MUSE (Mediated Urethral System for Erection) zur Behandlung von Erektionsstörungen

MUSE steht für Mediated Urethral System for Erection. Es handelt sich um eine Möglichkeit, Erektionsstörungen zu behandeln. Sie wird auch als PGE1-Applikation bezeichnet und stellt eine Alternative zur SKAT-Methode, der Schwellkörperinjektion dar. Lesen Sie über den Ablauf und die Wirkung der MUSE-Therapie zur Behandlung von Erektionsstörungen.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

MUSE (Mediated Urethral System for Erection) - Was ist das und wie wirkt die Therapie?

MUSE ist die Abkürzung für "Mediated Urethral System for Erection". Die minimal-invasive Methode, die zur Behandlung von Erektionsstörungen dient, wird auch PGE1-Applikation genannt. Die MUSE-Therapie eignet sich besonders gut für Männer, die auf eine Schwellkörperinjektion lieber verzichten wollen.

Wirkungsweise der MUSE-Therapie

Bei dieser Behandlungsmethode führt der Patient selbst Harnröhrenstäbchen aus Plastik mit einem Applikator in seine Harnröhre ein. Dort lösen sie sich auf und setzen den Wirkstoff Alprostadil (Prostaglandin E1) frei. Dieser hat die Eigenschaft, für eine Erschlaffung der Muskelzellen an den Penisarterien zu sorgen, wodurch sich die Blutgefäße erweitern und das Blut in die Schwellkörper gelangen kann.

Wie wendet man die MUSE-Therapie an?

Zunächst führt man den Applikator einige Zentimeter tief in die Harnröhre. Das Stäbchen mit dem Wirkstoff wird durch ein Drücken des Stempels, welcher sich am Applikator befindet, in die Harnröhre gedrückt.

Man zieht den Applikator dann wieder heraus. Dann rollt man den Penis zwischen den Fingern, sodass sich der Wirkstoff gut verteilen und er gut aufgenommen werden kann.

Die Dosierung bei der MUSE-Therapie

MUSE erhält man in unterschiedlichen Stärken: 250mcg, 500mcg sowie 1000mcg. Meist fängt man mit einer Dosierung von 250mcg an - hat dies nicht die gewünschte Wirkung, lässt sich die Dosis erhöhen. Dabei sollte man eine Änderung stets mit dem Arzt besprechen und generell nie mehr als sieben Dosen in der Woche verwenden.

Unterschied zur SKAT-Therapie

Die Therapie ähnelt also der Schwellkörperinjektion bzw. SKAT-Therapie, mit dem Unterschied, dass kein schmerzhafter Einstich in den Penis erfolgen muss. Dadurch entfallen auch unangenehme Begleiterscheinungen wie Infektionen, Hämatome (Blutergüsse oder Vernarbungen.

Des Weiteren ist die MUSE-Therapie mit einer deutlich höheren Wirkstoffmenge in Verbindung zu bringen. Dies ist auf den längeren Wirkungsweg von der Harnröhrenwand bis zum Schwellkörper zurück zu führen. Als weiterer Unterschied gilt die geringere Effizienz.

Wie schnell wirkt die MUSE-Therapie und wie lange hält sie an?

Bis zum Eintritt der Wirkung dauert es nur ca. 20 Minuten. Bei rund 40 Prozent aller Patienten zeigen die Harnröhrenstäbchen eine positive Wirkung. Diese hält etwa 30 bis 60 Minuten lang an.

Nachteile und Nebenwirkungen der MUSE-Therapie

Allerdings hat auch die MUSE-Therapie gewisse Nachteile. So besteht die Gefahr, dass es durch die Behandlung zu einer Dauererektion kommt. Falls dies geschieht, muss umgehend ein Arzt konsultiert werden, damit dieser die Störung behandeln kann, um nachhaltige Schäden zu verhindern. Dies sollte bei einer Erektion, die länger als vier Stunden anhält, passieren.

Weiterhin kann es sein, dass die Harnröhre beim Einführen eines Stäbchens verletzt wird, was wiederum zu Blutungen führt. Außerdem können Nebenwirkungen wie

auftreten.

Risiken der MUSE-Therapie für die Partnerin, z.B. beim  beim Sex während der Schwangerschaft

Ein weiterer Nachteil von MUSE ist, dass Reste der aufgelösten Zäpfchen beim Geschlechtsverkehr aus der Harnröhre des Mannes in die Scheide der Frau übertragen werden können. Unter bestimmten Umständen, wie einer Schwangerschaft, ist dies durchaus bedenklich.

So besteht die Möglichkeit, dass die enthaltenen Prostaglandine das Einsetzen von Wehen auslösen. Aus diesem Grund wird empfohlen, bei Sex während der Schwangerschaft stets ein Kondom zu verwenden.

Wann muss auf die MUSE-Therapie verzichtet werden?

Auf die MUSE-Therapie verzichten müssen Männer, die an

leiden.