Unterschiedliche Grillanzünder, die richtige Anwendung und deren Vor- und Nachteile

Grillanzünder dienen dazu, das Feuer in einem Holzkohlegrill zu entfachen. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Arten.

Von Jens Hirseland

Das Feuer in einem Grill lässt sich auf unterschiedliche Weise in Gang bringen. Zu den einfachsten und beliebtesten Methoden gehören Grillanzünder. Bei ihrer Anwendung gibt es einiges zu beachten.

Grillanzünder

Grillanzünder werden in erster Linie für Holzkohlegrills verwendet, da Gasgrills oder Elektrogrills in der Regel direkt entzündet oder einfach eingeschaltet werden.

Holzkohle oder Holz haben die Eigenschaft, dass sie sich nicht so leicht entzünden lassen. Daher ist es erforderlich, sie für eine saubere Verbrennung über einen längeren Zeitraum stark zu erhitzen. Grillanzünder dienen zur Unterstützung des Verbrennungsprozesses.

Es ist aber auch möglich, brennbares Material wie Papier, Pappkartons oder Holzstöcke zum Anfeuern zu verwenden, was jedoch erheblich mehr Mühe macht. Mit einem Grillanzünder geht es deutlich leichter und ist ungefährlicher.

Bei Grillanzündern wird zwischen verschiedenen Arten unterschieden. So gibt es

  • chemische Grillanzünder
  • elektrische Grillanzünder sowie
  • so genannte Anzündkamine.

Außerdem kommen unterschiedliche Brennstoffe wie zum Beispiel Briketts oder Brennpaste zur Anwendung.

Im Folgenden stellen wir Ihnen die unterschiedlichen Grillanzünder einmal genauer vor.

Briketts

Als beste Brennmaterialien zum Anheizen eines Grills gelten Holzkohle und Holzkohlebriketts. So verfügen sie über die Fähigkeit, die Wärme optimal zu speichern. Von selbst gesammelten Brennmaterialien wie Holzstöcken, Pappkartons oder Papier raten Experten dagegen ab, da dabei das Risiko einer gesundheitsschädlichen Rauchentwicklung besteht.

Holzkohle hat den Vorteil, dass man sie leicht entflammen kann und es rasch zu hohen Temperaturen kommt. Mithilfe von Holzkohlebriketts lässt sich die Wärme über längere Zeit speichern.

Am besten ist daher eine Mischung aus Holzkohle und Briketts. Auf diese Weise hält das Grillvergnügen länger an. Kommt es beim Anzünden der Holzkohle zu Problemen, sollte man einen Grillanzünder verwenden.

Brikettieren

Zusammengesetzt werden Briketts zum Grillen aus Kohle. Das Herstellen von Briketts erfolgt durch das Brikettieren. Bei diesem Vorgang zerkleinert man zunächst die Kohle und presst sie anschließend zu einer bestimmten Form zusammen. Um ein Brikett handelt es sich aber nur, wenn Brennstoffe als Material dienen.

Beim Brikettieren wird das Volumen der Kohle reduziert, während sich die Dichte erhöht. Auf diese Weise entsteht die lange Brennbarkeit der Briketts.

Das heißt, dass auf kleinerem Raum mehr Brennmaterial vorhanden ist. Diese positive Eigenschaft können andere Brennmaterialien nicht aufweisen.

Die einheitliche Form der Briketts bietet den Vorteil, dass eine gleichmäßige Glut entsteht. Ein kleiner Nachteil besteht darin, dass die Briketts wesentlich länger als normale Holzkohle brauchen, um die perfekte Temperatur zu erreichen.

Anwendung von Briketts

Für die richtige Anwendung der Briketts ist es ratsam, erst einmal etwas Holzkohle ins Zentrum des Holzkohlegrills zu legen und mit einem Grillanzünder zum Brennen zu bringen. Danach werden darüber einige Briketts gelegt, wodurch die Glut auf diese übergehen kann.

Wichtig ist, dass die Holzkohle und die Briketts genügend Sauerstoff erhalten, der auch von der Unterseite kommen sollte. Bis zum Durchglühen der Briketts dauert es normalerweise etwa 30 Minuten. Erkennen lässt sich dies an der Farbe der Briketts, die nun nicht mehr schwarz sondern weiß ist.

Haben die Briketts diese weißliche Färbung erreicht, ist es an der Zeit, weitere Briketts aufzulegen. Die glühenden Briketts können diese dann anfeuern, wodurch der Grill länger in Betrieb bleibt.

Brennpaste

Eine andere Befeuerungsmöglichkeit für Holzkohlegrills ist Brennpaste. Dabei handelt es sich um eine gallertartige Masse, die aus Brennspiritus (Ethanol) und Calcium-Acetat besteht. Brennpaste eignet sich besonders gut für eilige Grillfans, die schnell eine perfekte Glut erreichen wollen.

Brennpaste wird auch Brenngel genannt und weist eine gelartige Konsistenz auf. Dieses Gel hat die Eigenschaft, leicht entzündlich zu sein.

Durch das Anzünden der Brennpaste lässt sich die Holzkohle zum Glühen bringen. Es ist aber auch möglich, das Grillgut unmittelbar über dem Feuer zu grillen.

Brennpaste hat den Vorteil, dass sich mit ihr rasch ein gleichmäßig brennendes Feuer erzeugen lässt, wodurch man Fleisch, Fisch und Würstchen präzise grillen kann.

Da sich die Brennpaste in kleinen Dosen befindet, ist der Transport kein Problem. So ist sie vor allem für die Benutzung von Camping Grills zu empfehlen. Da die Brennpaste im Unterschied zu anderen flüssigen Grillanzündern nicht auslaufen kann, gilt sie überdies als verhältnismäßig sicher.

Dennoch sollte man mit diesem chemischen Mittel bedachtsam umgehen. So ist es wichtig, dass die Dose stets einen stabilen Stand hat.

Außerdem muss beim Anzünden auf einen genügenden Sicherheitsabstand geachtet werden. Ratsam ist auch die Verwendung von Grillhandschuhen.

Kinder dürfen keinesfalls mit der Brennpaste in Berührung kommen. Befolgt man diese Grundregeln konsequent, sollte es keine Probleme mit der Brennpaste geben.

Elektrische Grillanzünder

Eine beliebte Variante sind elektrische Grillanzünder, bei denen es sich um eine Heizstange oder einen Heizstab handelt. Diese platziert man unterhalb der Holzkohle, wodurch die Hitze der Heizstäbe auf die Briketts übertragen wird.

Ein Pluspunkt von elektrischen Grillanzündern ist, dass sie ohne Zündflüssigkeiten auskommen. Außerdem wird der Geschmack des Grillguts nicht beeinträchtigt.

Anzündkamine

Ein weiteres Werkzeug zum Anzünden von Holzkohle ist der Anzündkamin, der auch Anheizkamin genannt wird. Durch Anzündkamine, die sich des Kamineffektes bedienen, lässt sich rasch eine heiße Glut erzielen.

Die Holzkohle oder die Briketts werden in den oberen Teil des Kamins gelegt, während man im unteren Teil leicht brennbares Material wie Papier oder kleine Stöcke platziert. Es ist aber auch möglich, einen Grillanzünder zu verwenden.

Wichtig ist, dass der Anzündkamin sich auf einer feuerfesten Unterlage befindet. Dabei kann es sich beispielsweise um den Kohlerost des Grills handeln.

Der Kamineffekt bewirkt, dass die Flammen sowie die heißen Gase hinauf in den Anheizkamin gesaugt werden. Bis das Brennmaterial anfängt zu glühen, dauert es nicht lange.

Vor- und Nachteile

Die Handhabung von Anzündkaminen gilt als einfach und relativ sicher. So besteht bei fachgerechter Anwendung keine Gefahr, dass es zu gefährlichen Stichflammen oder Verpuffungen kommt. Außerdem gelten sie als gesundheitsfreundlich.

Ein weiterer Vorteil eines Anzündkamins ist, dass sich die Holzkohle auch bei feuchtem Wetter rasch entzündet. Darüber hinaus gibt es keine langen Wartezeiten.

Ein Nachteil besteht jedoch in dem häufig auftretenden Funkenflug, wenn die Kohle in den Grill geschüttet wird. Außerdem kann es bei der Berührung des Anzündkamins zu Verbrennungen kommen.

Chemische Grillanzünder

Bei chemischen Grillanzündern handelt es sich um leicht brennbare Flüssigkeiten, gepresste Holzfasern oder Gels. Sie brennen solange, bis die Holzkohle die richtige Temperatur aufweist. Bei der Verwendung von chemischen Grillanzündern muss eine zusätzliche Belüftung durch einen Blasebalg, einen Fächer oder etwas Ähnliches erfolgen.

Ein großer Nachteil von chemischen Grillanzündern ist, dass sie den Geschmack des Grillguts beeinträchtigen können. Einige Stoffe gelten zudem als krebserregend.