Wie gefährlich ist ein MRT in der Schwangerschaft?

Studie untersucht den Einfluss von Radiowellen und Magnetfelder einer Kernspinuntersuchung auf Ungeborene im Mutterleib

Von Cornelia Scherpe
15. September 2016

Insofern es sich vermeiden lässt, führen Ärzte bei Schwangeren weder klassische Röntgen-Aufnahmen noch CT-Untersuchungen durch. Die Strahlenbelastung ist in beiden Fällen so hoch, dass Risiken für das Kind bestehen. Doch wie sieht es mit einem MRT aus?

MRT steht für Magnetresonanztomographie und wird häufig auch als Kernspin-Untersuchung bezeichnet. Es kommt keine ionisierende Strahlung zum Einsatz, sondern man nutzt Radiowellen und Magnetfelder. Ob das in der Schwangerschaft sicher ist, hat eine aktuelle Studie betrachtet und kommt zu einem beruhigenden Ergebni.

Risikso für Komplikationen

Die Forscher betrachteten Daten aus Kanada. In der Provinz Ontario wird häufig auf ein MRT bei Schwangeren gesetzt, im Schnitt geschieht es bei jeder 250. Schwangeren. Über zwölf Jahre hinweg konnten die Forscher so Daten von tausenden Frauen auswerten.

  • Von 1.737 Schwangeren mit MRT erlitten 19 eine Totgeburt. Dies entspricht einer Quote von 10,9 Todesfällen auf 1.000 Geburten.
  • Im Vergleich dazu liegt der Durchschnitt bei 6,9 Totgeburten pro 1.000 Entbindungen.

Die Rate ist damit etwas höher, fällt allerdings rein statistisch nicht ins Gewicht. Bei Fehlgeburten liegen beide Gruppen ebenfalls eng beieinander.

  • In der MRT-Gruppe traten 33,8 Fehlbildungen pro 1.000 Schwangerschaften auf,
  • in der Gegengruppe 24.

Auch das ist statistisch ohne Bedeutung.

Gefahr durch Kontrastmittel

Die Studie betrachtete allerdings auch einmal gesondert die MRT-Untersuchungen, bei denen ein Kontrastmittel verabreicht worden war. Verglich man diese Schwangerschaften mit dem Durchschnitt, kam es zu bedeutenden Unterschieden.

  • Die Zahl der Totgeburten lag trotz kleiner Gruppe bei sieben Fällen und damit umgerechnet bei 17,6 Toten pro 1.000 Geburten.
  • Das Durchschnittsrisiko hatte mit 6,9 Totgeburten pro 1.000 Entbindungen weit darunter gelegen.

Das Fazit der Forscher lautet daher, dass MRT-Untersuchungen in der Schwangerschaft prinzipiell unbedenklich sind, solange auf die Vergabe von Kontrastmitteln verzichtet wird.