Surströmming, der Stinkefisch aus dem Norden Schwedens

Delikatessen - für den Einen sind sie ein kulinarischer Hochgenuss, für den Anderen eher gewöhnungsbedürftig. Das trifft auch auf den so genannten Stinkefisch aus der Konservendose zu. Die Fischspezialität aus Schweden sondert einen extrem übelriechenden Geruch ab, trotzdem ist sie sehr beliebt bei den Nordeuropäern.

Von Sandra Spönemann

Surströmming ist im Grunde ein einfacher, saurer Hering. Das Besondere an ihm ist die Art der Konservierung. Vor ca. 200 Jahren, als das Salz in Nord-Schweden rar wurde, wurde eine Technik entwickelt die Fische mit nur geringen Mengen des weißen Goldes zu konservieren.

Luftdicht wird der Hering in Holzfässern mit geringer Salzbeigabe in der Sonne vergärt. Er verfault sozusagen und wird dann in Konserven abgepackt. Durch das Gären bilden sich Faulgase, wodurch sich die Konserven wölben und der Eindruck entsteht, sie wären kurz vorm Zerbersten.

Das richtige Öffnen der Konserven

Obwohl der Fisch vergärt ist, ist er durch seine luftdichte Lagerung nicht gesundheitsschädlich. Jedoch sollte der Sud, in dem der Hering liegt, nicht mit verzehrt werden. Der Gestank beim Öffnen einer Konserve wird als bestialisch beschrieben. Dieser Umstand hält die meisten bereits davon ab, die schwedische Delikatesse überhaupt erst zu probieren.

Die Konserven sollten daher nicht im Haus geöffnet werden, stattdessen am besten unter Wasser in einem Eimer. Die Faulgase steigen in Form von kleinen Bläschen nach oben, wenn nichts mehr "blubbert" kann der Fisch aus dem Wasser geholt und der Sud vorsichtig abgegossen werden. Zusätzlich sollte der Hering noch einmal abgespült werden.

Tipps zum Verzehr

Der Geschmack des Herings ist mild, er wird traditionell mit einer Art Knäckebrot, Tunnbröd genannt, verzehrt. Auch

können dazu gereicht werden. Natürlich darf im kalten Norden bei einem kulinarischen Stell-dich-ein der Genuss von Hochprozentigem nicht fehlen. Beliebt ist das Anstoßen mit Aquavit oder Wodka, mittlerweile wird auch Bier dazu getrunken. Wem es schmeckt...