Alkohol & Drogen bei Jugendlichen: Was können Eltern tun?

Alkohol und Drogen bei Jugendlichen ist ein Problem, auf das viele Eltern bei ihren Kindern, die gerade die Pubertät erleben, stoßen. Besonders wenn im Haushalt abends gerne mal ein Gläschen getrunken wird, findet der Nachwuchs schnell heraus, dass Alkohol ein fester Bestandteil des Erwachsenenlebens darstellt. Aufklärung - in Sachen Drogen noch viel mehr - ist besonders wichtig. Holen Sie sich Tipps zum Umgang mit Alkohol- und Drogenkonsum bei Jugendlichen in der Pubertät.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Alkohol oder Drogen in der Pubertät - Die Vorbildfunktion der Eltern

Dass Alkohol ein ganz selbstverständlicher Bestandteil des Alltags der Erwachsenen ist, wird von Kindern und Jugendlichen schon frühzeitig registriert. Ab dem 14. Lebensjahr beginnen Jugendliche im Durchschnitt das erste Mal alkoholische Getränke zu konsumieren, sodass Alkohol auch in der Pubertät oft eine wichtige Rolle spielt.

Der Umgang mit Alkohol wird in der Pubertät stark von den Eltern geprägt. So übernehmen viele Kinder das Trinkverhalten ihrer Mutter oder ihres Vaters. Daher ist es überaus wichtig, dass die Eltern auch auf ihren eigenen Alkoholgenuss achten, wenn sie von ihren Sprösslingen erwarten, maßvoll alkoholische Getränke zu konsumieren.

Manche Jugendliche greifen während der Pubertät sogar zu harten Drogen. Umso wichtiger ist es, von den Eltern dagegen gestärkt zu werden.

Aufklärung überaus wichtig

Bei jugendlichem Alkoholgenuss besteht die Gefahr, dass die Risiken, die dadurch entstehen, als zu gering eingestuft werden. Aus diesem Grund sollten Eltern ihre Kinder rechtzeitig darüber aufklären.

Beliebte harte Drogen

In den meisten Fällen werden die Drogen nur aus Neugier konsumiert. Ein großes Problem für Jugendliche sind sogenannte harte Drogen. Dabei handelt es sich um:

Wenn aus dem Gelegenheitskonsum eine Sucht entsteht

Ob aus einem Gelegenheitskonsum eine richtige Drogensucht wird, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Dazu gehören vor allem:

  • die Konsumgewohnheiten von Eltern und Freunden
  • die eigene Persönlichkeit
  • eventuelle private Probleme
  • eine mangelnde Zukunftsperspektive
  • die Art der konsumierten Suchtstoffe

Um eine Sucht handelt es sich aber erst, wenn Geist und Körper nicht mehr imstande sind, auf die Droge zu verzichten. So gibt der Süchtige der Sucht mehrmals täglich nach und kann selbst dann nicht von ihr lassen, wenn es ihm und seinen Mitmenschen schadet.

Alkohol- und Drogenkonsum beim Kind erkennen

Zu den häufigsten Problemen, die in der Pubertät durch alkoholische Getränke entstehen, zählen in erster Linie

  • Gewaltbereitschaft
  • aggressives Verhalten
  • Fahruntüchtigkeit und
  • eine Alkoholvergiftung.

Dadurch erhöht sich wiederum das Risiko von Unfällen und Verletzungen. Ein weiteres Problem ist, dass betrunkene Jugendliche häufig Opfer von sexuellen oder gewalttätigen Übergriffen werden.

Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass durch den Alkoholkonsum auch andere Menschen in Mitleidenschaft geraten und zu Schaden kommen. Doch nicht immer sind mit übermäßigem Alkoholgenuss nur Gefahren verbunden.

Auch kommt es häufig zu:

Ob das eigene Kind Drogen konsumiert, kann oft nicht leicht erkannt werden. Als mögliche Hinweise gelten:

Aber auch das Nachlassen von schulischen Leistungen oder das Vernachlässigen von Freunden können ein mögliches Indiz für die Sucht sein. Nicht selten bitten die betroffenen Kinder häufig um Geld.

Allerdings können diese Indizien auch andere Gründe haben. Daher ist es wichtig, mit seinem Kind zu reden, bevor man falsche Schlussfolgerungen zieht.

Tipps für Eltern - Was tun, wenn das Kind Alkohol trinkt oder Drogen nimmt?

Generell ist es wichtig, dass Eltern stets ein offenes Ohr für ihre Kinder und deren Sorgen und Probleme haben. Wenn der Nachwuchs weiß, dass er mit sämtlichen Schwierigkeiten zu seinen Eltern kommen kann, wird dadurch eine starke Vertrauensbasis geschaffen. So werden Kinder und Jugendliche am besten vor einer Gefährdung durch Alkohol und Drogen bewahrt.

Regeln zum Thema Alkoholkonsum festlegen

Da Jugendliche feste Regeln benötigen, ist es ratsam, zum Thema Alkohol einige aufzustellen. Wichtig ist dabei, dass die Eltern auf das Alter, das Verantwortungsbewusstsein sowie die Reife ihres Sprösslings achten.

Darüber hinaus macht es wenig Sinn, direkt vor einer Party dem Kind längere Moralpredigten zu halten. Stattdessen empfiehlt es sich, den Alkoholkonsum in einem passenden Moment im Alltag anzusprechen.

Da die Eltern kaum nachprüfen können, ob sich ihr Kind an die vorher vereinbarten Auflagen hält, ist es wichtig, dem Sprössling zu signalisieren, dass er großes Vertrauen erhält. Kommt es zu einem Bruch dieses Vertrauens, muss das Kind mit unangenehmen Konsequenzen rechnen.

Was darf ab welchem Alter getrunken werden?

Veranstaltet der Sprössling selbst einmal eine Party, empfiehlt es sich, zuvor zu besprechen, welche Getränke ins Glas gelangen.

  • Sowohl harte alkoholische Getränke als auch Mixgetränke dürfen nicht an unter 18-Jährige ausgeschenkt werden.
  • Als vertretbare Getränke gelten dagegen ab einem Alter von 15 bis 16 Jahren Wein, Sekt und Bier.

Wichtig ist, dass das Kind darüber Bescheid weiß, dass die eigenen Eltern letztlich die Verantwortung tragen, falls die Gäste auf der Feier durch Alkoholgenuss geschädigt werden.

Das Gespräch suchen

Da Jugendliche es gerade in der Anfangszeit oft mit Alkoholkonsum übertreiben, ist es sehr wichtig, ruhig mit dem Kind zu reden, wenn es einmal betrunken nach Hause kommt. Dabei sollte man seinem Kind die Chance geben, die Situation von sich aus zu erklären, selbst wenn man noch so wütend ist. Gleichzeitig muss klargestellt werden, dass man dieses Verhalten nicht hinnimmt und ein erneuter Vorfall Konsequenzen nach sich zieht.

Ab wann der Alkoholkonsum kritisch wird

Für den Fall, dass das Kind häufiger betrunken ist, gilt es, die Ursachen für sein Verhalten herauszubekommen. So kann es mitunter sein, dass

  • Angst
  • Frustrationen oder
  • Sorgen

mit dem Alkohol betäubt werden sollen. Grund zur Sorge besteht, wenn das Kind an jedem Wochenende viel Alkohol trinkt, sogar in der Schule alkoholische Getränke zu sich nimmt und deswegen auch schon Ärger hatte. Außerdem betrinkt sich das Kind ohne Gesellschaft - in solchen Fällen besteht die Gefahr einer beginnenden Alkoholabhängigkeit.

Jugendliche gegen Drogen stärken

Obwohl der Erziehungsstil beim Ausbruch einer Drogensucht keine maßgebliche Rolle spielt, lassen sich die Risiken durchaus vermindern. So ist es überaus wichtig, dass das Grundvertrauen des Kindes gestärkt wird.

Dies gilt nicht nur für das Kind selbst, sondern auch für seine Eltern und sein soziales Umfeld. Das heißt, dass der Sprössling auf seine eigenen Fähigkeiten und den Rückhalt seiner Familie vertrauen sollte.

Besonders bedeutsam ist dabei, dem Kind Wege aufzuzeigen, wie es mit Enttäuschungen und Stress umgehen kann. Als gute Möglichkeiten dazu gelten

Nicht selten ist jedoch auch Langeweile eine Ursache von Drogensucht. Daher sollte das Kind mindestens ein Hobby haben, dem es voll und ganz mit Begeisterung nachgehen kann. Gilt es, eine Krise oder seelischen Schmerz zu überwinden, darf auch die Inanspruchnahme von professioneller Hilfe nicht gescheut werden.

Beratung und Therapie bei Alkohol- und Drogenkonsum bei Jugendlichen

Es ist hilfreich, wenn Eltern das Thema Alkohol und Drogen bei Kindern offen ansprechen. Zu empfehlen ist im Vorfeld eine Beratung bei einer Drogenberatungsstelle. Ein weiterer wichtiger Schritt wäre der Besuch des Jugendlichen beim Arzt, damit mögliche körperliche Ursachen für die Warnzeichen abgeklärt werden können.

Kommende und folgende Maßnahmen, um gegen den Alkohol- und Drogenkonsum anzugehen sollten immer mit dem Kind gemeinsam besprochen werden. Eltern sollte jedoch bewusst sein, wo ihre Grenzen liegen - ist der Nachwuchs bereits abhängig, muss professionelle Hilfe her, z.B. durch

  • Jugendhilfe
  • Jugendpsychiater
  • Therapeut
  • Arzt oder
  • Jugendberatungsstelle