Schlangengift als Medizin - Beschwerden und Krankheiten, bei denen das Gift zum Einsatz kommen kann
Normalerweise ist Schlangengift schädlich für den Menschen. In manchen Fällen lässt es sich allerdings zu medizinischen Zwecken verwenden.
Schlangengift kann einen Menschen töten. Verwendet man es jedoch in winzigen Mengen, hilft es bei der Behandlung von Krankheiten wie zum Beispiel Rheuma.
Dass sich viele Menschen vor Schlangen fürchten, ist nicht ohne Grund. So kann der Biss einer Giftschlange im schlimmsten Fall tödlich verlaufen.
Zwischen 50.000 und 100.000 Menschen sterben Jahr für Jahr an den Folgen von Schlangenbissen. Darüber hinaus kommt es bei Überlebenden eines Bisses häufig zu schweren Folgeschäden. Während einige Gifte die Blutgerinnung stören, lähmen andere dagegen die Muskeln.
Mögliche Anwendungsgebiete
Für die Medizin ist Schlangengift jedoch durchaus nützlich, da es sich zu Therapiezwecken verwenden lässt. In Ländern wie
setzt man die Schlangengifttherapie sogar gleichberechtigt neben der Schulmedizin ein.
Wundheilung
So kann man zum Beispiel aus dem Gift der in Südamerika beheimateten Lanzenotter einen Stoff namens Batroxobin gewinnen, der sich positiv auf die Blutgerinnung auswirkt. Durch die Anwendung von Batroxobin lassen sich Wunden, zu denen es bei einem chirurgischen Eingriff kommt, leicht und schnell wieder schließen.
Zu diesem Zweck entnimmt man dem Patienten vor der Operation ein wenig Blut, das dann mit der Schlangensubstanz vermischt wird und sich zu einer Art Gel verdickt. Im Laufe des Eingriffs trägt man dieses Gemisch auf eine offene Wunde auf. Durch die folgende Verklumpung des Blutes kommt es zu einem raschen Verschluss der Schnittstelle.
Herzinfarkt und Schlaganfall
Aber auch einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall kann man mithilfe von Schlangengift vorbeugen. Häufig verursacht werden diese schweren Erkrankungen durch Blutgerinnsel (Thrombosen). Pharmazeuten gelang es jedoch, aus dem Gift einer afrikanischen Viper den Wirkstoff Tirofiban zu entwickeln.
Dieser Gerinnungshemmer, der aus dem Eiweiß des Schlangengiftes gewonnen wird, verhindert eine Verklumpung von Blutplättchen und damit eine Verstopfung der Blutgefäße. Zur Anwendung kommt der Wirkstoff bei akuten Herzbeschwerden, um das Herzinfarkt-Risiko herabzusetzen.
Krebs
Mittlerweile erhoffen sich medizinische Forscher durch Schlangengift auch Hilfe im Kampf gegen den Krebs. So könnte das Gift möglicherweise dabei helfen, dem Wandern von Krebszellen, die zur Bildung von Metastasen führen, entgegenzuwirken. Allerdings befinden sich die entsprechenden Forschungen noch im Anfangsstadium.
Homöopathie
Sehr häufig zum Einsatz kommt Schlangengift dagegen bereits in der Homöopathie. Dort reinigt man das Gift von sämtlichen allergieauslösenden Bestandteilen und trocknet es, bevor eine hohe Verdünnung erfolgt.
Zur Anwendung kommen homöopathische Mittel aus Schlangengift gegen verschiedene Krankheiten wie
- Rheuma
- Gelenkbeschwerden
- Bronchitis
- Heuschnupfen und
- andere Allergien.
Vor allem bei entzündlichen chronischen Erkrankungen gilt eine Schlangengifttherapie als wirksam. Dabei beträgt die Dosis des Giftes lediglich ein hundertstel Milligramm.