Die richtige Verwendung und Säuberung des Dekanters
Ein Dekanter ist ein fester Bestandteil des stilvollen Weingenusses. Dank dieser Gerätschaft gelangt nicht nur Sauerstoff an den Wein, was wiederum das Aroma verfeinert, sondern es werden auch feste Bestandteile des Weines herausgefiltert. Diese gilt es nach dem Genuss des Weins auch wieder loszuwerden. So sind bei der Verwendung und Reinigung des Dekanters ein paar Punkte zu beachten. Lesen Sie, wie ein Dekanter verwendet wird und holen Sie sich Tipps zur Säuberung.
Die richtige Verwendung eines Dekanters
Unter Weinkennern ist es üblich, Wein nur aus Karaffen zu servieren, was man als Dekantieren oder Kredenzen bezeichnet. Was sollte beim Dekantieren überhaupt beachtet werden, so dass ein optimal bearbeiteter Wein genossen werden kann?
Um den vollen Rotweingeschmack zum Tragen zu bringen, lässt man den Wein für einige Stunden in der Weinkaraffe. Dabei kann er sich auch von unerwünschtem Bodensatz befreien. Im Folgenden geben wir Tipps zum richtigen Dekantieren.
Das richtige Öffnen der Weinflasche
Zunächst sollte man den Korken der Weinflasche mit Hilfe eines Korkenziehers entfernen, wobei darauf zu achten ist, dass der Wein nicht geschüttelt wird. Daraufhin wird der Flaschenhals mit Hilfe eines trockenen Tuches gesäubert, da sich in diesem Bereich im Falle langer Lagerzeiten leicht Schimmel bilden kann.
Für Experten kann es sich nun auch noch lohnen, an dem Korken zu riechen. So kann von Kennern so schon ein erster Anhaltspunkt gewonnen werden, inwiefern der Wein bereits oxidiert ist und ob aus aromatischer Sicht ein Dekantieren überhaupt noch Sinn macht.
Wein in den Dekanter füllen
Nun kann langsam damit begonnen werden, den Wein in den Dekanter abzufüllen. Dabei ist es wichtig, dass sich hinter dem Wein eine Lichtquelle befindet. So kann man die Konsistenz des Weines erkennen, was am Ende des Abgießens von entscheidender Bedeutung ist. Eine solche Lichtquelle ist traditionsgemäß eine Kerze, welche gleichzeitig für ein ansprechendes Ambiente am Tisch sorgt.
Feste Bestandteile beim Außgießen des Weins beachten
Während des Abgießens, welches relativ flach und langsam vonstatten gehen sollte, wird nun genau die Konsistenz des Weines beobachtet. Feste Bestandteile, bei welchen es sich beispielsweise um Gärreste handelt, fallen im Licht durch die dunkle Farbgebung auf.
Ist das Abgießen fast abgeschlossen, sollte nun darauf geachtet werden, dass die festen Bestandteile nicht mit abgegossen werden. Während nun die letzten Reste des Weines in den Dekanter fließen, kann die Weinflasche langsam gedreht werden.
Hierdurch lagern sich feste Bestandteile nahe der Flaschenöffnung ab, ohne mit in den Dekanter auszutreten. Nichtsdestotrotz verbleibt immer eine geringe Menge Wein in der Flasche, welche mit festen Bestandteilen versetzt ist und welche bedenkenlos im Gefäß zurückgelassen werden kann.
Sollte noch nicht genügend Sauerstoff an den Wein gekommen sein, was Weinkenner am Geruch und Geschmack des Weines erkennen, kann der Dekanter nun noch leicht gedreht werden, sodass der Wein in diesem in Bewegung kommt. Nun ist der Wein verzehrfertig und kann beim Kerzenschein genossen werden.
Die fachmännische Reinigung des Dekanters
Bei regelmäßigen Genuss des Weines im Dekanter bilden sich in diesem häufig Rückstände, welche ein Nährboden für Mikroorganismen sein können. Damit eine Weinkaraffe dem Wein auch ein anregendes Aussehen verleihen kann, sollte sie regelmäßig gereinigt werden.
Das ist schon deswegen wichtig, weil Rotwein den pflanzlichen Gerbstoff Tannin enthält. Dadurch kommt es jedoch am Boden der Karaffe zur Ablagerung eines hartnäckigen braunen Belags.
Dieser ähnelt den Belägen von Kaffee oder Tee und ist nicht leicht zu entfernen. Vor allem, wenn der Belag schon längere Zeit an der Karaffe haftet, reicht ein herkömmliches Spülmittel zu seiner Entfernung nicht mehr aus.
Prinzipiell kann auf den Innenbereich eines Dekanters nur wenig mechanischer Druck ausgeübt werden, da man mit den Händen schlicht nicht durch die Öffnung kommt. Stattdessen sollte man versuchen, Rückstände mit Hilfe spezieller Mittel aufzulösen.
Nachdem die Rückstände aufgelöst sind, muss das Ganze nur noch gründlich mit heißem Wasser ausgespült werden. Es gibt drei Mittel, welche sich besonders gut zur Reinigung des Dekanters eignen.
Reinigung mit Zahnersatz-Reinigungstabletten
Zunächst einmal kann man Zahnersatz-Reinigungstabletten in den Dekanter geben, woraufhin heißes Wasser eingegossen wird. Die Tabletten lösen sich daraufhin auf und sorgen für die Ablösung von Rückständen, welche sich im Innenbereich festgesetzt hatten.
Diese Methode ist einerseits sehr wirkungsvoll, steht andererseits aber auch in der Kritik. So kann es theoretisch zur Entstehung von Rückständen der Tabletten kommen, welche sich durch einen weislichen Film äußern und ebenso entfernt werden müssen.
Reinigung mit heißem Wasser und Backpulver
Daneben existiert aber auch ein altes Haushaltsrezept, nach welchem heißes Wasser in den Dekanter gegeben wird, um darin Backpulver aufzulösen. Das Ganze muss daraufhin noch etwa einen Tag stehen gelassen werden, wonach beim Ausgießen und Auswaschen der gesamte Schmutz abgelöst wird und ausgegossen werden kann.
Das Backpulver enthält Natron und Säuerungsmittel. Aufgrund der Feuchtigkeit kommt es zu einer Reaktion dieser beiden Komponenten, was die Freisetzung von Kohlenstoffdioxid und das Aufsteigen von Gasbläschen bewirkt, die den Belag zersetzen.
Reinigung mit grobem Meersalz und Essig
Letztlich wird noch die Mischung aus grobem Meeressalz und Essig empfohlen. Dieses Gemisch wird aber nicht längere Zeit in dem Dekanter belassen, wie es bei der vorherigen Methode der Fall war. Stattdessen wird der gesamte Dekanter vorsichtig geschüttelt, sodass das Gemisch den gesamten Innenraum gründlich durchspült.
Daraufhin muss der Dekanter nur noch gründlich mit heißem Wasser ausgespült werden, wobei vor allem darauf geachtet werden sollte, dass sich auch die hartnäckigen Essigreste lösen. Letztlich kann der Dekanter nach dem Ausspülen noch umgedreht werden, sodass die Flüssigkeit, welche sich im Innenraum gesammelt hat, austreten kann. Die Methode hat den Vorteil, dass keine unschönen Kratzer zurückbleiben, wie oftmals bei herkömmlichen Reinigungsmitteln.