PEG-Sonde - Die Magensonde zur künstlichen Ernährung

Die PEG-Sonde wird im Rahmen der perkutanen endoskopischen Gastrostomie eingesetzt. Mit dieser schafft man eine Verbindung zwischen Magen und Bauchwand, um eine künstliche Ernährung zu ermöglichen. Im Gegensatz zuer parenteralen Ernährung stellt die PEG-Sonde ein verträglicheres Verfahren dar. Informieren Sie sich über Funktion, Indikation und das Anlegen einer PEG-Sonde.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

PEG-Sonde - Merkmale und Funktion

Die PEG-Sonde zählt zu den Stomata. PEG steht dabei für perkutane endoskopische Gastrostomie; so wird die Sonde im Rahmen eines endoskopischen Verfahrens eingesetzt. Sie wird von außen in den Magen eingeführt.

Es handelt sich um einen flexiblen Kunststoffschlauch, der eine Verbindung zwischen Magen und Bauchwand darstellt. Auf diese Weise kann eine künstliche Ernährung über den Magen-Darm-Trakt ermöglicht werden. Des Weiteren ist auf diese Weise die Einnahme von Medikamenten möglich; außerdem kann ein Einatmen von Fremdkörpern verhindert werden.

Juristisch gesehen stellt die PEG-Anlage eine Körperverletzung dar. Zur Durchführung bedarf es einer rechtsgültigen Einverständniserklärung.

Vorteile einer PEG-Sonde

Im Gegensatz zur parenteralen Ernährung, also der intravenösen Gabe von Speziallösungen, hat die PEG-Ernährung den Vorteil, dass sie besser verträglich ist. Zudem fördert sie die Bewegung des Darms und erhält die Magen-Darm-Flora aufrecht.

Indikationen: Mögliche Gründe für eine PEG-Sonde

Bei einer perkutanen endoskopischen Gastrostomie (PEG) führt man mithilfe eines Endoskops eine Sonde in den Magen ein, die mit Halteplatten fixiert wird. Zur Anwendung kommt dieses Verfahren vor allem bei älteren Menschen, die nicht mehr zur selbstständigen Aufnahme von Flüssigkeit und Nahrung imstande sind. Ursache dafür sind:

Typische Anwendungsgebiete von PEG-Sonden sind zudem

  • Verengungen im Hals-, Nasen- und Ohrenbereich oder im oberen Magen-Darm-Trakt, z.B. aufgrund von Verletzungen, Vernarbungen oder Tumoren
  • neurologische Erkrankungen, die mit Schluckstörungen einhergehen
  • Radio- oder Chemotherapie
  • Bewusstseinsstörungen, wie etwa ein Koma
  • chronische Stenosen, die eine Ableitung von Magensaft und Dünndarmsekret notwendig machen
  • lebensbedrohliche Nahrungsverweigerung bei psychisch Kranken
  • eine eingeschränkte Lebensqualität bei Schwerstkranken
                                   

In manchen Fällen verwendet man eine PEG-Sonde aber auch, um bei anhaltendem Erbrechen eine Ablaufmöglichkeit aus dem Magen zu schaffen.

Kontraindikation: Wann sollte keine PEG-Sonde eingesetzt werden?

Einige Situationen oder Erkrankungen sprechen gegen den Einsatz einer Magensonde. Zu diesen zählen

JET-PEG-Sonde

Die JET-PEG-Sonde stellt eine spezielle Form unter den PET-Sonden dar. Man bezeichnet sie auch als PEJ, was für perkutane endoskopische Jejunostomie. Sie endet im ersten Teil des Dünndarms und wird bei verschlossenem Magenausgang eingesetzt.

Vorteile der PEG-Sonde

Eine PEG-Sonde hat den Vorteil, dass sie für den Patienten angenehmer ist, als eine nasale Magensonde. Außerdem können über die Sonde auch Flüssigkeit und Medikamente verabreicht werden. Darüber hinaus lässt sich die Sonde jederzeit wieder entfernen.

Ablauf der perkutanen endoskopischen Gastrostomie: Das Anbringen einer PEG-Sonde

Bevor die PEG-Sonde eingesetzt werden kann, muss eine ausführliche Beratung samt Aufklärung über mögliche Risiken erfolgen. Auch muss man Gegenanzeigen, wie etwa Verengungen oder Entzündungen des Magens, ausgeschlossen werden.

Gängig ist zudem die Bestimmung der Blutgerinnung. Außerdem darf acht Stunden vor dem Eingriff weder gegessen noch getrunken werden.

Beim Einsetzen einer PEG-Sonde erfolgt zunächst eine Gastroskopie (Magenspiegelung). Durch das Einblasen von Luft kann sich der Magen entfalten. Schließlich wird ein kleiner Hautschnitt durchgeführt, durch den man eine Kanüle aus Stahl einführt.

Zuvor erzeugt man mit einer Lichtquelle einen Punkt auf der Bauchdecke. An dieser Stelle wird der Schnitt durchgeführt.

Über der Kanüle ist ein Plastikröhrchen angebracht. Zieht man die Kanüle zurück, stellt das Röhrchen durch die Haut eine Verbindung zum Magen her. Danach schiebt man durch das Röhrchen einen Faden, den eine vom Endoskop vorgeschobene Ernährungssonden-Fasszange greift.

Mithilfe des Endoskops wird der Faden durch

gezogen. Das Fadenende am Mund verknotet man dann mit der Sonde. Das andere Fadenende am Bauch wird vorsichtig angezogen, sodass die Sonde nach außen gelangt.

Eine innere Halteplatte verhindert, dass die Sonde ganz nach außen durchrutscht. Zur äußeren Befestigung der Sonde legt man auf der Bauchdecke eine weitere Halteplatte an und fixiert sie mit einer Schlauchklemme.

Mögliche Risiken beim Einsetzen einer PEG-Sonde

Bei jeder Operation gibt es Risiken, die auch beim Einsetzen einer PEG-Sonde dazugehören. Zu solchen allgemeinen Risiken zählen etwa Infektionen. Hinzu kommen Komplikationen, die während oder kurz nach der Anlage entstehen können, wie etwa

  • Übelkeit und Erbrechen
  • eine Fehllage der PEG-Sonde
  • eine Bauchfellentzündung, die etwa durch Verletzungen des Magens entsteht
  • Komplikationen durch die Betäubung
  • ein Verschluss der Sonde
  • ein Einwachsen der Halteplatte in die Magenschleimhaut (Buried-bumper-Syndrom)
  • eine Verschiebung der Halteplatte

Nachsorge: Was ist nach der PEG-Anlage zu beachten?

Nach wenigen Stunden lassen sich Sondennahrung sowie stilles Mineralwasser oder Tee über die PEG-Sonde verabreichen. Zur Vermeidung von Übelkeit und Erbrechen kann zunächst eine Aufbauphase nötig werden, in der man den Magen an die entsprechende Menge gewöhnt.

Bei der PEG-Anlage kommen eine innere sowie eine äußere Halteplatte zur Anwendung. Letztere darf innerhalb der nächsten zehn Tage nach dem Eingriff nicht gelockert werden. Zur Vermeidung des Einwachsen der inneren Halteplatte muss man diese täglich einmal lösen, etwas in den Magen schieben, drehen, wieder zurückziehen und fixieren.

Die Sonde muss nach jeder Benutzung durchgespült werden; der Sondenansatz wird mit einer Bürste gesäubert. Der richtige Umgang mit der Sonde wird in einer Schulung vermittelt.

Bei guter Pflege ist eine beschwerdefreie Nutzung der Sonde über zahlreiche Monate und Jahre möglich. Braucht man sie nicht mehr, wird sie entfernt; der Stichkanal wächst dann zu.