Wissenswertes über Alcopops - Entstehung, Inhaltsstoffe, Sorten und rechtliche Lage

Der Markt der Alcopops kann auf eine kurze und doch recht ereignisreiche Vergangenheit zurückblicken. Doch seit wann wurden Alcopops überhaupt produziert und warum brachen die Verkaufszahlen nach einem anfänglichen Boom stark ein?

Maria Perez
Von Maria Perez

Entstehung

Die ersten Alcopops wurden um die Jahrtausendwende von großen Getränkeherstellern in das Sortiment integriert. So kam Marketingstrategen der Gedanke, auch jüngere Zielgruppen für den Konsum von quasi harten Getränken zu gewinnen.

Was insbesondere Mädchen zuvor vom Verzehr von Schnaps abgehalten hatte, war einerseits der Geschmack derartiger Spirituosen. So brennen diese pur im Rachen und schmecken auch verdünnt meist relativ schlecht. Daneben genießen hochprozentige Getränke in manchen Kreisen keinen guten Ruf, sodass diesen Bier oder Wein vorgezogen wird.

Die Hersteller von Alcopops versuchten nun diese Konfliktfelder zu umgehen. Hierzu setzten sie einerseits auf

  • Mischungen, in welchen der Alkohol nicht oder kaum mehr herausgeschmeckt werden konnte und welche vor allem süßlich schmeckten.

Daneben setzten sie auch auf

sodass vor allem junge Zielgruppen ein modernes und peppiges Produkt vorfinden sollten.

Hohe Verkaufszahlen durch Sondersteuer gesenkt

Der Alcopop erwies sich bereits in den ersten Jahren als voller Erfolg. So schnellten die Verkaufszahlen in die Höhe, nicht zuletzt weil auch zahlreiche Minderjährige dieses Getränk erwarben, obwohl dieses aufgrund des Schnapsgehaltes erst ab 18 freigegeben ist.

Dieser Problematik wurde sich auch die Bundesregierung Deutschlands bewusst und schritt schließlich im Jahre 2004 in Form einer Sondersteuer ein. So fielen auf jede 0,5 Liter Flasche etwa ein Euro Sondersteuer. Da insbesondere Jugendliche in der Regel nicht auf große Geldmengen für den persönlichen Getränkekonsum zurückgreifen können, ging der Verzehr von Alcopops daraufhin drastisch zurück.

Die Reaktion der Alcopops-Hersteller

Als Reaktion hierauf entwickelten die Anbieter zwei Strategien. So kreierten diese einerseits den Alcopops ähnliche Getränke, welchen aber Bier oder Wein und nicht hochprozentiger Schnaps beigemischt wurde. So entfiel die Steuer und Jugendliche ab 16 Jahren konnten diese legal kaufen.

Daneben etablierten sie klassische Alcopops aber auch als Edelgetränke, sodass diese vor allem von Konsumenten in Discotheken und Bars erworben werden sollten. Statistiken zufolge sind viele - besonders männliche - Jugendliche von den Alcopops auf Bier- oder Weinmischgetränke umgestiegen.

Selbst hergestellte Mischungen

Etliche Jugendliche mischen sich ihre Alcopops aber auch selbst, um Geld zu sparen. Hier wird dann noch oft noch mehr Alkohol konsumiert als in den fertig gemixten Alcopops enthalten ist.

Als Grundlage wird dann oft Bier oder Wodka verwendet und mit einer Limonade, mit Säften (zum Beispiel Apfelsaft) oder Cola gemischt. Zusätzlich wird dann mit einem Sirup gesüßt oder auch noch Likör hinzugefügt.

Die Bundesregierung wollte mit der Einführung der Sondersteuer auf Alcopops eigentlich erreichen, dass die Jugendlichen weniger Alkohol trinken. Dies ist jedoch wohl nicht der Fall, wenn man die Statistiken betrachtet.

Bewusster Genuss

Heutzutage sind Alcopops nahezu weltweit ein Bestandteil des Nachtlebens, wobei es ländertypische Unterschiede bezüglich der vorherrschenden Varianten gibt. Dabei existiert allerdings ein weitaus stärker ausgeprägtes Bewusstsein bezüglich der Stärke dieses Getränks, was nicht zuletzt auch auf die Debatten zurückzuführen ist, welche nach der Steuererhöhung aufkamen.

Herstellung und Verarbeitung

Die Hersteller von Alcopops sind bekannt für ihr Herstellungsverfahren, dank welchem man diesem Getränk den Alkoholgehalt nicht mehr anmerkt.

Inhaltsstoffe

Bei Alcopops bildet den Grundstoff natürlich hochprozentiger Alkohol - klassischerweise handelt es sich hierbei um Vodka oder Rum, wobei auch andere Schnapssorten zum Einsatz kommen können.

Hinsichtlich der Inhaltsstoffe gilt einerseits der durchschnittliche Alkoholgehalt als problematisch. So ist dabei allerdings weniger die Tatsache kritisch zu sehen, nach welcher sich in einem klassischen Alcopop zwischen 4 bis 8 cl puren Schnaps befinden. Vielmehr stellt die Überdeckung des Alkoholgeschmacks eine gesundheitliche Gefahr dar, sodass drei Flaschen bereits zum Vollrausch führen können, ohne dass überhaupt Alkohol geschmeckt wurde.

Zuckergehalt

Daneben gelten Alcopops aber auch als wahre Kalorienbomben.

  • Eine Flasche enthält durchschnittlich um die 200 Kalorien, was vor allem auf den stark beigesetzten Zucker zurückzuführen ist.

Damit enthalten Alcopops mehr Kalorien als beispielsweise eine klassische Cola, welche eigentlich selbst für deren hohen Zuckergehalt bekannt ist.

Verdünnung und Geschmacksverstärkung

Der Schnaps wird nun gezielt verdünnt. Beim Verdünnungsmittel handelt es sich meist um diverse Limonaden. Diese Gesamtmischung wird daraufhin noch neben dem Zucker mit zahlreichen

durchsetzt. So soll der Alkoholgeschmack möglichst stark überdeckt und angenehme Geschmacksvariationen erreicht werden. Manche Anbieter werben zudem noch mit beigesetztem

sodass die Attraktivität des Getränks vor allem in Discotheken steigen soll.

Abfüllung

Abgerundet wird der Herstellungsprozess durch die Abfüllung in die für Alcopops typischen Flaschen. Bei diesen handelt es sich um Flaschen mit einer modernen Formgebung und bunt gestalteten Etiketten, deren Marketingzweck nicht zu verkennen ist.

Sorten

Heutzutage sind in Sachen Alcopops vor allem noch die Anbieter

  • Bacardi und
  • Smirnoff

populär. Diese haben, im Gegensatz zu den meisten anderen Getränkeherstellern, nicht einsichtig auf die Versteuerung reagiert. Anstatt die Produkte vom Markt zu nehmen oder durch veränderte Inhaltsstoffe zu entschärfen, versuchen diese Hersteller die steuerrechtliche Verteuerung durch Mehreinnahmen und gezielte Marketingstrategien zu kompensieren. Die breite Fülle der Anbieter, welche teils weltweit operierten, ist hingegen weitestgehend aufgelöst.