Kopf-MRT - Nutzen, Anwendungsgebiete und Durchführung

Bei einem Kopf-MRT wird der Schädel eines Menschen im Rahmen der Kernspintomografie untersucht. Man bezeichnet diese Methode auch als kraniale Magnetresonanztomografie. Strukturen im Gehirn sowie im Schädel können auf diese Weise betrachtet werden; so lassen sich auch krankhafte Prozesse erkennen. Informieren Sie sich über Nutzen, Anwendungsgebiete und Durchführung des Kopf-MRTs.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Kopf-MRT Bilder: - Nutzen und Anwendungsgebiete

Beim Kopf-MRT (kraniale Magnetresonanztomografie) handelt es sich um die Kernspintomografie des Kopfes. Schädel und Gehirn werden auf diese Weise untersucht.

Die MRT-Bilder geben Auskunft über mögliche Veränderungen

  • am Schädel
  • an den Gefäßen sowie
  • am Gehirn.

Vor allem in der Neurologie wird diese Untersuchung angewandt. Zu den Einsatzbereichen zählen beispielsweise

Beispiel Meningeom: Kopf-MRT bei knotenartiger Geschwulst am Kopf

Als Beispiel für einen Hirntumor sei das Meningeom genannt; es handelt sich um einen in den meisten Fällen gutartigen Tumor, der die Hirnhaut befällt. Betroffene bemerken aufgrund des langsamen Wachstums typischerweise erst nach einigen Jahren Beschwerden.

Diese sind jedoch recht unspezifisch, sodass eine Diagnose sich als schwierig erweisen kann. Das Kopf-MRT kann mehr Klarheit bringen.

In der Regel wird dafür ein Kontrastmittel verwendet. Die Bilder zeigen den erkrankten Bereich als helle Struktur, in der sich das Kontrastmittel anreichert. Größe und Position des Tumors lassen sich somit besser beurteilen.

Weitere Befunde des Kopf-MRTs

Bei typischen Befunden können auch wichtige Unterscheidungen gestellt werden, wie etwa diese von Gehirnerkrankungen autoimmuner Ursache von verschiedenen Entzündungen. Manchmal wird auch nach einem Schlaganfall ein MRT angeordnet.

Aber auch

lassen sich damit erkennen. Ein weiterer Einsatzbereich liegt in der Kieferorthopädie. Liegen besondere Fragestellungen vor, können

untersucht werden. Besonders bei Craniomandibulärer Dysfunktion (CMD) oder zur Diagnostik von entzündlichen, zystischen oder auch tumorösen Kiefer-, Mund- und Zahnerkrankungen kann das MRT zum Einsatz kommen.

Durchführung

Beim MRT werden Schnittbilder vom Hirn, von den Gefäßen sowie vom knöchernden Schädel angefertigt. Der Patient wird zu diesem Zweck in ein MRT-Gerät, welches eine Art Röhre aufweist, gefahren. Sodann werden die Aufnahmen gemacht.

Sehr wichtig ist es, dass der Patient dabei ganz ruhig liegen bleibt; nur so können brauchbare Bilder gemacht werden. Dafür erfolgt eine Fixierung von Schädel und Hals, was bei vielen Menschen ein sehr unangenehmes Gefühl erzeugt.

Während der Untersuchung kommt es zu lauten Klopfgeräuschen. Üblich ist daher die Verwendung von Kopfhörern, über die der Patient auch Musik hören kann.

Möglich ist auch die Einnahme eines Beruhigungsmittels.

Der Patient bekommt einen Schalter, auf den er bei Bedarf drücken kann, denn das medizinische Personal befindet sich im Nebenraum. Neben den normalen MRT-Aufnahmen können auch solche mit Kontrastmittel notwendig werden - dieses Mittel wird dem Patienten zwischendurch gespritzt.

Spezielle MRT-Verfahren

Im Bereich des Kopf-MRTs gibt es auch besondere Verfahren, die vor allen Dingen in der Schlaganfalldiagnostik zur Anwendung kommen. Dazu zählt das Perfusions-MRT - bei diesem stellt man die Blutversorgung der einzelnen Gehirnbereiche dar. Beim Diffusions-MRT wiederum liegt der Fokus auf der Diffusion von Wasserstoffmolekülen.

Kopf-MRT mit Kontrastmittel

Mithilfe des MRTs lassen sich Weichteilstrukturen sehr gut darstellen. Um eine noch bessere Differenzierung von Gewebearten zu erzielen, kann man auch ein Kontrastmittel verabreichen. Auf diese Weise sind detailliertere Einblicke möglich.

Angabe des Kreatininwerts

Soll ein Kontrastmittel verwendet werden, ist es möglich, dass der Patient nach seinem Kreatininwert gefragt wird. Damit will der Arzt sichergehen, dass die Nieren voll funktionstüchtig sind, da sich das Kontrastmittel belastend auf diese auswirken kann.

Den Wert kann man bei seinem Hausarzt bestimmen lassen. Den Laborbefund - der nicht älter als zwei Monate sein sollte - bringt man dann zum MRT-Termin mit.

Kopf-MRT: Dauer und Kosten

Die Untersuchung dauert in der Regel zwischen 15 und 30 Minuten. Je nach ärztlichem Regelsatz zahlen Privatpatienten zwischen 250 und 460 Euro.

Ist man gesetzlich versichert, übernehmen die Krankenkassen die Kosten. Etwa 127 Euro werden dabei vom Arzt an die Versicherung abgerechnet.

Kontraindikationen

Besonders bei metallischen Fremdkörpern, die der Patient in sich trägt, kann das MRT nicht durchgeführt werden. Dazu zählen

Hinzu kommen besondere Einschränkungen, was die Gabe von Kontrastmitteln angeht. Darauf sollte bei Niereninsuffizienz sowie während der ersten drei Schwangerschaftsmonate verzichtet werden.