Verschiedene Nahtmaterialien in der Chirurgie
Als Nahtmaterial bezeichnet man in der Medizin chirurgische Utensilien wie Nadeln und Fäden. Dabei unterscheidet man zwischen verschiedenen Materialien.
Das Nähen von Wunden
Das Vernähen von Wunden gehört nach wie vor zu den grundlegenden operativen und chirurgischen Techniken in der Medizin. Wenn man vom Nähen spricht, ist damit eine Vereinigung von Gewebe mithilfe von Nadel und Faden gemeint, bei der der ausführende Chirurg die Enden miteinander verknotet. Durch das Zusammenführen und -halten der Wundschichten kann das verletzte Gewebe besser abheilen.
Eine Naht ist immer nur vorübergehend erforderlich und dient als Überbrückung bis zur Entstehung einer belastbaren biologischen Narbe.
Nahtmaterial
Für das Vernähen von Wunden kommen verschiedene Nahtmaterialien zum Einsatz. Während man in früheren Zeiten vor allem Catgut (Schafdarm) oder Naturseide benutzte, greift man heutzutage in erster Linie auf hochmoderne Kunststoffe zurück.
Resorbierbare und nicht-resorbierbare Fäden
Bei Nahtmaterialien wird zwischen resorbierbaren und nicht-resorbierbaren Fäden unterschieden.
- Nicht resorbierbare Fäden müssen nach einer gewissen Zeit wieder gezogen werden, da sie sonst ein Entzündungsrisiko darstellen.
- Als resorbierbare (abbaubare) Fäden bezeichnet man Materialien, die der Köper selbst abbaut.
Sie kommen vor allem bei Nähten am Unterhautfettgewebe oder bei inneren Organen zum Einsatz. Darüber hinaus unterscheidet man zwischen dünnen und dicken Fäden.
Polyphile und monophile Fäden
Bei den heutigen Fadenmaterialien werden drei verschiedene Arten verwendet: Monophile (einfädige), polyphile und pseudomonophile Fäden.
- Als monophilen Faden bezeichnet man einen Faden aus Kunststoff, der wenig anschmiegsam ist.
Beim Vernähen einer Wunde gleitet er gut durch das Gewebe. Er hat aber den Nachteil, dass er schwierig zu handhaben ist. Außerdem wird durch die glatte Oberfläche des Fadenmaterials ein sicherer Knotenhalt verhindert.
- Unter einem polyphilen oder geflochtenen Faden versteht man einen Faden, der aus mehreren dünnen Fäden zusammengeflochten wird.
Er hat den Vorteil, dass er deutlich geschmeidiger als der monophile Faden ist. Außerdem lässt er sich leichter verknoten und gewährleistet einen sicheren Knotensitz. Allerdings sind polyphile Fäden nicht geeignet für Nähte im Gesicht. Stattdessen verwendet man sie vor allem zum Vernähen der Unterhaut.
Pseudomonophile Fäden
Eine Hybride ist der pseudomonophile Faden, der aus geflochtenen Fäden besteht und dessen Oberfläche über eine geglättete Ummantelung verfügt. Er lässt sich gut handhaben und wird vorwiegend bei großflächigen Wunden benutzt.
Unterschiedliche Nadelformen
Auch an Nadeln steht eine große Auswahl zur Verfügung. So gibt es unter anderem
- kleine oder große
- gerade oder gebogene
Nadeln, die sich für viele verschiedene Zwecke einsetzen lassen.
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