Operationswunden - Ursachen, Symptome und Behandlung

Unter Operationswunden versteht man so genannte künstliche Wunden, die einem Patienten während eines operativen Eingriffs zugefügt werden. Diese Wunden werden dabei in der Regel mit Skalpellen oder Trokaren verursacht.

Von Jens Hirseland

Definition

Eine Operationswunde entsteht durch eine Trennung von Gewebe der Hautschichten oder organischer Strukturen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Wunden, die bei Verletzungen, die durch Unfälle oder Einwirkung von Gewalt entstehen, werden Operationswunden dem Menschen zugefügt, um ihm im Rahmen einer medizinischen Operation zu helfen. Methodisch bedingt ist daher das Entstehen dieser Wunden nicht zu vermeiden.

Kommen die Operationswunden unter sterilen Bedingungen zustande, vermögen sie primär zu heilen.

Arten von Operationswunden

Als typische Operationswunden bezeichnet man Schnittwunden, die durch Operationsinstrumente wie ein Skalpell erzeugt oder kleinere Stichwunden, die im Rahmen von minimal invasiven operativen Eingriffen von einem Trokar vorgenommen werden. In einigen Fällen können auch Operationswunden durch den Einsatz von Lasern, wie zum Beispiel bei der kosmetischen Chirurgie, der Dermatologie oder Operationen am Auge (Opthalmologie) entstehen. Eine weitere Variante für das Entstehen von Operationswunden ist die Anwendung eines Thermokauters, bei der die Haut bzw. die Schleimhaut mittels Hitze durch Strom geöffnet wird.

Vorkommen

Operationswunden können am ganzen Körper entstehen. Sowohl äußerlich, an Armen, Beinen oder am Kopf als auch innerlich bei operativen Eingriffen im Mund- und Rachenraum oder an den inneren Organen.

Ursachen

Obwohl Operationswunden künstlich erzeugte Wunden sind, dienen sie dem Zweck der Heilung des Patienten. Minimal invasive Operationen werden häufig im Rahmen einer Endoskopie (Spiegelung) zur Diagnostik durchgeführt, aber auch kleinere operative Eingriffe oder Biopsien (Entnahme von Gewebeproben) sind möglich.

Bei größeren Eingriffen geht es um die Behandlung von geschädigten inneren Organen oder Knochen. Um an die betreffenden Stellen zu gelangen und sie anschließend behandeln zu können, ist das Zufügen von Operationswunden unvermeidlich.

Verlauf

Wundheilung

In der Regel verläuft die Heilung einer Operationswunde positiv. Verheilt der durch ein Skalpell verursachte Wundspalt störungsfrei und ohne Komplikationen, wird dies von den Medizinern als Primäre Wundheilung oder auch Wundheilung p.p. bezeichnet. Zumeist ist einige Tage nach der Operation nur noch eine feine Narbe zu sehen.

Komplikationen

Bei manchen Patienten kann es jedoch länger dauern, bis eine Operationswunde verheilt, was beispielsweise durch Diabetes mellitus, Durchblutungsstörungen oder eine Immunschwäche verursacht werden kann. In seltenen Fällen kann es auch zur Bildung einer chronischen Wunde kommen. Weitere mögliche Komplikationen sind:

  • Nachblutungen
  • ein erneutes Aufreißen der Wunde
  • Infektionen
  • Abszesse
  • zurückgebliebene Operationsinstrumente

Symptome

Da Operationswunden aus den verschiedensten Gründen entstehen, sind auch die Symptome solcher Wunden höchst unterschiedlich. Hauptsymptom ist vor allem der auftretende Schmerz, der jedoch von den Betroffenen verschieden empfunden wird.

So können die Schmerzen stechend, pochend, brennend oder ziehend sein. Zudem können, wie zum Beispiel bei Gelenkoperationen an Knien oder Schultern, auch Bewegungseinschränkungen eintreten.

Weitere typische Symptome bei Operationswunden sind Sekretablagerungen oder Blutungen, die vor allem kurz nach dem Eingriff auftreten. Auch regionale Schwellungen in der Umgebung der Operationswunde sind möglich.

Diagnose

Narben

Ein besonderes Merkmal, das fast alle Wunden gemeinsam haben, ist die Bildung von Narben. Nach den Schnitt- oder Stichverletzungen werden die Gewebeschichten mit Hilfe von Klammern oder durch Fäden wieder zusammengefügt, wodurch es zu Narbenbildungen kommt. Während es bei oberflächlichen Wunden meist zu einer folgenlosen Heilung der Haut kommt, bildet sich bei tiefer liegenden Operationswunden größeres Narbengewebe, was eine Narbenbehandlung erforderlich macht, damit die Narbenbildung so klein wie möglich bleibt.

Behandlung

Nach dem erfolgreichen Abschluss einer Operation wird die entstandene Wunde sorgfältig verschlossen und anschließend behandelt. Besonders wichtig sind dabei das Stoppen der Blutung und das Schützen der Operationswunde vor eindringenden Krankheitserregern.

Zu diesem Zweck wird die Wunde mit einem Druckverband versorgt, der die Blutung stillt. Um die Heilung der Operationswunde weiter zu unterstützen, werden Medikamente und Salben angewendet. Auch Antibiotika kommen zum Einsatz, damit der Heilungsprozess der Wunde beschleunigt und eine Infektion vermieden wird.

Zahnoperation

Bei Zahnoperationen genügt zumeist ein Wattebausch, der für einige Stunden auf die Wunde gelegt wird, bis die Blutung zum Stillstand gekommen ist.