Vorteile einer Elterngruppe, behandelte Themen und Tipps, um eine geeignete Elterngruppe zu finden

Themenspezifische Elterngruppen sind in Deutschland weit verbreitet, doch nicht immer ist es einfach, die richtige Gruppe in der Umgebung für die eigenen Probleme zu finden. Ziel von Elterngruppen ist es grundsätzlich, sich auszutauschen und Eltern zueinander zu bringen, die das selbe Schicksal teilen. Man lernt andere Sichtweisen kennen, macht neue Erfahrungen und fühlt sich in so manchen Erziehungsfragen sicherer. Lesen Sie über die Vorteile einer Elterngruppe und holen Sie sich Tipps, um eine geeignete Gruppe zu finden.

Von Tanja Tasci

Vorteile einer Elterngruppe

Vielerorts und vor allen Dingen in größeren Städten werden die verschiedensten Elterngruppen angeboten. Diese haben unterschiedliche Schwerpunkte und werden in der Regel von Eltern für Eltern organisiert. Aber auch

  • konfessionelle und städtische Einrichtungen
  • Hebammen
  • psychotherapeutische Praxen und
  • ähnliche Institutionen

bieten Elterngruppen zu unterschiedlichen Themen an. Eine Elterngruppe kann auch eine Selbsthilfegruppe sein. Die Elterngruppen treffen sich in regelmäßigen Abständen, hauptsächlich um einen Erfahrungsaustausch zu haben.

Warum man eine Elterngruppe aufsuchen könnte

Es gibt ganz unterschiedliche Beweggründe um eine Elterngruppe zu besuchen:

In einer Elterngruppe fühlt man sich angenommen und verstanden, weil die anderen Eltern auch betroffen sind. Dabei kann es um Kinder ganz allgemein gehen oder eben um spezielle Problemstellungen. Manche Elterngruppen finden mit den Kindern statt, andere ohne die Kinder.

Probleme im Alltag

Nicht immer läuft mit Kindern alles, wie es soll. Eltern> sind häufig auf sich alleine gestellt und müssen mit

irgendwie ins Reine kommen. Dies ist mit Sicherheit nicht immer einfach und je mehr eine Problematik das Leben belastet, umso schwerer wird es damit umzugehen, denn häufig spielt auch die Unsicherheit mit.

Verständnis und Rat gibt es von Familie und Freunden nur bedingt, denn häufig sind die Probleme der eigenen Kinder komplett anders gelagert wie die Probleme, mit denen Freunde und Familie bei den eigenen Kindern konfrontiert wurden.

Elterngruppen sind deshalb häufig themenspezifisch, da so Eltern aufeinandertreffen, die ähnliche Alltagsprobleme mit ihren Kindern haben. Die Möglichkeit des Austausches über spezifische Probleme, Therapien und auch Hilfen ist für viele Eltern ein Rettungsanker, denn hier finden sie wieder Kraft und können von anderen betroffenen Eltern lernen mit den Problemen besser umzugehen.

Verschiedene Erkrankungen

  • Leider sind Kinder auch krank oder von Entwicklungsstörungen betroffen. Man hört und liest immer mehr von Kindern mit ADS und ADHS, sie stellen ihre Eltern vor eine bestimmte Herausforderung und auch hier haben sich viele Elterngruppen gegründet.

    Zu den unterschiedlichsten Krankheitsbildern gehören auch andere chronische Erkrankungen oder Herzerkrankungen. Für all diese Leiden gibt es auch entsprechende Elterngruppen.

  • Auch für Eltern mit Kindern mit einer geistigen Behinderung, wie etwa das Down-Syndrom, lassen sich Gruppen finden. Hier erfahren betroffene Eltern oft Unterstützung.

  • Auch Eltern, die ein Kind verloren haben, suchen Hilfe und Verständnis bei ebenfalls betroffenen Eltern.

  • Drogenkonsum bei Jugendlichen kann die Eltern oft bis an ihre Grenzen bringen. Hier kann eine Elterngruppe sehr wichtig sein, um mit der Situation umgehen zu lernen.

Alleinerziehung und Hochbegabung

Viele Eltern sind allein erziehend und suchen diesbezüglich einen Austausch mit anderen betroffenen Eltern. Deshalb gibt es vielerorts Elterngruppen für Alleinerziehende.

Hochbegabung bei Kindern kommt immer öfters vor, auch hier sehen sich die Eltern vor eine bestimmte Aufgabe gestellt. Wie sie am besten mit dem Kind umgehen und wie sie es richtig fördern, können sie in einer entsprechenden Elterngruppe lernen.

Kindererziehung und Frühförderung

Es gibt viele Themen, zu denen sich Elterngruppen zusammenfinden, auch eine spezielle Pädagogik kann interessierte Eltern als Gruppe zusammenführen. Hier geht es dann meistens um Fragen in der Erziehung.

Auch zu dem Thema Frühförderung engagieren sich immer mehr Eltern. Eine Elterngruppe kann sich auch in Form eines Elternstammtisches präsidieren, hier treffen sich zum Beispiel frisch gebackene Eltern, einfach um ihre Erfahrungen auszutauschen und soziale Kontakte zu knüpfen.

Entspannung und Hilfe in den Elterngruppen finden

Neben der Problematik der Kinder tragen häufig auch die Eltern große Last und so entwickeln sich über die Elterngruppen auch soziale Netzwerke für die Eltern, denn nichts tut besser als zu wissen, dass jemand im Hintergrund für Gespräche zur Verfügung steht und auch in problematischen Situationen mit Rat und Tat zur Seite stehen kann.

Kinder helfen sich gegenseitig

Auch Kindern mit Problemen tut es gut, wenn sie sehen, dass auch andere Kinder mit den selben Problemen zu kämpfen haben. Gerade deshalb sollten Elterngruppen auch dazu dienen daraus private Kontakte zu ziehen und Kinder mit ähnlichem Schicksal oder Krankheitsverlauf zusammen zu bringen, denn so werden Kinder bestärkt und finden neue Freunde.

So ist das Angebot der Elterngruppen auch häufig ausgebaut und es werden auch gemeinsame Freizeitunternehmungen geplant zu denen alle Gruppenmitglieder mit der gesamten Familie willkommen sind.

Tipps, um eine geeignete Elterngruppe zu finden

Um die ideale Elterngruppe zu finden, ist es wichtig zu wissen, wo man den Austausch sucht. Oft gibt es Infoabende und Veranstaltungen, zu denen Fachleute eingeladen werden, die zu einem bestimmten Thema referieren. Fachliche Auskunft soll den Eltern zu dem jeweiligen Thema helfen.

Elterngruppen organisieren sich ganz unterschiedlich und manchmal werden auch gemeinsame Freizeitaktivitäten veranstaltet. Es gibt viele Regionalgruppen und Kontaktstellen für die jeweiligen Themenschwerpunkte von verschiedenen Elterngruppen. Auch im Internet sind viele Elterngruppen präsent. Wobei das Leitmotiv immer ein anderes ist.

Je nachdem, welches Thema die Eltern beschäftigt, können sie über die jeweiligen Einrichtungen Angebote für Elterngruppen finden. Oft findet man auch in Arzt- und psychotherapeutischen Praxen Flyer von Elterngruppen. Aber auch Empfehlungen von anderen betroffenen Eltern können oft den Hinweis auf eine geeignete Elterngruppe geben.

Viele Kinderkliniken arbeiten eng mit Elterngruppen zusammen, zum Beispiel für Eltern die ein krebskrankes Kind haben. Aber auch Betroffene anderer Krankheitsbilder des Kindes schließen sich in Elterngruppen zusammen.

Oft können auch Hebammen oder Kinderärzte über bestehende Elterngruppen informieren. Auch aus Kinderkrippen, Kindergärten oder Schulen organisieren sich oft Elterngruppen, die dann meist zu pädagogischen Themen den Austausch suchen.

Viele Elterngruppen sind wenig bekannt und so ist es häufig schwierig für Eltern die passende Gruppe zu finden. Regionale Gruppen sind häufig auch bei Caritas und Co. gelistet und so lohnt hier sicherlich die Nachfrage.

Örtlichkeiten

Die Ortsgruppen sind in Deutschland meist in den Städten zu finden und häufig werden die Treffen in so genannten Mütterzentren oder auch in Nebenräumen von Gaststätten abgehalten. Die Treffen sind grundsätzlich sehr locker gehalten, denn schließlich sollen sich Eltern wohlfühlen und auch etwas Entspannung finden und Kontakte knüpfen.

Natürlich halten Elterngruppen auch Adressen von Ärzten und Therapeuten bereit die sich auf das Gruppenthema spezialisiert haben und auch dies kann für Eltern eine starke Entlastung sein und erspart häufig unnötiges Suchen.