Die Blutfettanalyse zur Bestimmung der Blutfette (Blutfettwerte)

Unter Blutfetten versteht man unterschiedliche Lipide innerhalb des Blutes. Das Bestimmen der Blutfettwerte dient zu diagnostischen Zwecken.

Von Jens Hirseland

Ist von Blutfetten die Rede, sind damit Lipide gemeint, die im Blut vorkommen. Dabei handelt es sich in erster Linie um Triglyzeride, fettlösliche Vitamine und Cholesterin. Bei schlanken erwachsenen Personen besteht die Körpermasse zu ungefähr 18 bis 25 Prozent aus Lipiden.

Mit rund 90 Prozent wird der größte Teil der Nahrungsfette von den Triglyzeriden gebildet. Von großer Wichtigkeit ist zudem das Cholesterin.

Ziel und Zweck einer Bestimmung der Blutfette

Durch das Messen der Blutfettwerte, auch Blutfettanalyse genannt, lassen sich Hinweise auf eine Störung des Fettstoffwechsels finden. Außerdem ermittelt die Messung das Risiko einer Arterienverkalkung (Arteriosklerose).

Für eine genauere Analyse der Blutfettwerte bedarf es einer ärztlichen Blutabnahme. Es gibt aber auch Schnelltests für eine orientierende Messung.

Indikationen

Durchgeführt wird eine Blutfettanalyse zumeist, um das Risiko der untersuchten Person für eine Arterienverkalkung einschätzen zu können. So gelten erhöhte Blutfettwerte als hoher Risikofaktor an Arteriosklerose zu erkranken.

Diese ruft wiederum Folgeerkrankungen hervor, wie:

Cholesterinspiegel

Von besonderer Bedeutung für die Untersuchung ist der Cholesterinspiegel. Ebenso spielt das Verhältnis zwischen LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin eine wichtige Rolle. Während LDL-Cholesterin als negatives Cholesterin gilt, wird HDL-Cholesterin hingegen als positiv eingeschätzt.

Durch eine Blutfettanalyse ist es möglich, die Gefahr von Erkrankungen der Blutgefäße zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Darüber hinaus dient das Bestimmen der Blutfette dazu, Störungen des Fettstoffwechsels zu erkennen.

Wie eine Blutfettanalyse funktioniert

Im Rahmen einer Blutfettanalyse entnimmt man dem Patienten eine Blutprobe. In dieser Probe wird der Spiegel von unterschiedlichen Fetten im Blut ermittelt. Zu unterscheiden ist zwischen einem Schnelltest, der eine grobe Messung des Gesamt-Cholesterins ermöglicht, sowie dem exakten Test, bei dem das Blut aus einer Vene entnommen wird.

Die Messung des Blutgehalts erfolgt anschließend in einem Labor. Gemessen werden dabei:

  • das Gesamt-Cholesterin
  • die Triglyzeride (Neutralfette)
  • das LDL-Cholesterin
  • das HDL-Cholesterin

Dabei berechnet man auch den Quotienten zwischen LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin.

Cholesterin

Für den menschlichen Körper ist Cholesterin überaus wichtig. Bei Cholesterin handelt es sich um einen Basisstoff von mehreren Hormonen und der Gallensäuren. Außerdem stellt es einen Teil der Hülle der Körperzellen dar. Damit das Blut die Cholesterine innerhalb des Körpers transportieren kann, umhüllen sie Eiweißstoffe, die man als Lipoproteine bezeichnet.

Mit den Lipoproteinen von geringerer Dichte (LDL) gelangt das Cholesterin von der Leber aus zu den Geweben. Von den Geweben sowie den Wänden der Blutgefäße wird es dann mit Lipoproteinen von höherer Dichte (HDL) wieder zurück zur Leber befördert.

LDL-Cholesterin stufen Mediziner als negativ ein, weil von ihm Ablagerungen in den Blutgefäßen gefördert werden. Dagegen verfügt HDL-Cholesterin eher über eine Schutzwirkung.

Durch das Verhältnis zwischen LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin lässt sich das Risiko für eine Arterienverkalkung sowie die damit verbundenen Erkrankungen besser abschätzen. Zu einem Übermaß an Cholesterin kommt es auch bei:

Bei einigen Erkrankungen kann auch ein zu niedriger Cholesterinwert vorliegen.

Triglyzeride

Von den Triglyzeriden werden die Fettspeicher im Körper hergestellt. In der Nahrung gibt es weitaus mehr von diesen Neutralfetten als von Cholesterin. Bei bestimmten Erkrankungen erhöht sich der Triglyzerid-Wert im Blut.

Durchführung einer Blutfettanalyse

Vor einer Bestimmung der Blutfette ist es erforderlich, dass der Patient eine gewisse Zeit nüchtern bleibt. So kann es durch das Essen zu einem Anstieg der Blutfettwerte kommen.

Bei einer Blutfettanalyse gilt es, zwischen einem Schnelltest und einem gründlichen Test zu unterscheiden. Im Rahmen eines Schnelltests, der sich u.a. in der Apotheke durchführen lässt, nimmt man mit einer Nadel einen kleinen Stich in einen Finger vor. Dabei tritt ein Blutstropfen aus, der auf einen Teststreifen gelangt.

Das Resultat der Untersuchung kann schon nach wenigen Minuten ermittelt werden.

Eine Blutfettanalyse, die in einer Arztpraxis erfolgt, ist jedoch erheblich effizienter. Während der Untersuchung nimmt man dem Patienten aus einer Vene am Arm mit einer Kanüle etwas Blut ab, welches in ein Röhrchen gefüllt wird. Nach dem Abziehen der Kanüle erhält der Patient zumeist ein Pflaster zur Blutstillung.

Nach der Blutabnahme erfolgt die Untersuchung der Probe in einem Labor.

Nebenwirkungen

Störende Nebenwirkungen sind im Rahmen einer Blutfettanalyse kaum zu befürchten. In manchen Fällen kommt es zu: