Prolaktin - Merkmale, Bedeutung und Werte

Prolaktin wird auch als Prolactin oder laktotropes Hormon bezeichnet. Während der Schwangerschaft ist es verantwortlich für das Wachstum der Brustdrüse, während es nach der Geburt für die Milchsekretion, die so genannte Laktation, sorgt. Gebildet wird das Hormon in der Hirnanhangsdrüse. Informieren Sie sich hier über Merkmale, Bedeutung und Werte von Prolaktin.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Prolaktin - Merkmale und Bedeutung

Prolaktin bezeichnet man auch als Prolactin (PRL), laktotropes Hormon (LTH), Lactotropin oder Laktotropin. Es wird in den laktotropen Zellen der Hirnanhangsdrüse gebildet und über die Blutbahn zum Wirkungsort transportiert.

Bei diesem handelt es sich vor allem um die weibliche Brustdrüse, für dessen Wachstum das Hormon während der Schwangerschaft zuständig ist. Außerdem lässt sorgt das Hormon für die Milchsekretion nach der Geburt.

Funktion von Prolaktin

Prolaktin fördert also das Wachstum der Brustdrüse. Außerdem setzt es die Produktion sowie Sekretion der Muttermilch in Gang. Durch Verhinderung der Ausschüttung von unterschiedlichen Hormonen hemmt Prolaktin den Menstruationszyklus von schwangeren und stillenden Frauen.

Prolaktin und Dopamin

Die Hemmung von Prolaktin erfolgt durch den Neurotransmitter Dopamin. Kommt es während der Schwangerschaft zur Senkung des Dopaminspiegels, erhöht sich die Prolaktinkonzentration. Beim Stillen wird vermehrt Prolaktin ausgeschüttet; auf diese Weise kann die Produktion von ausreichend Milch gewährleistet und der Eisprung unterdrückt werden.

Funktion von Prolaktin beim Mann

Welche Wirkung Prolaktin beim Mann erzielt, ist unbekannt. Man geht teilweise davon aus, dass die Erschöpfung nach einem Orgasmus auf dieses Hormon zurück zu führen ist.

Bestimmung von Prolaktin - Wissenswertes zu Prolaktin-Werten

Das Hormon wird im Blutserum bestimmt. Empfohlen wird die Blutabnahme am Vormittag, vier Stunden nach dem Aufstehen.

Der Prolaktinwert wird bei Frauen bei

  • Vermännlichung
  • frühzeitiger Pubertät
  • vermehrtem Milchfluss aus der Brustdrüse außerhalb von Schwangerschaft und Stillzeit
  • Verdacht auf Funktionsstörung der Eierstöcke und
  • unerfülltem Kinderwunsch

gemessen. Bei Männern erfolgt die Kontrolle bei Verdacht auf den so genannten Hypogonadismus, einer gestörten Hodenfunktion.

Prolaktin-Normwerte

Für Erwachsene gelten folgende Normwerte:

  • Frauen im gebärfähigen Alter: 3,8 - 23,2 µg/l
  • Männer: 3,0 - 14,7 µg/l

Während der Schwangerschaft sowie nach den Wechseljahren gelten für Frauen folgende Normwerte:

  • Schwangerschaft: 1. Trimenon - bis 75 µg/l
  • Schwangerschaft: 2. Trimenon - bis 150 µg/l
  • Schwangerschaft: 3. Trimenon - bis 300 µg/l
  • nach den Wechseljahren - bis 16,0 µg/l

Wissenswertes zum Makroprolaktin

Im Blut lässt sich auch das so genannte Makroprolaktin finden. Dies stellt einen Antikörper dar, welcher vom Körper gebildet wird und eine Bindung eines Prolaktinmoleküls aufweist.

Makroprolaktin kann die Messwerte bedingt durch seine Größe deutlich erhöhen. Einen Krankheitswert weist es aber nicht auf.

Bei Verdacht einer Prolaktinerhöhung, die jedoch im Blut nicht nachgewiesen werden kann, führt man einen Metoclopramidtest durch, bei dem ein Mittel gespritzt wird, durch welches es zur Hormonerhöhung kommt - bei hoher Differenz zwischen Ausgangs- und zweitem Wert liegt eine so genannte latente Hyperprolaktinämie, eine verborgene Erhöhung des Prolaktinwertes vor.

Prolaktin-Mangel: Wann sind die Prolaktin-Werte zu niedrig?

Der Prolaktinwert ist nur selten erniedrigt. Mögliche Auslöser sind Medikamente zur Senkung des Hormons und eine Funktionsschwäche der Hypophyse.

Prolaktin-Überschuss: Wann sind die Prolaktin-Werte zu hoch?

Zu einer erhöhten Prolaktinkonzentration, der so genannten Hyperprolaktinämie, kommt es beispielsweise durch

Prolaktin bei unerfülltem Kinderwunsch, Stress und Schwangerschaft

Funktionell bedingte Gründe für einen erhöhten Prolaktinwert sind

  • seelische Belastungen
  • körperlicher Stress
  • unerfüllter Kinderwunsch
  • Schwangerschaft und
  • Stillzeit.

Symptome bei erhöhtem Prolaktinwert, wie z.B. Gewichtszunahme oder Haarausfall

Liegt eine Hyperprolaktinämie, etwa durch ein Prolaktinom bedingt, vor, können folgende Symptome auftreten:

Prolaktin (natürlich) senken

Welche Maßnahmen zur Senkung des Prolaktinspiegels ergriffen werden müssen, hängt stets von der auslösenden Ursache für den erhöhten Wert ab. Bei Tumoren ist oftmals eine Operation notwendig; erhöhte Prolaktinwerte bei unterfülltem Kinderwunsch können mithilfe von Medikamenten gesenkt werden.

Des Weiteren gibt es einige natürliche Möglichkeiten, den Prolaktinspiegel zu senken. Zu den entsprechenden Hilfsmitteln zählen etwa Mönchspfeffer sowie auch eine mediterrane Diät.