Follikelstimulierendes Hormon (FSH) - Merkmale, Bedeutung und Werte

Das follikelstimulierende Hormon (FSH), auch Follitropin genannt, zählt zu den Sexualhormonen. Es gehört zu den Glykoproteinen und wird im Vorderlappen der Hypophyse gebildet. Sowohl beim weiblichen als auch beim männlichen Geschlecht kommt diesem Hormon eine wichtige Rolle zu. So ist es verantwortlich für die Regulation des Menstruationszyklus sowie für die Produktion von Spermien. Informieren Sie sich hier ausführlich über Merkmale, Bedeutung und Werte des follikelstimulierenden Hormons.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Follikelstimulierendes Hormon - Merkmale und Bedeutung

Beim follikelstimulierenden Hormon, kurz FSH, handelt es sich um ein Sexualhormon. Während es bei Frauen am Menstruationszyklus beteiligt ist, spielt es bei Männern bei der Spermienproduktion eine Rolle.

Produktion und Wirkung von FSH

Die Bildung von FSH erfolgt in bestimmten Zellen der Hypophyse im Gehirn. Das Hormon wird in die Blutbahn abgegeben.

Durch den Hypothalamus wird geregelt, wie viel des follikelstimulierenden Hormons durch den die Hypophyse freigesetzt wird. FSH wirkt zusammen mit LH, dem luteinisierenden Hormon.

Bestimmung von FSH - Wissenswertes zu FSH-Werten

Die Bestimmung des FSH-Wertes erfolgt in der Regel im Blutserum. In bestimmten Fällen kann auch der 24-Stunden-Sammelurin hinzugezogen werden.

Bei Frauen wird die FHS-Konzentration beispielsweise bestimmt, wenn diese nicht schwanger wird. Auch bei einer Unterfunktion der Eierstöcke erfolgt die Messung. Zu den möglichen Gründen zählt auch eine Störung bei der Pubertätsentwicklung.

Auch beim männlichen Geschlecht lässt sich der FHS-Wert während der Pubertät bestimmen. Zudem spielt eine Rolle bei Störungen der Samenreifung.

FSH-Normwerte bei Frauen

Die Normwerte bei Frauen sind abhängig von der jeweiligen Zyklusphase. Die Regelblutung beginnt mit der follikulären Phase; die Zyklusmitte - um den Eisprung herum - bezeichnet man als Ovulationsphase. Im Anschluss folgt die Lutealphase, die bis zum Eintritt der nächsten Menstruation andauert.

Beim weiblichen Geschlecht gelten folgende Referenzwerte (gemessen in Internationalen Einheiten pro Milliliter):

  • follikuläre Phase: 2 - 10 IU/ml
  • Ovulationsphase: 8 - 20 IU/ml
  • Lutealphase: 2 - 8 IU/ml
  • Wechseljahre (Menopause): 20 - 100 IU/ml

Wird der FSH-Wert im 24-Stunden-Sammelurin gemessen, betragen die Normwerte 11 bis 20 IU/ml in der follikulären Phase und 10 bis 87 IU/ml während der Menopause.

FSH-Werte bei Männern

Die FSH-Normwerte bei Männern liegen bei 2 bis 10 IU/ml im Blutserum.

FSH-Werte bei Kindern

Bei Kindern ist der FSH-Wert abhängig vom Alter:

  • 5 Tage: > 0,2 - 4,6 IU/ml
  • 2 Monate bis 3 Jahre: 1,4 - 9,2 IU/ml
  • 4 bis 6 Jahre: 0,4 - 6,6 IU/ml
  • 7 bis 9 Jahre: 0,4 - 5,0 IU/ml
  • 10 bis 11 Jahre: 0,4 - 6,6 IU/ml
  • 12 bis 18 Jahre: 1,4 - 9,2 IU/ml

FSH-Mangel - Wann ist der FSH-Wert zu niedrig?

Bei Frauen kann ein zu niedriger FSH-Wert in folgenden Fällen vorliegen:

  • bei Magersucht
  • bei Stress
  • bei Funktionsstörungen im Hypothalamus
  • bei einer Unterfunktion der Hirnanhangsdrüse
  • bei Tumoren im Bereich der Hypophyse

Männer können bei Störungen im Hypothalamus oder der Hypophyse sowie bei einer Unterfunktion der Keimdrüsen eine geringere FSH-Konzentration aufweisen.

FSH-Überschuss: Wann sind die FHS-Werte zu hoch?

Zu hohe Werte können bei Frauen folgende Gründe haben:

Bei Männern wären folgende Ursachen denkbar:

  • eine Störung der Spermienproduktion
  • Hodenschrumpfung
  • eine Unterfunktion der Keimdrüsen
  • Leistenhoden
  • Schäden an den Tubuluszellen im Hoden