Das Kind in der ersten Klasse
Zu Beginn der Grundschulzeit muss sich das Kind erst einmal eingewöhnen. Neben dem Schreiben und Lesen lernen die Kinder in der ersten Klasse auch Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen.
Lesen und Schreiben sollten die Kinder erst in der Schule lernen
Keine Grundschule erwartet von einem Erstklässler, dass er bereits zu Schulbeginn perfekt lesen und schreiben kann. Die Kinder, die bereits im Vorschulalter schreiben können, langweilen sich im Unterricht häufig und verpassen dadurch den Anschluss, wenn Stoff gelehrt wird, den sie nicht mehr beherrschen.
Das Kind muss eigenständig sein
Die Schule erwartet von den Kindern jedoch, dass sie:
- sich selbstständig an- und ausziehen können
- die Schuhe binden können
- sich eine gewisse Zeit lang konzentrieren können
- selbstständig auf die Toilette gehen können und dass das anschließende Händewaschen eine Selbstverständlichkeit ist
- immer ausgeschlafen zur Schule kommen
Sichere Überquerung der Straße
In den meisten Orten und Städten gibt es Schulweghelfer, die den Schulkindern sicher über die Straße helfen. Wo es diese nicht gibt, müssen die Kinder selbstständig die Straße überqueren können. Grundsätzlich ist ein sechs- bis siebenjähriger Erstklässler durchaus in der Lage, alleine eine Straße zu überqueren, sofern die Eltern dies bereits mehrfach mit dem Kind geübt haben.
Lehrpläne
Von Bundesland zu Bundesland unterscheiden sich die Lehrpläne ein wenig. In der ersten Klasse lernt das Kind das komplette Alphabet und nach einigen Monaten kann es lesen. Die einzelnen Buchstaben werden auf spielerische Art und Weise erlernt und immer wieder geübt. Neben Deutsch erwarten das Kind weitere Fächer wie:
- Mathematik
- Musik
- Kunst
- Sport
- Religion
- Erdkunde
In Mathematik lernen die Erstklässler die Zahlen 1 bis 20 und addieren und subtrahieren in diesem Zahlenbereich. Im Fach Kunst werden nicht nur Bilder mit verschiedenen Farben gemalt, sondern auch je nach Jahreszeit mit unterschiedlichen Materialien gebastelt.
Im Musikunterricht singen und musizieren die Kinder der ersten Klasse. Austoben können sich die Kinder dann im Sportunterricht bei Mannschaftsspielen oder beim Geräteturnen.
Bewegung zum Ausgleich ermöglichen
Als Ausgleich zum Lernen will sich das Kind nun draußen viel bewegen. Fast alle Erstklässler fahren problemlos ohne Stützräder Fahrrad oder fahren mit ihren Rollern um die Wette. Aber auch im kühlen Nass können sich die meisten Erstklässler nun schon gut mit Schwimmbewegungen über Wasser halten, wenn sie bereits einen Schwimmkurs gemacht haben.
Wann sollen die Hausaufgaben gemacht werden?
Zeit für Hausaufgaben: Hausaufgaben müssen nicht zwangsläufig sofort nach der Schule erledigt werden; manche Kinder müssen erstmal ihren Kopf wieder "frei" bekommen.
Viele Erstklässler müssen sich erst einmal austoben, wenn sie von der Schule nach Hause kommen. Bei diesen Kindern ist es sinnvoll, die Hausaufgaben erst am Nachmittag zu machen, wenn der Kopf wieder frei ist. Andere Kinder wiederum können sich besser konzentrieren, wenn sie die Hausaufgaben gleich mittags nach der Schule machen, wenn kleinere Geschwister vielleicht noch im Kindergarten sind. Kinder in Ganztagesschulen machen ihre Hausaufgaben nach den Richtlinien der Schule, gleiches gilt auch für Kinder, die nach der Schule in die Schülerbetreuung gehen.
Wie viel Taschengeld?
Durch das Taschengeld lernen die Kinder den Bezug zum Geld und was man sich dafür kaufen kann. Je nachdem, was sich ein Kind von seinem Taschengeld kaufen muss, geben die meisten Eltern ihren Erstklässlern etwa 1,50 Euro Taschengeld pro Woche.
Mögliche Hürden, die es zu meistern gilt
Mit dem Schuleintritt werden die Kinder mit vielen neuen Eindrücken versorgt. Dass da nicht immer alles glattläuft, ist verständlich; an Vieles muss man sich erst noch gewöhnen und dies gelingt nicht von jetzt auf gleich.
Wenn einmal nicht alles so läuft, wie erwartet, lassen die Schüler schnell den Kopf hängen. Eltern sollten in diesem Fall Verständnis zeigen und und ihren Nachwuchs ermutigen, dass es beim nächsten Mal besser klappt. Die Schüler müssen von Anfang an wissen, dass es menschlich ist, Fehler zu machen und dass es neben den schlechten auch die besonders guten Tage gibt, an denen sie dann ihr Können unter Beweis stellen können.
Fällt das abstrakte Denken noch schwer, so sollte man sich als Elternteil zu allererst keine Sorgen machen - die Entwicklung stetig weiter, bei manchen schneller als bei anderen. Hier sollte man gelassen bleiben und abwarten; kommt das Kind jedoch auch weiterhin nicht mit dem Lernumfang zurecht, hilft ein Gespräch mit dem Lehrer, der die Situation beurteilen kann.
Bleibt der Lernerfolg länger aus, kann dies ein Kind dieses Alters ordentlich demotivieren. Die Stärkung des Selbstbewusstseins ist daher das A und O. Hier ist es wichtig, auch die außerschulischen Leistungen des Kindes zu beachten und mit viel Lob zu bewerten.
Fehlt die generelle Lust an der Schule und dem Lernen, sollte man gemeinsam mit seinem Kind sowie dem Lehrer ein Gespräch suchen, in dem man bestimmte Lernziele festsetzt. Wichtig ist auch, einen Plan, der zu diesem Ziel führt, zu erstellen.