es in jedem Zeitabschnitt zu neuen Kleidungsstilen kam. Die 70er Jahre wurden stark vom Woodstock-Musikfestival geprägt.

So entstanden der Folklore- und Hippie-Look. Angesagt waren

In den 80er Jahren wirkte sich wiederum die Punk-Bewegung stark auf die Modewelt aus. Als "in" galten damals neonfarbene Kleidung, Oversize-Shirts und Schulterpolster.

Überhaupt sorgten Musikrichtungen oftmals für eine Beeinflussung von Modestilen. Dazu gehörten zum Beispiel Hip-Hop und Rap in den 80er Jahren sowie Techno in den 90er Jahren.

Viele Modestile kehrten im Laufe der Zeit jedoch wieder zurück und erlebten eine Renaissance. So ließen sich zahlreiche Modeschöpfer durch vergangene Modetrends inspirieren. Daneben gibt es aber auch Dauerbrenner wie die gute alte Jeanshose, die allen Wandlungen und Stilarten trotzt.

In der heutigen Zeit ändert sich die Mode nicht mehr nur von Epoche zu Epoche, sondern oft schon von Jahr zu Jahr. So kommt es jedes Jahr zu neuen Kleidungsstücken, Schnitten und Farben, die gerade im Trend sind.

Auf den folgenden Seiten erfahren Sie mehr über die Modeentwicklung in den einzelnen Epochen.