Die Qualität des Spermas verbessern

Beim Sperma handelt es sich um die Befruchtungsflüssigkeit des Mannes. Durch bestimmte Faktoren lässt sich die Qualität der Samenflüssigkeit verbessern.

Von Jens Hirseland

Sperma setzt sich zusammen aus:

  1. Sekretflüssigkeit
  2. Spermien
  3. Epithelzellen der Hodenkanälchen

Kommt es beim Mann zum Orgasmus, wird es aus dem Penis ausgestoßen. Die Qualität der Samenflüssigkeit kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden.

Drei Tests zur Feststellung der Spermaqualität

Um die Qualität des Spermas festzustellen, führt man in der Regel drei Tests durch.

1. Anzahl der Spermien

Zuerst wird die Anzahl der Spermien ermittelt, die sich in zwei Kubikzentimetern Samenflüssigkeit befinden. Normalerweise sind es durchschnittlich 35 Millionen Spermien. Sind jedoch weniger als 20 Millionen Spermien enthalten, ist dies ein Hinweis auf eine verminderte Zeugungsfähigkeit.

2. Bewegung der Spermien

Weiterhin überprüft man, ob sich die Spermien normal bewegen. Beträgt die Beweglichkeit der Spermien etwa 50 Prozent, ist die Zeugungsfähigkeit normal.

3. Form der Spermien

Bei einem weiteren Test kontrolliert man die Form der Spermien. Dabei wird auf die Ähnlichkeit mit der Standardform geachtet. Diese gilt nämlich als kräftige und gesunde Form und ermöglicht es dem Spermium so einfach und schnell wie möglich zur weiblichen Eizelle zu gelangen.

Damit dies der Fall ist, sollten ungefähr 14 Prozent der Spermien über diese Form verfügen.

Für diese Tests werden unterschiedliche Untersuchungen durchgeführt, auf die wir im Folgenden eingehen.

Spermiogramm

Besteht Verdacht auf Unfruchtbarkeit, sollte ein Urologe aufgesucht werden, der ein Spermiogramm anfertigt, um die Spermienqualität zu ermitteln. Bei einem Spermiogramm werden verschiedene Kriterien berücksichtigt. Neben der Form, Beweglichkeit und Anzahl der Spermien wird auch ein Blick auf den ph-Wert geworfen.

Ablauf

Für die Durchführung einer Spermienuntersuchung wird frisches Sperma benötigt. Zu diesem Zweck muss die Testperson vor der Untersuchung masturbieren und zu einer Ejakulation gelangen. Das auf diese Weise gewonnene Ejakulat gibt man in einen Behälter und untersucht es anschließend in einem Labor.

Spermaproben aus herkömmlichen Kondomen gelten als ungeeignet, denn diese enthalten Zusätze, die eine spermienabtötende Wirkung haben. Mittlerweile werden aber auch spezielle Kondome ohne spermienabtötende Substanzen angeboten.

In der Regel erfolgt die Abgabe der Spermaprobe in einer Arztpraxis. Viele Männer schreckt jedoch der Gedanke ab, an einem solchen Ort masturbieren zu müssen. Wer Bedenken hat, sollte das Gespräch mit dem Arzt suchen, denn mitunter besteht auch die Möglichkeit, die Spermaprobe zu Hause vorzunehmen.

Findet der Samentest in den eigenen vier Wänden statt, ist zu beachten, dass zwischen der Ejakulation und der Untersuchung des Ejakulats höchstens eine Stunde liegen darf. Das heißt, die Testperson muss die Spermaprobe gleich nach der Ejakulation zur Arztpraxis oder in ein Labor bringen.

Dabei wird das Sperma in einem speziellen Behälter untergebracht, damit es nicht zu einer Verunreinigung der Probe kommt.

Was es vorab zu beachten gilt

  • Wichtig ist auch, beim Onanieren kein Gleitmittel zu verwenden, denn sonst könnte die Beweglichkeit der Spermien beeinträchtigt werden.
  • Außerdem sollte der Patient seine Hände und seinen Penis vor dem Masturbieren gründlich mit warmem Wasser waschen, um eine Verfälschung des Testresultats zu vermeiden.
  • Sowohl Wärme als auch Kälte können sich negativ auf die Spermien auswirken. Daher ist es besser, die Probe dicht am Körper, wie zum Beispiel in der Hosentasche, zu transportieren.

Heimtest zur Spermienmenge

Mittlerweile werden auch Spermientests für den Heimgebrauch angeboten. Auf diese Weise sollen Männer die Möglichkeit haben, zu Hause schnell und diskret die Qualität ihrer Spermien festzustellen.

Diese Fruchtbarkeitstests enthalten meist einen Auffangbehälter sowie eine Testkassette mit Testflüssigkeiten.

Bei der Ejakulation fängt der Behälter das Sperma auf, wo es etwa 15 Minuten verbleibt und sich verflüssigt. Anschließend vermischt man die Samenflüssigkeit mit den Flüssigkeiten, die in der Testkassette enthalten sind. Nach einer gewissen Wartezeit wird das Testergebnis angezeigt.

Eine aussagekräftige Beurteilung der Spermienqualität ist mit diesen Tests jedoch nicht möglich, sodass sie kein Ersatz für eine Laboruntersuchung sind. Mit dem Selbsttest kann lediglich die Spermienmenge pro Milliliter Ejakulat ermittelt werden. Ist die Spermienanzahl zu niedrig, sollte für weitere Untersuchungen ein Urologe aufgesucht werden.

Verbesserung der Spermaqualität

Um gesundes und zeugungsfähiges Sperma zu gewährleisten oder seine Qualität zu verbessern, ist es für Männer ratsam, einige Dinge zu beachten.

Auf das Klima achten

So wird empfohlen, auf das Tragen von engen Hosen und Unterhosen zu verzichten, da diese zu viel Wärme erzeugen, was sich negativ auf die Qualität der Spermien auswirkt.

Das Gleiche gilt für langes Sitzen oder das Benutzen von Laptops auf dem Schoß. Besser ist es, Kleidung zu tragen, die genügend Platz lässt.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Klima. So können sich zu kalte oder zu warme Orte negativ auf die Anzahl der Spermien auswirken. Auch hier spielt das Tragen der richtigen Kleidung eine wichtige Rolle.

Auf Drogen verzichten und gesund leben

Wer Wert auf die Qualität seines Spermas legt, sollte zudem lieber auf den Konsum von

verzichten, die sich allesamt nicht nur negativ auf die Spermien, sondern auch auf die Gesundheit auswirken. Ebenso wichtig ist eine gesunde Ernährung.

Ein aktives Sexualleben führen

Neueren Studien zufolge lässt sich die Spermaqualität auch durch häufigen Geschlechtsverkehr verbessern. Regelmäßiger Sex oder Selbstbefriedigung - alle ein bis zwei Tage - bewirkt, dass alte Samenflüssigkeit ausgesondert wird, sodass das Sperma sozusagen "frisch bleibt".

Lässt sich auch die Spermamenge erhöhen?

Viele Männer stellen sich die Frage, ob man neben der Qualität auch die Menge des Spermas erhöhen kann, denn zum Beispiel altersbedingt, kommt es in dieser Hinsicht zur Minderung. Auf dem Markt gibt es zahlreiche Mittelchen und Pillen, die große Wirkung versprechen, doch wie so oft gilt auch hierbei, eher Vorsicht walten zu lassen.

Als harmlosere Geheimtipps gilt eine proteinhaltige Nahrung einige Tage vor dem Sex oder auch die Aminosäure L-Arginin. Einfacher kann man das Volumen erhöhen, indem man einige Tage enthaltsam bleibt. Und auch ein andauerndes Vorspiel, bei dem der Aufbau zum Orgasmus langsam verläuft, kann die Menge bei der Ejakulation erhöhen.

Neben L-Arginin kann man es auch mit folgenden Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln versuchen:

Ob dies zum gewünschten Erfolg führt, wird man(n) wohl selber herausfinden müssen. In Sachen Dosierung gilt es, einen Arzt oder Apotheker zu fragen.