Gesättigte Fettsäuren - Wo sind sie enthalten und wie (un)gesund sind sie?

Bei Fettsäuren handelt es sich um Bausteine der Nahrungsfette. Es wird zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren unterschieden. Gesättigte Fettsäuren sind vor allen Dingen in tierischen Lebensmitteln enthalten. Der Körper benötigt sie für ausreichend Energie, jedoch ist ein Übermaß zu vermeiden. Lesen Sie alles Wissenswerte zum Thema gesättigte Fettsäuren.

Von Jens Hirseland

Gesättigte Fettsäuren - Nutzen und Gesundheitswert

Gesättigte Fettsäuren bilden eine Untergruppe der Alkansäuren. Es handelt sich um organische Säuren, die aus verschieden lange Kohlenwasserstoffketten bestehen. Ein typisches Merkmal dieser Fettsäuren ist, dass es zwischen den C-Atomen keine Doppelbindungen gibt.

Besonderes Merkmal von gesättigten Fettsäuren ist die Tatsache, dass der Körper sie selbst herstellen kann und somit nicht auf die Zufuhr über die Nahrung angewiesen ist. In gesättigten Fettsäuren sind so viele Wasserstoffatome wie chemisch möglich enthalten. Nach der Größe der Moleküle unterteilt man gesättigte Fettsäuren in:

  1. kurzkettige Fettsäuren
  2. mittelkettige Fettsäuren
  3. langkettige Fettsäuren

Der Mensch verwendet gesättigte Fettsäure vor allen Dingen als Energiequelle und -speicher. Ebenso werden die inneren Organe schützt. Einzelne gesättigte Fettsäuren haben zudem spezielle Aufgaben.

So beteiligen sich Palmitin- und Myristinsäure am Immunstoffwechsel. Erstere ist zudem bedeutend für den Hormonstoffwechsel. Buttersäure ist wichtig für das Umsetzen von genetischen Informationen.

Unterschied zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren

Wie bereits erwähnt, gibt es bei gesättigten Fettsäuren keine Doppelbindungen. Dies ist der entscheidende Unterschied zu ungesättigten Fettsäuren - sie besitzen mindestens eine. Hier gehen wir gesondert auf die ungesättigten Fettsäuren ein.

Gut oder schlecht? - Ein Übermaß vermeiden: Negative Auswirkungen von gesättigten Fettsäuren auf den Organismus

Der menschliche Körper erhält von den gesättigten Fettsäuren viel Energie. Führt man sie ihm jedoch im Übermaß zu, können sie sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Da sie sich in den Zellmembranen einlagern, rufen sie eine Verlangsamung des Stoffwechsels hervor.

Darüber hinaus werden gesättigte Fettsäuren in Zusammenhang mit höheren Entzündungswerten gebracht. So können sie zum Beispiel Rheuma hervorrufen. Weiterhin führt ein reichlicher Konsum dieser Fettsäuren zu erhöhten Cholesterin- und Blutfettwerten.

Vom Speiseplan verbannen muss man die gesättigten Fettsäuren jedoch nicht. So lassen sie sich in geringen Mengen durchaus verzehren.

Studie zur Beziehung zwischen gesättigten Fetten und kardiovaskulären Erkrankungen

Über Jahrzehnte hinweg wurde Fett zum Bösewicht in der Welt von Fitness und Gesundheit stilisiert, weil es angeblich unsere Arterien verstopfe und uns in die ewige Übergewichtshölle verdamme. Dabei ist dieser Standpunkt jedoch fern der Wahrheit.

Denn wie das "American Journal of Clinical Nutrition" in einen seiner letzten Ausgaben feststellte, sind gesättigte Fette nicht unmittelbar für Herz- und Gefäßerkrankungen verantwortlich zu machen:

Die Studie ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit der renommierten Harvard-Universität in Boston und dem Kinderkrankenhaus-Oakland in Kalifornien. Die Forscher beider Einrichtungen nahmen 21 Studien in Augenschein und werteten dabei Daten von insgesamt 347.747 Testpersonen aus. Sie kamen im Anschluss zu der Ansicht, dass das Alter und Geschlecht der Probanden sowie die wissenschaftliche Qualität der jeweiligen Studie das Endergebnis nicht beeinflusst haben.

Die Wissenschaftler analysierten frühere Studien und werteten sie in einem gemeinsamen Kontext aus, um die Beziehung zwischen gesättigten Fetten und kardiovaskulären Erkrankungen darzustellen.

Ergebnis

Ihr Ergebnis stellt bisherige Ernährungsempfehlungen erheblich in Frage, ging man bisher doch davon aus, dass gesättigte Fettsäuren zu verstopften Blutgefäßen führen würden. Auch der sich mittlerweile etablierende Low-Carb-Trend (kohlenhydratarme Ernährungsweise) konnte dieser Annahme nichts anhaben. Wie die führenden Institutionen und Ernährungsexperten mit den Ergebnissen der Studie umgehen werden, ist noch nicht ganz klar.

Fakt ist jedoch, dass Fett nicht mehr als Gesundheitsfeind Nummer Eins angesehen werden darf. Die Entstehung von gesundheitlichen Problemen ist ein zu komplexer Vorgang, als das man ihn auf den Verzehr eines bestimmten Makronährstoffes reduzieren kann.

Beispiele: Wo kommen sie vor? - Gesättigte Fettsäuren in Lebensmitteln

Zu den gesättigten Fettsäuren gehört unter anderem Essigsäure, die, wie der Name schon vermuten lässt, in Essig vorkommt. Weitere Beispiele für gesättigte Fettsäuren sind

  • Buttersäure, die in Milchfett enthalten ist und als einfachste Fettsäure gilt,
  • Caprylsäure, die in Kokosfett und Milchfett vorkommt,
  • Stearinsäure in Pflanzen- und Tierfetten,
  • Pelargonsäure in Käse und Wein,
  • Palmitinsäure in Tier- und Pflanzenfetten
  • Margarinsäure in Tier- und Pflanzenfetten
  • Arachinsäure in Tierfetten und Pflanzensamen,
  • Valeriansäure in Holzessig und Baldrianwurzel,
  • Capronsäure in Milchfett,
  • Behensäure in Pflanzensamen sowie
  • Laurinsäure in Pflanzenfetten und Milchfett.

Gesättigte Fettsäuren sind somit in zahlreichen Lebensmitteln enthalten. Dazu zählen vor allem

Zu den Pflanzenfetten, die gesättigte Fettsäuren enthalten, gehören

  • Kakaobutter
  • Palmfett
  • Palmöl und
  • Kokosfett.

Ein Fett wird durch gesättigte Fettsäuren fest gemacht. So sind umso mehr davon enthalten, je fester ein Fett ist.

Nicht selten befinden sich gesättigte Fettsäuren auch versteckt in

Kalorienreich ist nicht gleich fettreich

Trotz der Pionier-Arbeit von Dr. Atkins und des damit losgetretenen Trends von Low-Carb-Diäten (kohlenhydratarme Diäten) wird Fett noch immer von vielen als der Gesundheitsfeind Nummer 1 betrachtet.

Tatsächlich sind Fettsäuren jedoch von elementarer Bedeutung für unsere Gesundheit und eine überdurchschnittliche Fitness. Natürlich darf man nie außer Acht lassen, dass fettreiche Speisen sehr viele Kalorien beinhalten und deshalb nur in angemessenen Mengen zugeführt werden dürfen, wenn man eine Zunahme an Körperfett vermeiden möchte. Dies gilt jedoch für alle drei Makronährstoffe (Proteine, Kohlenhydrate, Fette) und nicht nur für das Fett.

Jede Kalorie zuviel landet in unseren körpereigenen Fettspeichern. Und dabei ist es vollkommen egal, woher die Kalorie stammt.

Wie viele gesättigte Fettsäuren darf man pro Tag zu sich nehmen?

Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zufolge sollte die tägliche gesamte Energiezufuhr zu maximal 7 bis 10 Prozent durch gesättigte Fettsäuren abgedeckt werden.