Anwendung und Ablauf einer Knochenbiopsie

Als Knochenbiopsie bezeichnet man die Entnahme von Gewebe aus der harten Substanz des Knochens. Auf diese Weise lassen sich eventuelle Veränderungen des Knochengewebes diagnostizieren. Dazu muss ein kleiner Hautschnitt vorgenommen werden.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Ziel und Zweck

Ziel und Zweck einer Knochenbiopsie ist die Entnahme einer kleinen Gewebeprobe aus der Knochensubstanz, um auf diese Weise mögliche Veränderungen im Aufbau des Knochengewebes erkennen zu können oder eventuelle Schädigungen auszuschließen.

Eine Knochenbiopsie ist nicht zu verwechseln mit einer Knochenmarkbiopsie, bei der eine Untersuchung des Knochenmarks, welches von der harten Knochensubstanz umschlossen wird, vorgenommen wird.

Anwendungsgebiete

Angewendet wird eine Knochenbiopsie in der Regel, um bestimmte Erkrankungen der Knochen diagnostizieren zu können. Dazu gehören Störungen des Knochenaufbaus wie Osteoporose (Knochenschwund), bei der der Knochen durch eine zunehmende Entkalkung brüchig wird oder Osteomalazie, eine Erweichung des Knochens.

Ebenso verhilft eine Knochenbiopsie zur Erkennung von:

  • entzündlichen Erkrankungen des Knochengewebes
  • Störungen des Knochenabbaus wie zum Beispiel Morbus Paget
  • bösartigen oder gutartigen Knochentumoren

Abhängig vom Krankheitsbild kann eine Knochenbiopsie an diversen menschlichen Knochen erfolgen, wie:

Generell sollte eine Knochenbiopsie aber nur dann durchgeführt werden, wenn eine entsprechende Notwendigkeit besteht.

Ablauf einer Knochenbiopsie

Wird eine Knochenbiopsie durchgeführt, kann die Gewebeprobe an verschiedenen Stellen des Körpers entnommen werden. Dies hängt auch vom Krankheitsbild des Patienten ab. Bei Knochenschwund (Osteoporose) wird die Knochenprobe beispielsweise entweder an der Wirbelsäule oder am Beckenkamm entnommen.

Durchführung einer Knochenbiopsie

Hat der Arzt die Stelle, an der die Biopsie erfolgen soll, festgelegt, wird diese örtlich betäubt. Anschließend wird ein Hauteinschnitt über dem zu untersuchenden Knochen vorgenommen. Über diesen Hautschnitt wird eine Kanüle (Hohlnadel) bis in den Knochen vorgeschoben. Dort angelangt, erfolgt die Entnahme eines Knochengewebestückes. Die Prozedur nimmt nicht allzu viel Zeit in Anspruch.

Nach der Knochenbiopsie wird die entnommene Knochenprobe an ein Laboratorium geschickt, wo sie gründlich analysiert wird. Im Normalfall dauert eine solche Laboruntersuchung nur wenige Tage. Dabei wird das entnommene Gewebe untersucht, entweder:

  • zytologisch (die Zellen betreffend)
  • histologisch (das Gewebe betreffend)
  • immunhistologisch (die Abwehrkräfte des Gewebes betreffend)
  • histochemisch
  • gentechnologisch

Eine Knochenbiopsie kann sowohl ambulant als auch in einer Klinik durchgeführt werden. Für den Fall einer ambulanten Knochenbiopsie sollte der Patient wegen der verabreichten Medikamente einen Tag lang auf die Teilnahme am Straßenverkehr verzichten. Zudem sollte sich der Untersuchte die ersten 24 Stunden nach der Biopsie schonen.

Mögliche Komplikationen und alternative Untersuchungsmethoden

Im Allgemeinen verursachen Knochenbiopsien keine Komplikationen. In einigen Fällen kann es jedoch zu Infektionen, Verletzungen von Knochen, Blutgefäßen, Weichteilen, der Nerven oder der Haut kommen. Auch Fettembolien können in seltenen Fällen auftreten.

Als Alternative zu einer Knochenbiopsie werden Röntgenuntersuchungen, mit denen Tumorerkrankungen oder Osteoporose ebenfalls gut erkannt werden können, empfohlen.