Fatblocker - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen

Unter Fatblockern oder Fettblockern versteht man Arzneimittel und Substanzen, die zur Reduktion von Gewicht dienen. Sie sollen die Verarbeitung von Fett aus der Nahrung im Organismus verhindern.

Von Jens Hirseland

Ziel und Anwendungsgebiete

Sinn von Fatblockern oder Fettblockern ist die Reduzierung von Übergewicht durch die Hemmung der Aufnahme von Fetten aus der Nahrung.

Durch den Einsatz eines Fatblockers können fettspaltende Enzyme wie zum Beispiel das Enzym Lipase blockiert werden, wodurch nur etwa ein Drittel des Fetts aus der Nahrung aufgenommen wird.

Übergewicht ist ein weit verbreitetes und zunehmendes Problem. Zu wenig Bewegung und der Genuss von zu viel Fast Food gehören zu den Hauptursachen von gesundheitsschädlichem Übergewicht.

Viele Menschen sind trotz aller Probleme, die Übergewicht mit sich bringt, nicht in der Lage, ihren Fettkonsum zu reduzieren. Daher greifen immer mehr Betroffene auf die so genannten Fatblocker zurück, um ihr Gewicht zu reduzieren.

Mit Hilfe von Fettblockern ist es möglich, die überflüssigen Fette unverdaut auszuscheiden, anstatt sie im Körper abzulagern.

Wirkungsweise

Bei Fettblockern unterscheidet man zwischen zwei Wirkstoffen, die zur Anwendung kommen. Dies sind:

  1. Chitosan L112
  2. Orlistat

Chitosan

Chitosan gewinnt man aus den Schalen von Garnelen und Hummern. Der Stoff ist also gewissermaßen ein Abfallprodukt.

Durch die Einnahme von Chitosan entsteht im menschlichen Magen ein Gel, welches das aufgenommene Fett teilweise an sich bindet. Auf diese Weise wird es nicht in den Fettzellen des Körpers gespeichert, sondern stattdessen unverdaut wieder ausgeschieden.

Obwohl diese Wirkung in Laborversuchen nachgewiesen werden konnte, lässt sich dieser Effekt im menschlichen Organismus wissenschaftlich nicht zweifelsfrei bestätigen. Darüber hinaus sind Ernährungswissenschaftler der Ansicht, dass die Fettbindung von höchstens 20 Gramm am Tag viel zu gering ist, um eine nachhaltige Gewichtsreduktion zu erreichen.

Orlistat

Der Fettblocker Orlistat, der unter den Handelsnamen alli und Xenical in Umlauf ist, wirkt durch die Hemmung des gastrointestinalen Enzyms Pankreaslipase. Dieses Enzym ist im menschlichen Darm für die Aufspaltung des Fetts verantwortlich. Auf diese Weise wird bewirkt, dass das Fett zum Teil wieder unverdaut ausgeschieden wird.

Die Wirksamkeit von Orlistat ist wissenschaftlich belegt. Allerdings muss während der Anwendung auch eine Diät erfolgen. Von einer dauerhaften Einnahme von Orlistat wird dringend abgeraten, da es sonst zu Stoffwechselproblemen kommen kann.

Nebenwirkungen

Bei der Einnahme von Fettblockern kann es zu unterschiedlichen Nebenwirkungen kommen.

Chitosan

So kann es bei der Anwendung von Chitosan zu Beschwerden kommen, wie:

Darüber hinaus besteht die Gefahr einer Mangelversorgung mit fettlöslichen Vitaminen. Bei Menschen, die eine Allergie gegen Schalentiere haben, kann es zu allergischen Reaktionen kommen.

Orlistat

Zu den möglichen Nebenwirkungen von Orlistat gehören:

Ebenso wie bei der Einnahme von Chitosan besteht auch bei Orlistat das Risiko einer Mangelversorgung mit fettlöslichen Vitaminen.

Nebenwirkungen nicht zugelassener Medikamente

Ein weiteres Problem ist der illegale Vertrieb von Xenical und Chitosan-Präparaten über das Internet. Da die Qualität solcher nicht zugelassenen Medikamente nicht kontrolliert werden kann, besteht die Gefahr von gefährlichen Verunreinigungen. Darüber hinaus wird Xenical oftmals gefälscht.

Die Verbraucherzentralen warnen deshalb dringend vor der Einnahme solcher Mittel ohne ärztliche Verordnung.