Chemisches Peeling: Wirkung, Anwendung und Kosten

Bei einem chemischen Peeling wird die Haut mit säurehaltigen Mitteln behandelt. Ziel dieses Peelings ist die Verbesserung des Hautbilds; dabei können Pigmentflecken aufgehellt sowie teilweise auch feine Linien oder Narben weniger sichtbar gemacht werden. Ein chemisches Peeling sollte nur von fachkundigem Personal durchgeführt werden. Informieren Sie sich über Wirkung, Kosten und Anwendung eines chemischen Peelings.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Was ist ein chemisches Peeling? - Wie funktioniert es und was bringt es?

Bei einem chemischen Peeling handelt es sich um eine Beautyanwendung, bei der säurehaltige Mittel auf die Haut aufgetragen werden. Insgesamt dient das chemische Peeling der Hautstraffung und Hautverjüngung und sorgt für ein verbessertes Hautbild.

Je nachdem, um welchen Hauttyp es sich handelt, kommen unterschiedliche Säuren zur Anwendung. Diese weisen eine oberflächliche, mitteltiefe oder tiefe Wirkung auf:

  • Alpha-Hydroxysäure (AHA) - z.B. Fruchtsäuren - oberflächliche Wirkung
  • Beta-Hydroxysäure (BHA) - oberflächliche Wirkung
  • β-Lipohydroxysäure (LHA) - oberflächliche Wirkung
  • Polyhydroxy Acids (PHA) - oberflächliche Wirkung
  • Trichloressigsäure (TCA) - mitteltiefe Wirkung
  • Phenolverbindungen - tiefe Wirkung

Man kann mit umso deutlicheren Verbesserungen der Haut rechnen, je tiefer die Wirkstoffe eindringen.

Was bewirkt ein chemisches Peeling?

Das chemische Peeling dient dazu alternde Haut aufzufrischen und zu verjüngen. Außerdem eignet sich das Verfahren gut

  • zur Faltenbehandlung,
  • zur Beseitigung von Pigmentflecken sowie
  • zum Ausgleich von Aknenarben.

Auch fettige Haut kann von einem chemischen Peeling profitieren.

Die Ablösung der oberen Hautschichten, welche durch ein chemisches Peeling herbeigeführt wird, sorgt für einen glättenden Effekt. Darüber hinaus wird die Durchblutung angeregt, wodurch die Haut eine frischere und rosigere Erscheinung erhält. Mithilfe von bleichenden Inhaltsstoffen ist es zudem möglich, Pigmentstörungen positiv zu verbessern.

In der folgenden Tabelle geben wir einen Überblick über häufig verwendete Säuren beim chemischen Peeling sowie deren Eigenschaften und Wirkung.

Chemisches Peeling: Welche Säure bei welchem Hauttyp?
SäureEigenschaften & WirkungWelcher pH-Wert
ist nötig?
Für wen geeignet?
Glykolsäure
AHA
hydrophil
guter Feuchtigkeitsspender
dringt tief ein
sehr kleine Teilchen
stärkere Nebenwirkungen
etwa 3,8Menschen mit
- geschlossenen Mitessern
- trockener Haut
- schuppiger Haut
- sonnengeschädigter Haut
Milchsäure
AHA
hydrophil
feuchtigkeitsspendend
Bestandteil der Haut
größere Teilchen
etwa 3,8Menschen mit
- trockener Haut
- empfindlicher Haut
Mandelsäure
AHA
hydrophil
dringt nicht so tief ein
größere Teilchen
entzündungshemmend
sehr gut verträglich
etwa 3,4Menschen mit
- trockener Haut
- Rosacea
Salicylsäure
BHA
lipophil
entzündungshemmend
eventuell unverträglich
etwa 3,3Menschen mit
- öliger Haut
- Mitessern
- Rosacea
Lactobionsäure
PHA
hydrophil
milder als AHA
antioxidativ
feuchtigkeitsspendend
etwa 3,8Menschen mit
- empfindlicher Haut
- sonnengeschädigter Haut
- trockener Haut
- schuppiger Haut

Effekt und Risiken eines oberflächlichen Peelings

Um ein oberflächliches Peeling handelt es sich, wenn die oberste Hornschicht der Haut entfernt wird. Manche Anbieter nennen dieses Verfahren auch Mikrodermabrasion.

Die Wirkung ist hier auf die Oberfläche der Haut begrenzt. So wird zwar eine Verbesserung des Hautbilds erzielt, Falten lassen sich auf diese Weise jedoch nicht behandeln.

Risiken sind bei einem oberflächlichen Peeling kaum zu befürchten. Mitunter kann eine Warzenviren-Infektion auftreten.

Mithilfe eines oberflächlichen Peelings lässt sich

  • die Hautbeschaffenheit verbessern
  • die Kollagenproduktion stimulieren
  • Feuchtigkeit binden
  • eine verminderte Sichtbarkeit von feinen Aknenarben erzielen

Dabei sind BHA-Säuren lipophil, sodass auch das Innere der Poren gereinigt werden kann. Diese Säuren kann man auch bei empfindlicher Haut gut anwenden.

Gleiches gilt für PHA-Säuren. Sie können zudem feine Fältchen und Linien reduzieren und Pigmentflecken abschwächen.

Effekt und Risiken eines mitteltiefen Peeling

Bei einem mitteltiefen Peeling nimmt man die Entfernung der gesamten Hornschicht vor. Zur Anwendung kommt meist Trichloressigsäure, die eine Konzentration von 25 bis 35 Prozent aufweist.

Im Unterschied zum oberflächlichen Peeling fallen die Effekte hier tiefgreifender aus, sodass sich die Veränderungen besser erkennen lassen. Ein Nachteil des mitteltiefen Peelings ist allerdings, dass es dabei zu größeren Schmerzen kommt. Auch dauert es etwa 10 Tage, bis die Erneuerung der Haut einsetzt.

Zudem besteht bei einem mitteltiefen Peeling das Risiko, dass tiefere Hautschichten in Mitleidenschaft gezogen werden. Es kann zur Bildung von

  • Narben,
  • Pigmentstörungen und
  • Empfindlichkeit gegen UV-Strahlung

kommen. Daher wird empfohlen, die Sonne nach einer mitteltiefen oder tiefen Peeling-Behandlung möglichst zu meiden und eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor zu verwenden.

Effekt und Risiken eines tiefen Peelings

Von einem tiefen Peeling ist die Rede, wenn man die Haut bis zur Kollagenschicht abträgt. Von großer Bedeutung bei dieser Peelingart ist das Phenol-Peeling. Da dessen Wirkungsweise überaus aggressiv ist, sollte dieses Verfahren stets nur von einem erfahrenen Therapeuten durchgeführt werden.

Bei dem tiefen Peeling besteht das Risiko von toxischen Wirkungen auf Organe wie

sodass spezielle Vorsichtsmaßnahmen erfolgen müssen.

Die Abheilung nach einem tiefen Peeling erfordert einen Zeitraum von mehreren Wochen. In Europa kommt dieses Verfahren kaum zur Anwendung.

Anwendung: Wie wird ein chemisches Peeling durchgeführt?

Ähnlich wie bei einem enzymatischen Peeling sollte aber auch ein chemisches Peeling nur vom Fachpersonal auf das Gesicht aufgetragen werden. Das liegt daran, dass es eine reizende oder gar ätzende Wirkung auf die Haut hat und somit nicht ganz ungefährlich ist, wenn es von einer unerfahrenen Person durchgeführt wird.

Auf ein chemisches Peeling sollte man sich ein wenig vorbereiten. Eine Woche vor der Durchführung ist auf Wachsbehandlung, Gesichtsmaske, Enthaarungsmittel sowie die Anwendung von Vitamin A-Säure zu verzichten. Am Behandlungstag sind Rasur, Aftershave, Make-up und weitere Kosmetika tabu.

Die Haut wird gereinigt; anschließend trägt der Arzt oder das Fachpersonal im Kosmetikstudio die Mischung auf das Gesicht auf. Je nach Säure gelten unterschiedliche Einwirkzeiten.

Wie oft sollte das chemische Peeling angewandt werden?

Nach zwei bis vier Wochen sollte die Behandlung wiederholt werden. Dabei werden auch Einwirkdauer sowie Konzentration erhöht. Insgesamt sollten sechs bis acht Behandlungen durchgeführt werden.

Kosten: Wie teuer ist ein chemisches Peeling?

Die Kosten für ein chemisches Peeling sind abhängig von der Wirkungsintensität. Eine genaue Angabe zu machen, ist nicht möglich; man kann jedoch mit folgenden Preisspannen rechnen:

  • oberflächliches Peeling: 60 bis 150 Euro
  • mitteltiefes Peeling: 500 bis 1.000 Euro
  • tiefes Peeling: bis zu 1.500 Euro

  • Philipp-Dormston, Wolfgang G Chemisches Peeling in der Dermatologie, Der Hautarzt, Zeitschrift fur Dermatologie, Venerologie, und verwandte Gebiete, 2019, Band 70, Nr. 7
  • Chemisches Peeling zur individuellen Hautverbesserung, Ästhetische Dermatologie, 2017, Band -, Nr. 7
  • Microneedling und chemisches Peeling, Dermatologie-Praxis, 2011, Band -, Nr. 3
  • Tiefes chemisches Peeling gefährlich fürs Herz?, Arzt & Prävention, 2007, Band -, Nr. 4

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